Die Zweite Ankunft Jesu


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Die “Zweite” Ankunft Jesu
(Die Wiederkunft Christi)

 

Es gibt in der heutigen Christenheit über die Wiederkunft Jesu drei besondere Ansichten. Die eine nimmt die Aussagen der Bibel wörtlich. Sie versucht aus den verschiedenen Aussagen, die Jesu und die Apostel machten, den wahren Sachverhalt zu ergründen, ohne mit Vorurteilen oder mit schon vorgefertigten Theorien die jeweiligen Texte im Sinne des eigenen Vorurteils zu zerreißen.
Die zweite Ansicht spricht von einer geheimen Entrückung. Sie nimmt an, dass es vor der eigentlichen Wiederkunft Christi, eine geheime Entrückung der jetzt Gläubigen gäbe. Deshalb habe ich auch den Titel dieser Ausarbeitung die Zweite Ankunft Jesu benannt. Diese zweite Ansicht hat noch viele “Unteransichten"; manche setzen die Wiederkunft Christi noch vor das so genannte tausendjährige Reich, manche aber auch erst nach demselben. Über die jeweiligen Überlegungen zuerst, später gehen wir zu etlichen Erklärungen. Die dritte Ansicht, eigentlich sehr weit verbreitet, doch weniger stark betont, erklärt die Wiederkunft Jesu in einer sehr vergeistigten Art. Sie meint, die Wiederkunft Jesu finde mit dem Tode des Einzelnen oder auch im Zuge der Ausbreitung des Christentums statt.

Wie sollten wir beim Studium des Wortes Gottes vorgehen?

Es wurde oben schon angedeutet, dass wir uns beim Studium des Wortes Gottes nicht von Vorurteilen leiten lassen sollten. Leider ist dies für sterbliche Menschen fast unmöglich. Jeder Mensch, (also auch ich) wird durch Geburt in eine bestimmte Kultur, durch Erziehung und der erworbenen Bildung, durch das soziale Umfeld, in welchem er lebt, schon mehr oder weniger vorgeprägt. Es ist deshalb notwendig, seine eigenen “Vorprägungen” abzulegen. Dies kann nur durch die Hilfe des Heiligen Geistes und unter aufrichtigem Gebet geschehen. Man sollte dabei eine Sache bestimmt nicht vergessen. Jesu sagt: “Meine Lehre stammt nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat; wenn jemand dessen Willen tun will, wird er inne werden, ob diese Lehre von Gott stammt, oder ob ich von mir selbst aus rede.” (Joh. 7, 16-17) [Alle Bibeltexte nach der Übersetzung von D. Hermann Menge]

Eins ist klar: Was man gerne will, das glaubt man leicht. Wenn jemand nach dieser Maxime seine Meinung bestätigt finden will, der wird die Wahrheit nicht finden. Besonders schwer haben es Kinder gläubiger Eltern. Sie haben schon eine “Vorprägung"; weil sie nun meinen, nicht unter Einfluss urteilen zu dürfen, sind sie geneigt den empfangenen Unterweisungen, besonders kritisch gegenüberzustehen. Auch diese Haltung ist nicht ratsam. Sie kann das Auffinden von Wahrheit sogar gefährden. Wenn die schon empfangene Unterweisung richtig war, und ich sie einfach hyperkritisch beurteile, urteile ich dann recht? Wer Ursache zum Zweifeln sucht, wird genügend Grund dafür finden. Wer glauben will, findet genügende Beweise, die dem Gläubigen eine theoretische Handhabe seines Glaubens gewähren.
Besonders schwer haben es Adventisten-Kinder. Warum?
Der Absolutheitsanspruch des Christentums im Allgemeinen und die Überzeugung der Siebenten-Tags-Adventisten im Besonderen, wirken anstößig! Wo bleibt die Demut? Es gibt heute viele Theologen, die den Absolutheitsanspruch des Christentums in Frage stellen. Prof Dr. Hans Küng sprach darüber in einer Fernsehsendung. Er sprach davon, dass das Christentum vom hohen Ross “es sei der einzig richtige Glaube" herab steigen müsse. Christentum sei nur ein Weg unter vielen.

