Ellen G. White und die Trinitätslehre

 

Antwort zur Seminararbeit von Michael Dörnbrack

Horst Kautz – Gemeinde Stuttgart


Da die Seminararbeit von Michael Dörnbrack

Die Rolle Ellen Whites bei der Entwicklung der Trinitätslehre in der Adventgemeinde

inzwischen offiziell beim Advent-Verlag zur Verteidigung der Trinitätslehre zum Download bereitgestellt wird, habe ich mich entschlossen, meine Antwort darauf auch öffentlich zu machen.

Meine Zitate dazu beziehen sich fast ausschließlich auf die nachfolgend genannten Quellen, die zum Thema Trinität im Adventecho 2/2004 aufgeführt sind und im Internet unter www.adventecho.de als PDF-Datei heruntergeladen werden können.
(Ebenso die Seminararbeit von Michael Dörnbrack)

Daher verzichte ich auf ständige Quellenangabe und nenne bei einem Zitat jeweils nur die entsprechenden Namen.

.Ausführliche Ausarbeitung von S. Wittwer “Die Frage nach dem Wesen Gottes”.

.Auszug aus der Dissertation von Dr. Rolf J. Pöhler “Chance in Seventh-day Adventist Theology: A Study of the Problem of Doctrinal Development” (einschl. Fußnoten).

.Aufsatz “Die Dreieinigkeit in der Heiligen Schrift” von Gerhard Pfandl, Biblical Research Institute, USA.

.Beitrag “Auseinandersetzungen zum Verständnis des Heiligen Geistes” von Manfred Böttcher.

.Kapitel “Die Gemeinschaft des Heiligen Geistes mit dem Vater und dem Sohn” aus dem Buch “Auf den Spuren des Heiligen Geistes” von Johannes Mager.

.Kapitel “Die Dreieinigkeit”, “Gott der Vater”, “Gott der Sohn” und “Gott der Heilige Geist” aus “Was Adventisten glauben – 27 biblische Grundlehren umfassend erklärt”.

.Beitrag “Zur Schrift ,Ist das wirklich so?‘ von Bruno Fischer” von Dr. Bernhard Oestreich, Theologische Hochschule Friedensau.

Beitrag von Klaas Runia “Die Dreieinigkeit” aus Helmut Burkhardt (Hrsg.), “Handbuch Christlicher Glaube”, R. Brockhaus Verlag, Wuppertal, 1985, S. 163-175.

außerdem noch die im Internet unter www.hopeandmore.at erhältliche Ausarbeitung von Armin Krakolinik mit dem Titel “Ein Einiger oder Dreieiniger Gott”,

sowie die Predigt von Michael Walter mit dem Titel “Erlösung ist Gottes Chefsache – Argumente für die Göttlichkeit Christi”

Wer sich über die antitrinitarische Sichtweise informieren will, kann dies unter folgenden Links tun Nachfolgende Links geben nicht unbedingt in allen Punkten meine persönliche Sichtweise wieder, aber es schadet nichts, sich umfassend zu informieren und sich selbst eine Meinung zu bilden.):

http://www.bibelcenter.de

http://www.heart4truth.de

...

Bibeltexte, soweit von mir zitiert, nach der ziemlich wortgetreuen Übersetzung der unrevidierten Elberfelder Bibel.

In einer ausführlichen Einleitung befasse ich mich mit den Grundlagen der Trinität, im Mittelteil mit der Stellungnahme zu Michael Dörnbrack´s Ausarbeitung (ab Seite 37), den Schluss bilden einige kritische Betrachtungen von Äußerungen adventistischer Theologen (ab Seite 61).

Anschließend (ab Seite 83) finden sich Zitate von Ellen White, die gegen die Trinitätslehre sprechen.

Vorwort

Das Thema Trinität hat mich schon lange beschäftigt. Eindeutig überzeugt von der Richtigkeit der Trinität war ich eigentlich nie, habe aber anfangs den Predigern und Leitern vertraut, dass sie es schon richtig wissen werden. Es gab aber letztlich so viele Unklarheiten und Widersprüche, dass mich das Thema nicht mehr losgelassen hat. Irgendwann kam ich zu dem Punkt, dass ich mich selbst davon überzeugen musste, was es mit der Trinität auf sich hat.

