Die Schrift als Schutz


- Der große Kampf -

Pacific Press Oakland, Review and Herald, Battle Creek, Mich. 1884

Kapitel XXXII

Die Schrift als Schutz

“Hin zur Weisung und hin zur Offenbarung! Werden sie das nicht sagen, so wird ihnen kein Morgenrot scheinen.” Jesaja 8; 20.
Das Volk Gottes ist auf die Schrift als Schutz angewiesen gegen den Einfluss falscher Lehrer und der täuschenden Macht der Geister der Finsternis. Satan wendet jedes mögliche Mittel an, um den Menschen davon abzuhalten, Kenntnis von der Bibel zu erlangen, denn deren Aussage offenbart seine Verführungen. Bei jeder Erweckung des Werkes Gottes erhebt sich der Fürst der Dunkelheit zu noch intensiverer Aktivität; nun unternimmt er seine größten Anstrengungen für ein letztes, verzweifeltes Ringen gegen Christus und seine Nachfolger. Die letzte große Täuschung wird bald für uns offenbar werden. Der Antichrist wird sein erstaunliches Werk vor unseren Augen vollbringen. Die Imitation wird dem Echten derart ähnlich sein, dass es unmöglich sein wird, sie zu unterscheiden, ausgenommen durch die Heilige Schrift. Durch deren Zeugnis muss jede Aussage und jedes Wunder geprüft werden.

Denjenigen, die versuchen, allen Geboten Gottes gehorsam zu sein, wird man sich entgegenstellen und sie verhöhnen; ihren Weg wird man ihnen erschweren. Sie können nur durch Gott bestehen. Um die Prüfungen zu bestehen, welche vor ihnen sind, müssen sie den Willen Gottes, wie es sich in seinem Wort offenbart, verstehen;
(411) sie können ihn nur dann ehren, wenn sie die richtige Auffassung seiner Eigenschaften, seiner Leitung und seiner Absichten haben und in Übereinstimmung dazu handeln. Es wird niemand den letzten großen Kampf bestehen denn jene, die ihren Intellekt ausgeübt haben, um die Wahrheiten der Bibel zu begreifen. Zu jeder Seele wird die Prüfung kommen: Sollte ich eher Gott als den Menschen gehorchen? Die entscheidende Stunde ist jetzt. Sind unsere Füße fest auf den Felsen des unveränderlichen Wortes Gottes gesetzt? Sind wir vorbereitet, um fest zur Verteidigung der Gebote Gottes und des Glaubens Jesu zu stehen?

Vor seiner Kreuzigung erklärte der Erlöser seinen Jüngern, dass er getötet werden sollte und dass er wieder aus der Gruft auferstehen würde. Engel waren anwesend, um diese Worte in die Gedanken und die Herzen einzuprägen. Doch die Jünger suchten nach der irdischen Erlösung vom römischen Joch und sie konnten den Gedanken nicht ertragen, dass Er, auf den sie alle Hoffnungen setzten, einen derart schändlichen Tod erleiden sollte. Die Worte, derer sie sich erinnern hätten sollen, waren aus ihren Gedanken verbannt; als nun die Zeit der Prüfung kam, waren sie unvorbereitet. Der Tod Jesu zerstörte ihre Hoffnungen so vollständig als hätte er sie nicht vorgewarnt. So wird durch die Prophezeiungen die Zukunft für uns genauso einfach eröffnet werden, wie es den Jüngern durch die Worte Christ gezeigt wurde. Die Ereignisse, welche mit dem Ende der Probezeit verbunden sind und dem Werk der Vorbereitung für die Zeit der Trübsal, sind klar vor Augen gebracht. Doch sehr viele haben genauso wenig ein Verständnis von dieser wichtigen Wahrheit, als wäre es ihnen nie offenbart worden. Satan achtet darauf, jeden Eindruck zu verhindern, der ihnen die Erlösung zur Erkenntnis bringt und die Zeit der Trübsal wird sie unvorbereitet vorfinden.
(412)