Sicherlich ist der Absolutheitsanspruch eine Anmaßung, außer er ist gerechtfertigt.

Jesus sagt von sich: “Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich." (Joh. 14, 6). Der Apostel Petrus unterstreicht diesen Anspruch Jesu in einer für viele andere Religionen sehr anstößig klingenden Art. Er sagt von Jesus: ,, ... und in keinem andern ist die Rettung zu finden; denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen." Apg. 4, 12)
Jesus wurde auf Grund seines Bekenntnisses, er sei Gott, gekreuzigt. Man empfand es als eine Anmaßung und Gotteslästerung. Dafür musste Jesus büßen! (Matth.26, 63-66)

Menschen, die von ihrem Glaubensgut überzeugt sind, und davon in überzeugter und sicherer Art sprechen, beschuldigt man sehr schnell fundamentalistisch zu sein. Bestimmt liegt eine große Gefahr darin, seine Überzeugung dem anderen aufzudrängen; leider auch mit fragwürdigen Mitteln. Es gibt auch “Christen" die meinen, Menschen um jeden Preis bekehren zu müssen. Diese Haltung ist entschieden abzulehnen. Niemand war von seiner Sendung überzeugter als Jesus selbst. Er hat niemanden über die Absolutheit seiner Mission im Unklaren gelassen und doch lies er jeden gehen, wenn er ihn verlassen wollte. Er war bereit auch auf seine Jünger zu verzichten, wenn sie es sich anders überlegen würden. In Joh. 6, 67 stellt es Jesus seinen Jüngern frei, von ihm wegzugehen. An einer anderen Stelle (Matth.5,45) heißt es von Gott: Er lässt die Sonne über Gute und Böse in gleicher Weise aufgehen und über Gerechte und Ungerechte regnen. Von dem Licht und von der Wärme der Sonne profitieren beide in gleicher uneingeschränkter Weise. Er lässt das kühle Nass auf den durstigen Boden regnen. Nutznießer davon sind sowohl Gläubige als auch Ungläubige in gleichem Maße. Gott überlässt jedem die freie Wahl, ob er sich für oder gegen ihn entscheidet, ohne in geringster Weise willkürlich auf dieselbe einzuwirken. Ein Leben lang genießt der Mensch diese Freiheit. Gott respektiert Frist und Haltung.
Heute bezeichnet man Menschen, die ihre Überzeugung mit Gewalt durchzudringen versuchen, als Fundamentalisten. Wahre Christen sind, auch wenn sie “fundamentalistisch” eingestuft werden, doch nie dafür bekannt, dass sie ihre Überzeugung mit Gewalt durchsetzen. Auch Adventisten werden sehr oft als Fundamentalisten beschimpft. Man darf es ruhig tun; es soll jedoch nicht stimmen!
Soviel über die Art und Weise wie wir die Bibel studieren sollen und ob wir unseres Glaubens sicher sein dürfen.

Welches Versprechen gab Jesus seinen Jüngern?

“Euer Herz erschrecke nicht! Vertrauet auf Gott und vertrauet auf mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten; und wenn ich hingegangen bin und euch eine Stätte bereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit da wo ich bin auch ihr seid.”(Joh. 14, 1-3)
Nachdem er auferstanden war, war er mit seinen Jüngern noch 40 Tage lang zusammen und zeigte sich ihnen und noch einer ganzen Menge. Als die Zeit kam, wo er zum Himmel auffahren sollte, sammelte er seine Jünger um sich und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, traten Engel zu den Jüngern und sagten zu ihnen: “Ihr Männer aus Galiläa, was steht ihr da und blickt zum Himmel empor? Dieser Jesus, der aus eurer Mitte in den Himmel emporgehoben worden ist, wird in derselben Weise kommen, wie ihr ihn in den Himmel habt auffahren sehen!” (Apg. 1, 11)
Von Jesus selbst und von Engeln, die im Auftrage Gottes handelten, wurde uns versprochen, dass Jesus wiederkommen würde, um uns zu ihm zu holen.