Zweifel kamen mir beim Bibellesen, wo die Apostel von Gott, dem Vater und Jesus dem Herrn sprechen, ebenso bei meinen Diskussionen mit den Zeugen Jehovas, die in diesem Punkt die besseren Argumente haben, auch wenn sie daraus die falschen Schlüsse ziehen und ebenso die Gottessohnschaft Jesu ablehnen wie auch die meisten anderen Christen.

Obwohl mich also der Gedanke der Trinität lange beschäftigt hat, habe ich mich fast ebenso lange dagegen gewehrt, mich mit diesem Thema näher zu beschäftigen. Einerseits hatte ich Zweifel an der Richtigkeit, andererseits wurden einem die eindeutigen Zitate von “Ellen White” entgegengehalten und auch in der Bibel gibt es dazu einige Unklarheiten, man denke nur an den Taufbefehl, den die Apostel nicht entsprechend umgesetzt haben. Zudem ist Satan ja auch nicht untätig und hat für die verschiedensten Gedanken passende Erklärungen entwickelt, die sehr glaubwürdig klingen – solange man sie nicht mit Hilfe der heiligen Schrift beurteilt. Und eine solche Beurteilung kann nur geschehen, wenn man die Bibel “in- und auswendig” kennt. Daher ist es so wichtig, die Bibel zu studieren.

Wir müssen uns vor Augen halten, dass Satan nach Jesus der beste Bibelkenner ist und daher am besten weiß, wie er biblische Aussagen verdrehen kann.

Mir wurde klar, dass es nicht damit getan ist, einigen angeblichen Zitaten von Ellen White zur Trinität andere Zitate entgegenzuhalten, die dagegen sprechen, zumal Ellen White selbst sagte, wenn ihre Aussagen der Bibel widersprechen würden, sollte man sie verwerfen. Es ist daher erforderlich, sich insbesondere mit den biblischen Aussagen hierzu, aber auch mit der kirchengeschichtlichen Entstehung und Entwicklung der heutigen Trinitätslehre zu befassen.

Aussagen wie “Das haben schon die Urchristen geglaubt sind viel zu oberflächlich; sie können vielleicht manches schlichte Gemüt beruhigen, bleiben aber den Nachweis ihrer Behauptung schuldig.

Von beiden Seiten ist es nicht hilfreich, der jeweils anderen Seite den heiligen Geist abzusprechen. Bei meinen Studien habe ich erkannt, dass unter Befürwortern und Gegnern oft gleichfalls falsche Ansichten zu anderen biblischen Themen wie Prophetie oder Heiligtum in Umlauf sind, daher ist weder die eine noch die andere Sicht ein Beweis für die Führung durch den heiligen Geist. Allerdings sollte es schon zu denken geben, wenn man in der angeblich wichtigsten Lehre irrt, denn dies wird nicht ohne Folgen bleiben, wie dies auch schon am ökumenischen Kurs der Gemeinschaft zu sehen ist.

Wir sollten uns in der persönlichen Auseinandersetzung vielleicht mehr in Bescheidenheit und brüderlicher Liebe üben, denn wir müssen uns immer vergegenwärtigen, dass es Satan gelungen ist, ein Drittel aller heiligen Engel zu verführen, die doch Gott von Angesicht zu Angesicht kannten. Wie viel einfacher muss es daher für ihn sein, auch hochgebildete Menschen zu verführen.