Wenn Gott den Menschen derart wichtige Warnungen sendet, dass sie dargestellt werden, als wären sie von Engeln verkündet, die mitten durch den Himmel fliegen, dann verlangt er von jedem Menschen mit Verstand, die Botschaft zu achten. Das fürchterliche Gericht, dass gegen die Verehrung des Tieres und seines Bildnisses verkündet wurde (Offenbarung 14; 9 - 12.), sollte alle zu einem sorgfältigem Studium der Prophezeiungen veranlassen, um zu erkennen, was das Malzeichen des Tieres ist und wie sie es vermeiden können, es zu erhalten. Doch die Massen des Volkes wenden ihre Ohren ab, um nicht der Wahrheit zu lauschen und wenden sich den Fabeln zu. Apostel Paulus verkündete, die letzten Tage der Zeit erblickend: “Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die ‚gesunde Lehre nicht leiden werden.” 2. Timotheus 4; 3. Diese Zeit ist bereits gekommen. Die Mehrheit möchte nicht die Wahrheiten der Bibel, weil es den Gelüsten ihrer sündigen, Welt liebenden Herzen entgegenwirkt. Satan versorgt sie mit den Versuchungen, die sie lieben.

Doch Gott wird ein Volk auf Erden haben, welche die Bibel und nur die Bibel als Standard für Doktrinen und als Basis aller Reformen, erhalten werden. Die Meinungen gelehrter Menschen, die Schlussfolgerungen der Wissenschaft, die Glaubensbekenntnisse und Entscheidungen der kirchlichen Konzilien, so zahlreich und im Widerspruch zueinander wie es auch die Kirchen sind, welche sie vertreten, die Stimme der Mehrheit, - nicht ein einziger von denen oder auch alle zusammen sollten als Beweis gelten für oder gegen einen Punkt des religiösen Glaubens. Bevor wir irgendeine Doktrin oder eine Weisung annehmen, sollten wir nach einem einfachen,
“So spricht der Herr!” für deren Bekräftigung verlangen.

Satan ist ständig danach bestrebt, die Aufmerksamkeit auf den Menschen anstelle von Gott zu ziehen. Er bringt die Menschen dazu, auf Bischöfe, Pastoren und Professoren der Theologie als ihre Führer zu blicken, anstatt die Schrift zu erforschen, um ihre Verpflichtungen selbst zu erkennen.
(413) Durch die Kontrolle der Gedanken dieser Führer, kann er nun die Massen nach seinem Willen beeinflussen.

Als Christus kam, um die Worte des Lebens zu sprechen, hörten ihn die einfachen Menschen glücklich an. Viele, sogar von den Priestern und Führern glaubten ihn. Doch die Obersten der Priesterschaft und die führenden Männer des Volkes waren entschlossen, seine Lehren zu verurteilen und zu verstoßen. Obwohl all ihre Bemühungen vergeblich waren, um Anschuldigungen gegen ihn vorzubringen, obwohl sie sehr wohl den Einfluss der göttlichen Macht und Weisheit, die seine Worte begleiteten, spüren konnten, verschlossen sie sich trotzdem in ihrem Vorurteil. Sie lehnten die offensichtlichsten Beweise, dass er der Messias sei ab, da sie sonst gezwungen wären, seine Jünger zu werden. Diese Gegner Jesu waren Männer, die dem Volk von Kindesbeinen an beigebracht hatten, diese zu verehren und deren Autorität sich uneingeschränkt zu beugen, sie gewohnt waren. “Wie ist es”, fragten sie sich, “dass unsere Führer und Schriftgelehrten nicht an Jesus glauben? Wäre er der Christ, würden ihn nicht diese ehrbaren Männer empfangen?” Es war der Einfluss solcher Lehrer, der das jüdische Volk dazu veranlasste, ihren Erlöser abzulehnen.

Dieser Geist, der die Priester und die Anführer antrieb, manifestiert sich immer noch bei vielen, die sich einen Anschein von Frömmigkeit geben. Sie weigern sich, das Zeugnis der Schrift zu prüfen, welche die besonderen Wahrheiten für diese Zeit beinhaltet. Sie weisen auf ihre eigene Anzahl, ihren Reichtum und ihrer Popularität und blicken mit Verachtung auf die Vertreter der Wahrheit als gering an Zahl, arm und unpopulär, die einen Glauben haben, der sie von der Welt abtrennt.