Wie wird diese Wiederkunft sein?

Um dieses Wiederkommen gab es viele Spekulationen. Jesus selbst warnte seine Jünger und über diese auch uns, vor Verführung gerade auf diesem Gebiet. Es gibt weit mehr als 300 Stellen in der Bibel, wo von diesem Kommen die Rede ist. Am ausführlichsten beschreibt Jesus selbst in Matth. 24; Mark 13; Luk. 17 und 21, wie dieses Ereignis stattfinden wird. Zusätzliche Informationen liefern uns die Apostel und unter ihnen besonders der Apostel Paulus.
Ist es wichtig zu wissen, wie dieses Ereignis stattfindet? Sicherlich ist dies der Fall. Jesus selbst und auch die Jünger warnen vor einem falschen Verständnis der Wiederkunft, weil der Teufel und seine Dämonen gerade dieses Ereignis verfälschen wollen, damit sie die Massen verführen können. Die Verfälschung der Wiederkunft Christi wird den Höhepunkt aller Verführung sein. Falsche Christusse und Satan selbst, verkleidet als ein Engel des Lichts, wird versuchen, wo es möglich wäre, auch die Auserwählten zu verführen. (2. Kor. 11, 14 und Matth. 24, 24)

Wie wird Jesus wiederkommen?

Für alle sichtbar. “Wie der Blitz vom Osten ausgeht und bis zum Westen leuchtet, so wird es auch mit der Ankunft des Menschensohnes sein.” (Matth.24, 27). Jedes Auge wird ihn sehen, sogar seine Feinde, die ihn gekreuzigt haben. (Offb. 1, 7)

     Alle Ungläubigen werden umkommen. (Matth. 24, 38-39; Luk. 17, 27-35; 2. Thes. 2,  1-12;
     Offb. 6‚ 15-16; Offb. 19, 11-21)
     Die lebenden Gläubigen werden verwandelt, die toten Gläubigen auferweckt und auch    
       verwandelt dem Herrn in der Luft entgegengerückt, um für immer mit dem Herrn vereint
       zu sein.
      
(1. Thes. 4, 13-5,3)

Welche Begleitumstände werden dabei besonders erwähnt?

     Er wird mit den Wolken in großer Macht und Herrlichkeit erscheinen.
     Alle Geschlechter (Menschen) der Erde werden ihn in großer Kraft und Herrlichkeit  kommen sehen.
     (Matth. 24, 30; Mark. 13, 25-26; 1. Thes. 4, 17; Luk. 21, 27)
     Die Posaunen werden laut erschallen. (Matth. 24, 31; 1. Thes. 4, 16-17)
     Die Stimme des Erzengels wird erschallen. (Thes. 4, 16)
     Die Engel werden die Auserwählten sammeln. (Matth. 24, 31; Mark. 13, 27)

Wenn bei der Ankunft Jesus alle Gottlosen vernichtet werden, in welchem Zustande wird sich dann unsere Erde befinden?

Bei der Erscheinung Jesu in seiner Herrlichkeit kann niemand der Ungläubigen dieselbe ertragen. Alle werden wehklagen und in den Ruf einstimmen und die Berge anflehen: “Fallet auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht des auf dem Throne Sitzenden und vor dem Zorn des Lammes!” (Offb. 6, 14-17)
Es gibt auf der Erde keinen lebenden Menschen mehr. Satan und seine Engel sind hier auf diese Erde verbannt. Sie können niemanden mehr verführen. Durch die Umstände sind ihnen die Hände gebunden.

Tausend Jahre “Ruhe” auf der Erde.