Zunächst einmal möchte ich folgende Gedanken vorausschicken:

Die Bibel spricht an keiner Stelle davon, dass Bildung ein besonderer Schutz gegen satanische Verführung sei. Im Gegenteil wird Bildung von Satan oft dazu benützt, seine Gedanken zu verbreiten, denken wir doch nur mal an die Evolutionslehre, auf die ein Mensch ohne “Bildung” nie kommen würde. Auch bloße Erkenntnis führt nicht unbedingt zu einem gottgefälligen Leben, denn die Bibel sagt:

1. Kor. 13,2 Und wenn ich Prophezeiung habe und alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiß, und wenn ich allen Glauben habe, so dass ich Berge versetze, aber nicht Liebe habe, so bin ich nichts.

Die Frage der Wahrheit ist daher weder eine Frage der Bildung noch der Mehrheit, denn Ellen White schreibt im großen Kampf auf S. 596:

      "Gott will ein Volk auf Erden haben, dass die heilige Schrift, und nur diese allein, beibehält als Richtschnur aller Lehre und als Grundlage aller Reformen.

      Die Meinungen gelehrter Männer, die Ergebnisse der Wissenschaft, die Glaubenssätze und Beschlüsse von Kirchenversammlungen, zahlreich und uneins wie die Kirchen, die sie vertreten, die Stimme der Mehrheit – weder das eine allein noch sie alle zusammen können als Beweis für oder gegen irgendeinen religiösen Glaubenspunkt betrachtet werden. Ehe wir irgendeine Lehre oder Vorschrift annehmen, sollten wir ein deutliches “So spricht der Herr!” als Beweis dafür verlangen."

      Als menschlich schwache Wesen laufen wir immer Gefahr, lieber unsere eigenen Theorien für wahr zu halten, selbst wenn wir diese vielleicht nur von Anderen übernommen haben. Doch Gott will dass unsere Grundlage die Bibel ist, an der sich alles ausrichten soll.

      Anhand der Bibel habe ich also erkannt, dass mit der Trinitätslehre etwas nicht stimmen kann; dazu später mehr.

      Wer meint, die Trinität sei bewiesen, sollte folgende Fragen sich selbst und mir beantworten:

      1. Warum gibt Gott den Befehl, dass alle Engel Jesus anbeten sollen (Hebr. 1,6), wenn dieser selbst der wahre Gott ist? Wäre die Anbetung dann nicht selbstverständlich?

      2. Warum muß dieser Gott durch Leiden vollkommen gemacht werden (Hebr. 2,10)? Braucht der wahre Gott wirklich diese Erfahrung, um mit uns mitfühlen zu können?

      3. Warum wird die Erhöhung Jesu nach seiner Auferstehung so betont (Apg 2,33)? Wenn er vorher Gott war, ist es selbstverständlich, dass er dies danach auch ist!

      4. Warum ist es immer Jesus, der mit den Menschen persönlich (als Gestalt) in Kontakt tritt, nie der Vater und nie der Heilige Geist als Person?

      5. Warum tritt Jesus als Erzengel Michael, als Jahweh, als Engel des Bundes und als Engel seines (Gottes) Angesichts auf?

      Wie kann der Gott Jesus als Erzengel Michael in Jud. 1,9 zu Satan sagen: "Der Herr schelte dich," wenn er behauptet, alles sei Volkseigentum, obwohl dem Volk überhaupt nichts gehört. Es ist nur ein schöner Begriff, der über die Realität hinwegtäuschen soll.



      Auch wenn die Meisten solche Gedanken lieber verdrängen oder sie für gotteslästerlich halten, müssen wir über die Erlösung völlige Klarheit besitzen, damit es nicht eines Tages heißt: “Ich kenne euch nicht!”
      Es ist die Trinitätslehre, die uns solche Fragen aufzwingt.

Alle führenden Adventisten sind sich darüber klar, dass die Dreieinigkeit nicht (ausdrücklich) in der Bibel vorkommt.

Rolf Pöhler:

“Nirgends in der Bibel taucht das Wort Dreieinigkeit oder Trinität auf. Insofern ist der Begriff an sich in der Tat nicht biblisch. Ob er darüber hinaus jedoch als unbiblisch bezeichnet werden kann, steht auf einem anderen Blatt.”