Christus sah voraus, dass die ungerechtfertigte Anmaßung von Autorität, welche von den Schriftgelehrten und Pharisäern ausgeübt wurde, nicht mit der Zerstreuung der Juden aufhören würde. (414) Er hatte einen prophetischen Blick auf das Werk der Erhöhung der menschlichen Autorität, um das Gewissen zu beherrschen, welcher ein schrecklicher Fluch der Kirche durch alle Zeitalter war. Seine erschreckende Anprangerung der Schriftgelehrten und Pharisäer und seine Warnung für das Volk, diesen blinden Führern nicht zu folgen, wurden als Ermahnung für zukünftige Generationen in der Schrift festgehalten.

Mit so vielen Warnungen gegen falsche Lehrer, warum ist das Volk derart willig, die Erhaltung ihrer Seelen dem Klerus zu überantworten? Es gibt heute Tausende von Professoren der Religion, die für ihre Ansicht von Punkten in Religionsfragen keine andere Begründung angeben können, als dass es ihnen so von ihren religiösen Führern beigebracht worden ist. Sie geben den Lehren des Erlösers beinahe keinerlei Beachtung und geben den Worten ihrer Prediger uneingeschränktes Vertrauen. Doch sind Prediger unfehlbar? Wie können wir unsere Seelen ihrer Führung anvertrauen, bevor wir durch das Wort Gottes erkennen können, dass sie Fackelträger sind? Ein Mangel an moralische Courage, den ausgetretenen Pfad der Welt zu verlassen, bringt viele dazu, den Schritten der gelehrten Menschen zu folgen. Durch ihre Abneigung, für sich selbst zu forschen, werden sie hoffnungslos durch die Ketten der Irrlehren gefesselt. Sie erkennen, dass die Wahrheiten für diese Zeit in der Bibel auf einfache Weise vor Augen geführt werden, sie fühlen die Macht des Heiligen Geistes, der mit dieser Verkündigung einhergeht. Trotzdem erlauben sie dem Widerstand des Klerus, sie von dem Licht abzubringen. Obwohl Verstand und Gewissen überzeugt sind, wagen es diese getäuschten Seelen nicht, anders als ihre Prediger zu denken. So wird ihr individuelles Urteilsvermögen und ihr Streben nach Ewigkeit dem Unglauben, dem Stolz und Vorurteil eines anderen geopfert.
(415)

Satan wirkt durch vielerlei Arten und Formen des menschlichen Einflusses, um seine Gefangenen zu binden. Er sichert sich einer großen Anzahl, indem er ihnen das seidene Band der Gefühle zu jenen anhängt, die Feinde des Kreuzes Jesu sind. Wie auch immer diese Banden sein mögen, ob elterlicher, kindlicher, ehelicher oder sozialer Natur, der Effekt ist der gleiche. Die Gegner der Wahrheit herrschen mit despotischer Macht, und die Seelen, die sich im ihren Herrschaftsbereich befinden, haben nicht genügend Courage oder Unabhängigkeit, um ihrer eigenen Überzeugung der Pflicht zu folgen.

Die Wahrheit und die Herrlichkeit Gottes sind unzertrennlich. Es ist unmöglich für uns, mit der Bibel innerhalb unserer Reichweite, durch täuschende Meinungen Gott zu verehren. Es ist die erste und höchste Pflicht eines jeden rationalen Wesens aus der Schrift zu erlernen, was die Wahrheit ist, dann in dem Licht zu wandeln und andere zu ermutigen, seinem Beispiel zu folgen. Die Ignoranz des Wortes Gottes ist eine Sünde, wenn jede Vorkehrung getroffen worden ist, um uns dessen bewusst zu machen. Wir sollten Tag für Tag eifrig die Bibel erforschen, jeden Gedanken abwägen und Schriftstück für Schriftstück miteinander vergleichen. Mit göttlicher Hilfe werden wir unsere Meinung für uns selbst bilden, genau wie wir auch uns selbst vor Gott verantworten müssen.

Die Wahrheiten, welche so einfach in der Schrift offenbart werden, wurden in Zweifelhaftigkeit und Finsternis von gelehrten Männern eingewoben, welche mit dem Anschein von großer Weisheit lehren, dass die Schrift eine mystische, geheimnisvolle und spirituelle Bedeutung habe, welche sich nicht in den angewandten Sprachkenntnissen zu erkennen gibt. Diese Männer sind falsche Lehrer. Zu solchen Menschen hatte Jesus verkündet: “... dass ihr die Schrift nicht kennt noch die Kraft Gottes.” Markus 12; 24. Die Sprache der Bibel sollte ihrer entsprechenden, offensichtlichen Bedeutung erklärt werden, außer wenn Symbole oder Gleichnisse angewandt werden.
(416) Christus gab das Versprechen: “Wenn jemand will des Willen tun, der wird innewerden, ob diese Lehre von Gott sei.” Johannes 7; 17. Wenn die Menschen doch nur die Bibel so nehmen würden, wie sie sich liest, wenn es keine falschen Lehrer gäbe, die ihre Gedanken verleiten und verwirren, würde ein Werk vollbracht werden können, das die Engel glücklich machen und Tausende und Abertausende in den Schoß Christi bringen würde, die jetzt im Irrtum wandeln.