In der Offenbarung im 20. Kapitel wird uns von zwei Auferstehungen berichtet. Die erste Auferstehung findet zu Beginn der "Tausend Jahre" statt. An dieser Auferstehung haben nur die Gläubigen Anteil. Also vor den “Tausend Jahren” findet bei der Wiederkunft des Herrn die Auferstehung aller Gläubigen, aller Zeitalter der Erde statt. Die Erzväter sind ins Grab gesunken, die Märtyrer haben im Aufblick auf Gott und der Hoffnung der Auferstehung ihr Leben gelassen, Eltern ihre Kinder verloren und Kinder ihre Eltern zur Ruhe gelegt. Und alle diese haben die Vollendung nicht erreicht. Sie sollten nicht ohne uns, also nicht ohne die bei der Wiederkunft Christi lebenden Gläubigen, zur Vollendung gelangen (Hebr. 11, 32-40). Siehe auch 1. Kor. 15,  1-58).
Während dieser "Tausend Jahre" wird ein Gericht stattfinden. Alle Gläubigen aller Zeitalter werden Einblick in das Gerichtsverfahren Gottes erhalten. Sie werden als Gerichtsbeiräte jeden Fall aller Ungläubigen durchgehen und erkennen, dass Gottes Gerichtsurteil über jeden der verloren geht, absolut korrekt und gerecht ist. Da ist keine Spur von Willkür oder Protektion. (Offb. 20, 4-6; 1. Kor. 6, 2-3; Ps. 9, 9) - Nach den tausend Jahren gibt es die zweite Auferstehung und zwar die, der während der tausend Jahre gerichteten Ungläubigen. Von diesen zwei Auferstehungen gibt es einige kleine Ausnahmen.

Es wird uns berichtet, das Moses auf dem Verklärungsberge zusammen mit Elias dem Heiland und drei Jüngern, Petrus, Jakobus und Johannes, erschien. Moses durfte das irdische Kanaan nicht betreten und musste vorher sterben. Jesus stritt mit Satan um den Leichnam Moses und erweckte denselben. [4. Mose 20, 12 (siehe das ganze Kapitel), 4. Mose 27, 14; 5. Mose 1, 37; 3, 26; 4, 21; 32, 51 und 52; 5. Mose 34, 4-6; Jud. 9]

In Matth. 16, 28 verheißt Jesu einigen seiner Jünger, dass sie Jesu in seiner Königsherrschaft kommend sehen werden. In Matth. 17 werden die drei oben genannten Jünger Zeugen wie sich auf dem Berge der Verklärung Jesus mit Elias als dem Vertreter, der zur Zeit der Wiederkunft lebenden Gläubigen und Moses als dem Vertreter der gestorbenen und auferweckten Gläubigen ihnen zeigt. So findet die in Kapitel 16 Vers 28 gemachte Verheißung ihre Erfüllung. Eine andere Ausnahme von der Regel sind einige Heilige, die mit Jesus zugleich erweckt wurden, und vielen erschienen. (Matth 27, 51 und 52)

Die dritte Ausnahme wird uns in Offb. 1, 7 angedeutet. Hier heißt es: “... und sehen werden ihn die Augen aller, auch die, welche ihn durchstochen haben.” Hier muss man an die Voraussage des Heilandes denken, die er bei seiner Verurteilung durch den Hohen Rat tat, als er sagte: ”Von jetzt an werdet ihr den Menschensohn sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels” (Matth. 26, 64). Daraus schlussfolgern wir, dass es eine spezielle Auferstehung der besonderen Feinde Gottes geben wird, wenn er in Herrlichkeit wieder kommt. Diese Feinde Gottes, die sich besonders in der Bekämpfung Jesu hervor getan haben, werden nunmehr ungewollt seine Stellung als Gottessohn anerkennen müssen. Sie wünschen sich dem Gericht zu entziehen und flehen Berge und Hügel an, sie vor dem Angesichte Jesu zu verbergen. (Offb. 6, 15-17; Luk. 23, 30)
Nach der ersten Auferstehung wird Satan mit seinen Engeln in den Abgrund geworfen und mit einer Kette gebunden. (Offb. 20, 1-3)                                                                                       

Von welchem Abgrund ist hier die Rede? Welche “Kette” wird verwendet?