Manfred Böttcher:

“Zwar finden wir im Neuen Testament keine eindeutige, explizite Aussage über die Dreieinigkeit (Trinität). Doch darin werden zwei grundlegende Aussagen der Heiligen Schrift verknüpft. Einerseits wird klar herausgestellt, dass es nur einen wahren Gott gibt (5 Mo 6,4; Mk 12, 29), andererseits werden sowohl Jesus als auch der Heilige Geist ebenso wie der Vater Gott genannt.”

Johannes Mager:

“Erst im Neuen Testament finden wir trinitarische Hinweise.”

Gerhard Pfandl:

Obwohl das Wort Dreieinigkeit nirgends in der Bibel vorkommt (wie auch der Begriff Inkarnation), wird die Lehre, die es beschreibt, deutlich dargestellt.

Mit seiner Meinung, dass die Lehre der Dreieinigkeit in der Bibel deutlich dargestellt wird, steht Pfandl ziemlich allein da; da wollen ihm auch die Katholiken nicht beipflichten.
.

  1. Allerdings scheint Pfandl seinen eigenen Worten nicht so recht zu trauen, denn er verwendet in seiner Ausarbeitung Formulierungen wie: selbst dieser Herr ist??? - ein bühnenreifes Theaterstück!!!

  2. Warum kann nur die Sünde gegen den Heiligen Geist nicht vergeben werden (Mt 12,31)? Ist die Sünde gegen den Vater und den Sohn weniger schlimm, obwohl alle drei die gleiche Stellung innehaben? Oder ist die dritte Person Gottes die einzig wirkende Person nach Jesu Auferstehung?

  3. Warum sagt Jesus "Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden", wenn er diese Macht schon von Anfang an innehatte? Dass es sich hier nicht nur um eine Floskel handelt, wird in Dan. 7,14 deutlich, wo beschrieben wird, wie der Vater dem Sohn die Macht übergibt.

  4. Warum gibt Jesus nach Abschluß des Erlösungsplans die Macht seinem Vater zurück (1. Kor 15,24)?

  5. Warum wird Christus als das Haupt der Gemeinde und Gott als das Haupt Christi bezeichnet (1. Kor 11,3)?

  6. Warum spricht die Offenbarung immer nur von Gott und dem Lamm? Wen meint Johannes mit Gott und wen meint er mit Lamm?? Der dreieinige Gott und das Lamm kann nach Adam Riese damit nicht gemeint sein!
 

    Wir sehen also, Fragen über Fragen, die Liste liese sich noch beliebig fortsetzen.

    Wenn man heute Glaubensgeschwister auf dieses Thema anspricht, haben die Meisten gar kein Interesse, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Die Einen sagen, “das ist mir zu hoch, sollen sich doch unsere Prediger damit beschäftigen”, während die Anderen sagen, “im Himmel werden wir schon sehen, wie Gott wirklich ist.”

    Treffen auf solch eine Geisteshaltung nicht eher die Worte des Paulus zu?

Hebr 5,12 Denn da ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, bedürfet ihr wiederum, daß man euch lehre, welches die Elemente des Anfangs der Aussprüche Gottes sind; und ihr seid solche geworden, die der Milch bedürfen und nicht der festen Speise.

Hebr 5,13 Denn jeder, der noch Milch genießt, ist unerfahren im Worte der Gerechtigkeit, denn er ist ein Unmündiger;

Hebr 5,14 die feste Speise aber ist für Erwachsene, welche vermöge der Gewohnheit geübte Sinne haben zur Unterscheidung des Guten sowohl als auch des Bösen.

Ich habe erkannt, dass mehr dahinter steckt als ein rein numerisches Problem, denn es geht letztlich um die Frage der Anbetung. Welchen Gott bete ich an? Ist es ein dreieiniger Gott oder ein einiger Gott, wie die Bibel sagt?

 ... weiter im Text (ab S. 25 ff) bitte hier klicken

 

... weiter geht es hier (Seite 53 ff)

Hauptteil
 

Punkt 1 – Bruno Fischer

Michael Dörnbrack behauptet, dass die Aussage von Bruno Fischer von einer “Verschwörung” bei der Einführung der Trinitätslehre nicht der Wahrheit entspricht.