Wir sollten all die Kraft unseres Verstandes aufwenden, um die Schrift zu erforschen und sollten es zu einer Aufgabe unseres Verstandes machen, die tiefen Dinge Gottes zu begreifen, insofern es dem Sterblichen ermöglicht wird. Jedoch dürfen wir nicht vergessen, dass die Gelehrigkeit und die Fügsamkeit eines Kindes der wahre Geist eines Lernenden ist. Schwierigkeiten in der Schrift können niemals mit denselben Methoden gemeistert werden, die angewandt werden, um ein philosophisches Problem zu erfassen. Wir sollten uns nicht mit derselben Selbstsicherheit mit dem Studium der Bibel befassen, mit dem so viele die wissenschaftlichen Bereiche betreten, sondern mit einem im Gebet versunkenem Vertrauen zu Gott und einem ehrlichen Wunsch, seinen Willen zu erfassen. Wir müssen mit einem demütigen und gelehrigen Geist kommen, um vom großen “Ich bin” das Wissen zu erhalten. Sonst werden böse Engel unsere Gedanken derart blenden und unsere Herzen derart verhärten, dass wir von der Wahrheit nicht geprägt werden können.

Viele Teile der Schrift, welche von den Gelehrten als ein Geheimnis dargestellt oder als nicht wichtig übergangen werden, sind voll des Trostes und der Anweisungen für jenen, der in der Schule Christi unterrichtet worden ist. Ein Grund, warum viele Theologen kein klareres Verständnis des Wortes Gottes haben, ist die Tatsache, dass sie ihre Augen vor jenen Wahrheiten verschließen, die sie nicht ausüben wollen.
(417) Das Verständnis für die Wahrheiten der Bibel beruht nicht so sehr auf die Kraft des Intellekts, die zur Erforschung angewandt wird, sondern vielmehr auf die einzigartige Zielsetzung, dem ernsthaften Streben nach Gerechtigkeit.

Die Bibel sollte nie ohne Gebet studiert werden. Nur der heilige Geist kann uns veranlassen, die Wichtigkeit jener Dinge zu fühlen, die einfach zu verstehen sind oder uns davon abhalten, jene Wahrheiten zu verdrehen, die schwierig zu begreifen sind. Es ist die Aufgabe der himmlischen Engel, das Herz so vorzubereiten, damit es das Wort Gottes in einer Weise begreifen kann, sodass wir von seiner Schönheit verzaubert sind, von ihren Warnungen ermahnt werden, angeregt und gestärkt durch deren Versprechen. Wir sollten das Ansuchen des Psalmisten zu unserer eigenen machen: “ Öffne mir die Augen, dass ich sehe die Wunder an deinem Gesetz.” Psalm 119; 18.
Die Versuchungen erscheinen oft unwiderstehlich, da durch den Mangel an Gebet und dem Studium der Bibel der Versuchte sich nicht an die Versprechen Gottes erinnern kann und so Satan mit der Waffe der Schrift entgegentreten kann. Doch die Engel sind um jene herum, die bereitwillig sind, sich in göttlichen Angelegenheiten unterrichten zu lassen und in Zeiten größter Not werden sie sich jene Wahrheiten in Erinnerung rufen, welche benötigt werden; sodass, wenn der Feind wie eine Flut einhergeht, der Geist des Herrn eine Standarte gegen ihn aufrichten wird.