Für tausend Jahre kann der Böse die Menschheit nicht mehr verführen. Die Ungläubigen, die Jesus bei seiner Ankunft vorfand, starben durch die Herrlichkeit seiner Erscheinung. Die vorgefundenen Gläubigen wurden in den Himmel zusammen mit Jesus entrückt. Es gibt niemanden mehr den Satan verführen könnte. Tausend Jahre hat er nun Gelegenheit, über sich und die Folgen seiner Auflehnung nachzudenken. Der unterste Ort unseres ganzen Universums ist der Ort, wo die Sünde und Rebellion gegen Gott lokalisiert ist.

Wir lesen in 2. Petr. 2, 4 von den gefallenen Engeln, dass sie in den Abgrund mit Ketten der Finsternis hinabgestoßen wurden. Als nach dem Kampfe im Himmel Satan überwunden war, wurde er auf die Erde hinabgestoßen und herrscht nun bis zum Gericht über sie, in der Luft, d. h., im Luftgürtel dieser Erde. (Eph. 2, 2; Offb. 12, 7-12)

Hier auf dieser Erde hat Satan obwohl mit “Ketten” gebunden doch weitgehend freie Hand. Mit Ketten, die hier symbolisch zu verstehen sind, ist nichts anderes gemeint als die eingeengte Möglichkeit der Aktivität der bösen Geister. Ehe sie auf die Erde geworfen wurden, hatte Satan noch Zugang in die Himmelswelt. (Hiob 1, 6-7. Nach Golgatha hat Satan keinen Zugang mehr in die himmlischen Örter. Er wurde aus dem Himmel gestoßen (Luk. 10, 18; Offb. 12, 7-9). Hier auf der Erde hat er auch nur eine kurze Zeit und ist darüber sehr erzürnt. (Oftb. 12,12). Er geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht seine Opfer. (1. Petr. 5, 8)

Solange es Menschen auf Erden gab, hatte Satan ein Betätigungsfeld. Ruh- und rastlos hat er ständig gegen Gott rebelliert und diese Rebellion in die Reihen der Menschen getragen. Nun sind alle, die er verführen konnte, tot. Während dieser tausend Jahre kann er über sein, durch eigene Schuld verursachtes, Desaster nachdenken. Selbstvorwürfe werden in quälen; dieselben werden aber nur die Folgen betreffen, nur sein Scheitern im Kampfe gegen Gott, nicht die Rebellion als solche. Er kann ganz gut abschätzen, was er verloren hat. Es wird Augenblicke geben, wo er verzweifelt sein Schicksal beklagt, dann wieder schmiedet er neue Pläne, um doch noch den Kampf gegen Gott zu gewinnen. Wenn er im Rückblick die ganze Geschichte seiner Rebellion gegen Gott durchgeht, packt ihn die nackte Verzweiflung. Auch scheinbare Erfolge werden bei genauer Betrachtung bezeugen, dass es für ihn auf der ganzen Linie nur verlorene Schlachten gab; ihm dämmert mit unumstößlicher Gewissheit, dass er auf verlorenem Posten steht. Bitter ist die Erkenntnis als endgültiger Verlierer da zu stehen. Diese mehr als ehernen Ketten Satans haben seine Aktivität so eingeschränkt, dass diese Zeit die über tausend Jahre geht, als ein Gefängnis bezeichnet werden kann.