Das Originalzitat von Dr. Daniel Heinz lautet:
Unter
Umgehung des Vollausschusses der Generalkonferenz – eine interessante Parallele zum Vorgehen von Uriah Smith! – gelangte daraufhin ein Entwurf von 22 “Glaubensgrundsätzen” (Fundamental Beliefs), der vom damaligen Schriftleiter Francis M. Wilcox gemeinsam mit drei anderen Theologen, darunter auch der Generalkonferenzpräsident Charles H. Watson, erarbeitet wurde, in das ‚Jahrbuch’ von 1931.

Nach Aussage des adventistischen Historikers LeRoy E. Froom* wollte man mit dieser ‚Überraschungsaktion’ den Widerstand traditionalistischer Kreise innerhalb der Gemeinschaftsleitung umgehen.

*s. Punkt 2

Dieses Zitat ist nachzulesen im Adventecho”, April 1998, Seite 11 und 12, das auch auf der Advent-Verlags-CD von 2005 enthalten ist.

Da Bruno Fischer frei, aber dennoch sinngemäß zitiert, ist dies eine falsche Unterstellung. Wenn Br. Fischers Aussage falsch ist, dann ist auch das zugrundeliegende Zitat falsch – dies stammt, wie Dörnbrack bekannt sein dürfte, von Dr. Daniel Heinz, einem Spezialisten der Adventgeschichte aus unserer adventistischen theologischen Hochschule Friedensau, der für seine Feststellung wiederum einen Zeitzeugen, nämlich LeRoy Edwin Froom zitiert.

Somit zweifelt Dörnbrack also die Aussage eines Zeitzeugen an und versucht dies mit verschiedenen Zitaten und Veröffentlichungen zu belegen. Dies erinnert mich an die historische Bibelkritik, die es nach tausenden von Jahren besser wissen will, als die Zeitzeugen selbst. Es ist natürlich immer leichter, einen Außenseiter anzugreifen, als einen Mann aus den eigenen Reihen, aber mit Wahrheit hat dies nichts zu tun.

Die Broschüre von Bruno Fischer kann auch im Internet heruntergeladen werden unter:

www.dreieinigkeit.info

Punkt 2 – falsche Behauptungen adventistischer Trinitarier

Ellen White schreibt in E & G, Kap. 17, S. 60 zutreffend:

“Es ist vielmehr eine Tatsache, daß der Weg, den jene einschlagen, die die Wahrheit hassen, oft genau das Mittel ist, anderen die Augen zu öffnen.”

so schreibt Rolf Pöhler:

Und obwohl E. J. Waggoner der orthodoxen Vorstellung von der Trinität näher gekommen ist als irgendein anderer adventistischer Autor vor ihm, wurde sogar er niemals ein wirklicher Trinitarier – trotz Frooms* Versuch, dies zu beweisen.9

die dazugehörende Fußnote lautet:

9 Es ist bedauerlich, dass Froom keine Beweise für seine Behauptung, Waggoner habe in den späten 1880er Jahren an die Trinität geglaubt, anführt. Er liefert nur einige Spekulationen, die allem Anschein nach auf einer Fehlinterpretation der Quellen beruhen (MOD, 188-299)... Denn Froom muss selbst zugeben, dass Waggoners angebliche Abkehr von der allgemeinen halbarianischen Vorstellung der Natur Christi bei der Minneapolis-Konferenz weder von seinen Freunden noch von seinen Gegnern kritisiert wurde (ebd., 298).

weiter Rolf Pöhler:

Aber seitdem [1931] gehörte sie [die Trinitätslehre], obwohl nicht restlos anerkannt, zum festen Lehrbestand der Gemeinschaft, deren Autoren nun behaupten konnten, dass “die Siebenten-Tags-Adventisten Trinitarier sind.”15

15 Bollman, “The Holy Spirit a Person

Bollman bestand sogar darauf, dass die Trinitätslehre von der Adventgemeinde “schon immer anerkannt wurde” (“The Holy Spirit a Person,” 4).

eine dreiste Lüge, denn so Rolf Pöhler:

“Tatsächlich wurde die Trinitätslehre zwischen 1846 und 1886 generell abgelehnt ...Offensichtlich meldete sich keine einzige Stimme zu Wort – Ellen White eingeschlossen, die dieser negativen Einschätzung widersprochen hätte.”