Alle, die ihr ewiges Ziel schätzen, sollten gegen die Einbrüche des Skeptizismus gewappnet sein. Die Säulen der Wahrheit werden angegriffen werden. Es ist unmöglich, sich jenseits der Reichweite des Sarkasmus und der Sophistereien zu halten, der heimtückischen und pestilenzartigen Lehren des modernen Unglaubens. Satan passt seine Versuchungen allen Klassen von Menschen an. Er greift die Ungebildeten mit Scherzen und Spott an, er begegnet den Gelehrten mit wissenschaftlichen Einsprüchen und philosophischen Gedankengängen, alles darauf berechnend, das Misstrauen und die Verachtung gegenüber der Schrift zu erregen.
(418) Sogar junge Menschen mit geringer Erfahrung maßen sich an, Zweifel über die fundamentalen Prinzipien des Christentums anzudeuten. Dieser jugendliche Unglaube, so seicht er auch sein mag, hat seinen Einfluss. Viele werden so dazu gebracht, über den Glauben ihre Väter zu scherzen und dies trotz des Geistes der Gnade. Viele Leben, welche in sich das Versprechen trugen, zur Ehre Gottes zu gereichen und einem Segen der Welt zu sein, wurden durch den faulen Atem des Unglaubens verdorben. Alle, die den prahlerischen Entscheidungen des menschlichen Verstandes vertrauen und sich einbilden, sie könnten die göttlichen Mysterien erklären und so zu einer Wahrheit kommen, die nicht durch Gottes Weisheit erlangt wurde, werden sich in den Fallen Satans verstricken.

Wir leben nun in der feierlichsten Periode der Weltgeschichte. Das Schicksal der auf dieser Erde wimmelnden Massen ist dabei, sich zu entscheiden. Unser eigenes zukünftiges Wohlbefinden und die Errettung anderer Seelen, hängen nun von dem Weg ab, den wir jetzt einschlagen. Wir müssen vom Geist der Wahrheit geleitet werden. Jeder Nachfolger Christi sollte ernsthaft fragen: “Herr, was willst du von mir, dass ich tue?” Wir müssen uns vor dem Herrn in Demut ergeben, durch Fasten und Gebet, viel über seine Worte nachdenken, besonders über die Ereignisse des Gerichts. Wir sollten nun nach einer tiefen und lebendigen Erfahrung in der Sache Gottes trachten. Wir haben keinen Augenblick zu verlieren. Ereignisse von größter Wichtigkeit geschehen um uns herum. Wir befinden uns auf Satans beeinflusstem Boden. Schlafet nicht, Hüter Gottes, der Feind lauert in der Nähe, bereit jeden Augenblick, solltet ihr lasch und müde werden, über euch herzufallen und euch zu seiner Beute zu machen.

Viele täuschen sich über ihren wahren Zustand vor Gott. Sie beglückwünschen sich selbst, wegen der falschen Taten, die sie nicht getan haben und vergessen die guten und edlen Taten aufzuzählen, die Gott von ihnen verlangt, sie jedoch versäumt haben, zu tun.
(419) Es reicht nicht aus, dass Bäume im Garten Gottes stehen. Sie müssen seinen Erwartungen gerecht werden, indem sie Früchte tragen. Er wird sie dafür zur Verantwortung ziehen, dass sie es versäumt hatten, all das Gute zu vollbringen, dass sie durch seine stärkende Gnade hätten tun können. Sie sind in den Büchern des Himmels als Hindernis für den Boden eingetragen.

Wenn die Zeit der Prüfung kommt, werden jene, die sich das Wort Gottes zur Richtlinie des Lebens gemacht hatten, offenbar. Im Sommer gibt es keinen erkennbaren Unterschied zwischen den immergrünen Bäumen und anderen Bäumen, doch wenn die Stürme des Winters kommen, bleiben die Immergrünen unverändert während die anderen all ihres Blätterwerks beraubt werden. Genauso vermag der falschherzige Professor sich nicht von einem wahren Christen unterscheiden, doch die Zeit ist gerade jetzt über uns, wenn sich der Unterschied bemerkbar macht. Lasst die Feindschaft sich erheben, lasst die Stimme des Drachen hörbar werden, lasst die Verfolgungen wieder aufflammen und die Halbherzigen und Heuchler werden wanken und ihrem Glauben absagen. Doch der wahre Christ wird fest wie ein Fels stehen, sein Glaube stärker, seine Hoffnung leuchtender, denn in den Tagen des Wohlstands.

“Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern hat Lust am Gesetz des Herrn und sinnt über sein Gesetz Tag und Nacht! Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl.” Psalm 1; 1-3. (420,)


 

 

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