Nach dem Ende der tausend Jahre findet nunmehr die Auferstehung der Verlorenen statt und die Urteilsverkündigung über die Gottlosen erfolgt. Sofort ist Satan wieder da. Er hat nun ein neues Betätigungsfeld und verführt diese Menschenmassen aufs Neue. Auf diese Art ist er wieder frei. (Offb. 20, 3) - Wie wir weiter oben sahen, waren die Gläubigen bei der Wiederkunft Jesu mit in den Himmel genommen worden, wo sie als Beisitzer des göttlichen Gerichtes im Himmel mitwirkten.
Diese kommen mit Jesus in dem Neuen Jerusalem auf die Erde. (Offb. 21, 1-7). Die Herrlichkeit dieser Metropole ist so gewaltig, dass sie die Begierde der Gottlosen erregt. Satan wird dieser Menschenmasse (etliche Milliarden) die Möglichkeit vorgaukeln, diese herrliche Stadt könnte von ihr eingenommen werden. Vielleicht glaubt auch Satan, das wirklich tun zu können. Er führt diese Massen hinauf zu dieser Stadt und umzingelt sie. Während die Gottlosen die Schönheit dieser Stadt bewundern und sich davon Rechenschaft geben, was sie eigentlich verloren haben, fällt Feuer vom Himmel und verzehrt sie. (Offb. 20, 7-10) - Diese Erde wird, nachdem sie das Feuer verzehrt hat, neu geschaffen. Die Herrlichkeit dieser neuen Wohnung aller Geretteten wird in den Kapiteln 21 und 22 der Offenbarung beschrieben.

In diesem Leben sind manch edle Wünsche, sei es durch eigene Schuld, sei es durch widrige Umstände, nie verwirklicht worden. Manche Begabung ist aus eigner Schuld oder aus Verkennung derselben nie zur Entfaltung gelangt. Es gab edle Wünsche, die sich durch eigenes Versagen, Unvermögen, widrige Umstände und Bosheit der Menschen nie erfüllten. Nun stehen die Gläubigen da und keine Begrenzung eigener Begabung, kein Fehlen von materiellen Mitteln, kein Mangel an Zeit hindert die Entfaltung jeder edlen Eigenschaft. Keine Behinderung durch Ungerechtigkeit wird einen abhalten, die höchsten Ziele anzustreben und zu erreichen. Ungeahnte Möglichkeiten tun sich auf.
Hier haben wir Menschen, mit denen wir gerne zusammen sind; Freunde, die wir ständig mögen. Wir freuen uns auf ihren Besuch, auf ihren Rat, auf ihre Hilfe. Dort wird der beste und edelste aller Freunde, Jesus Christus selbst, uns täglich mit Rat und Tat zur Seite stehen. Bei der Begutachtung unserer Arbeit werden wir ein Aufleuchten in den Augen unseres besten Freundes wahrnehmen. Er wird so glücklich sein, denn seine Arbeit, die er als Erlöser vollbracht hat, ist vollkommen gelungen. Kein enttäuschter Blick wird uns an unsere ehemalige Begrenztheit erinnern, denn ein Unvermögen gibt es in jenen himmlischen Gefilden nicht. Nichts Misslungenes mehr wird belasten. Kein Geschenk, das ich mache, wird enttäuschen. Ein lebenswertes Leben, das keinen Mangel, keine Begrenztheit, keine Tränen, keine Krankheit keine Missgunst und kein Ende haben wird, beginnt.
     Ich werde die Fähigkeit des anderen bewundern. Er wird mir als viel besser, als ich es bin, erscheinen. Mein Gegenüber wird mir Anerkennung zollen und mir zu verstehen geben, dass ich der Bessere bin. Nun erfüllt sich die Aufforderung in vollkommener Weise: Einer achte den andern höher als sich selbst. Niemand mehr wird zwei linke Hände haben. Die Begutachtung jedes unserer Werke erhält von Gott ein einziges Prädikat, das Gott schon bei der Schöpfung abgab: “Und siehe: alles war sehr gut.” (1. Mose 1, 31)
Mein ganzes Sehnen gilt dieser Zeit, dieser Welt, diesem FREUND.

Ach komm bald Herr Jesus! Offb. 22, 20
Mit allen Gläubigen möchte ich vor Deinem Throne stehen und ausrufen:
“Würdig ist das Lamm, das sich hat schlachten lassen, zu empfangen die Macht und den Reichtum, Weisheit und Kraft, Ehre, Herrlichkeit und Lobpreis.”(Offb. 5, 12)

Ebenda: Michael Schell, 1. Halbjahr 2005
 




























 

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