*Dieser unter Punkt 1 zitierte LeRoy E. Froom scheint aber nicht nur Historiker gewesen zu sein, sondern hat anscheinend auch selbst eine ganz entscheidende Rolle bei der Etablierung der adventistischen Trinität gespielt!! So schrieb er auch selbst ein Buch über “Das Kommen des Heiligen Geistes” –orig.: “The coming of the comforter”, in dem er auch den Heiligen Geist als die 3. Person Gottes darstellt.”

Im Buch “Evangelisation (Evangelism)”*, das aus Manuskripten nach dem Tod von Ellen White zusammengestellt wurde und immer auch als Beweis für trinitarische Aussagen von Ellen White angeführt wird, ist folgendes Zitat von Ellen White enthalten:

“Immer wieder werden wir dem Einfluß von Männern begegnen müssen, die Lehren satanischen Ursprungs studieren, durch die Satan wirkt, Gott und Christus zu leugnen. Beide, der Vater und der Sohn, haben eine Persönlichkeit. Christus sagte: “Ich und der Vater sind eins.” Und der Sohn Gottes kam dennoch in menschlicher Gestalt auf die Erde. Indem er sein königliches Gewand und seine Krone beiseite legte, kleidete er seine Göttlichkeit in menschliche Natur, damit die Menschheit durch sein unendliches Opfer Teilhaber der göttlichen Natur würde und dem Verderben entkäme, das durch die Lust in die Welt kam.” (Testimonies, Bd. 9, S. 68, 1909)

Was meint Ellen White hier mit Gott und Christus? Offenbar das gleiche, was auch die Bibel meint, nämlich den Vater und den Sohn und nicht den dreieinigen Gott und seinen Christus!

Warum schreibt sie hier nur über den Vater und den Sohn, da doch vor allem die Persönlichkeit des Heiligen Geistes umstritten ist?

*Das Buch “Evangelism” wurde offenbar von E. Froom zusammengestellt. Hat er da auch seine eigenen Ideen eingebracht, die aus nichtadventistischen Quellen stammen? Heute wird dafür kein Verantwortlicher genannt, es heißt nur lapidar “die Herausgeber”.

Über einen anderen bedeutenden Vertreter der Trinität, Underwood, schreibt Dörnbrack:

Einer, der die trinitarischen Ansichten besonders deutlich vertrat, war R.A. Underwood. Er war ein erfolgreicher Evangelist, jahrelang Vereinigungs- und Verbandsvorsteher sowie von 1885-1920 Mitglied des Exekutivausschusses der Generalkonferenz.90 Er schrieb eine ganze Anzahl von Artikeln über den Heiligen Geist, in denen er in unmissverständlichen Worten behauptete, dass der Heilige Geist eine Persönlichkeit ist.

90 Vgl. Seventh-Day Adventist Encyclopedia, S. 1513

... und fügt folgendes Zitat bei:

”Wir werden aufgerufen, den Heiligen Geist zu empfangen, aber der Weg, auf dem dieser Segen kommen soll, ist vielen nicht klar. Bevor wir den Heiligen Geist empfangen können, müssen wir wissen, dass er ist. Wir können ihn nicht empfangen für das, was er ist, es sein denn, wir wissen etwas darüber, wer er ist und was er ist.”91

91 Underwood, R.A., ”The Baptism of the Holy Spirit”, RH, 3. Mai 1898, S. 278

Dies sind eindeutig unbiblische Aussagen! In der Bibel gibt es für solche Behauptungen keinerlei Anhaltspunkte, dagegen genügend Beispiele, dass der heilige Geist Gottes auf Menschen kam, die nicht einmal an Gott glaubten, geschweige denn, sie wußten wer oder was der Heilige Geist sei. (4.Mo 11,25.26 u. 24.2; 1 Sam 10,10 u. 19,20; Hi 33,14-18.29; Lk 5,17; Joh 3,8; 1Kor 12,11 u.v.a.)

Die Bibel sagt etwas ganz anderes:

Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.” (Johannes 17,3)

Wen sollen wir also laut Bibel erkennen? Nicht den Heiligen Geist als dritte Person Gottes wie Underwood meint, sondern Gott, den Vater und seinen Sohn Jesus Christus!

Woher solch unbiblische Gedanken stammen, wird aus nachfolgender Fußnote von Manfred Böttcher zur Gnosis 2 deutlich:

2 Wörtlich “Erkenntnis” – Vertreter dieser Bewegung, die vor allem im 2. Jh. n. Chr. auftrat, meinten das Heil des einzelnen von der Erkenntnis Gottes und der erlebten Einsicht in das göttliche Geheimnis abhängig zu machen. So wollten sie zu einer Gotteserkenntnis gelangen, die über den einfältigen Glauben der Christen hinausreiche und den Menschen zum “Geistmenschen” erhebe.

Wie man den heiligen Geist dauerhaft bekommen kann, sagt Jesus an vielen Stellen. Nicht durch philosophisches Spekulieren über die Natur des Geistes, sondern durch Glaube, Taufe und das Halten der Gebote Gottes.

Petrus und die Apostel drücken dies so aus:

"Wir sind Zeugen dieser Geschichten und der heilige Geist, welchen Gott gegeben hat denen, die ihm gehorchen." (Apg.5:32).

Punkt 3 - Ellen White und die Trinität

Den Wechsel bei Ellen White von allgemeinen, scheinbar antitrinitarischen Aussagen hin zur Trinität begründet Dörnbrack wie folgt:

“Ein Argument, das von den Gegnern der Trinitätslehre immer wieder vorgebracht wird, ist, dass Ellen White in ihren frühen Schriften beschrieb, dass der Vater und der Sohn den Erlösungsplan beschlossen. Der Heilige Geist wurde dabei nicht erwähnt. Für sich genommen könnten diese Aussagen tatsächlich den Schluss nahe legen, dass Ellen White die Trinität abgelehnt hat. Aber die Tatsache, dass Ellen White in ihren frühen Schriften den Heiligen Geist in diesem Zusammenhang nicht erwähnt hat, beweist nicht, dass sie nie geglaubt hat, dass er dabei war. Es ist legitim, dass ein Prophet Aussagen, die Fragen offen lassen, im Laufe der Zeit konkretisiert. Und genau das hat Ellen White getan.”

Wenn es dazu keine anderen Stellen gäbe, wäre diese Auslegung auch nicht zu beanstanden. Doch es gibt noch viel eindeutigere Aussagen von Ellen White, die diese Schlußfolgerung unmöglich machen.

Sie schreibt z.B.:

Der Herr des Weltalls stand bei seinem Liebeswerk nicht allein. Er hatte einen Mitarbeiter, der seine Absichten und seine Freude am Glück seiner Geschöpfe teilen konnte ...“Christus, der Eingeborene Gottes, war eins mit dem ewigen Vater im Wesen und in den Absichten. Er war der einzige, der alle Ratschläge und Vorhaben Gottes begreifen konnte.”

aus: Patriarchen und Propheten, Seite 9

Ist dies deutlich genug? “Der Einzige”, lässt sich daraus eine Mehrzahl ableiten?

Überdies deckt sich diese Aussage von Ellen White mit der Bibel:

Joh 1,18 Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht.

Da Dörnbrack diese Stellen nicht zitiert, muß ich annehmen, dass entweder seine Vorbereitung der Seminararbeit ungenügend war, oder dass er diese Stellen bewußt verschweigt, was ich aber nicht unterstellen möchte.

Auch James White stellt diese Unstimmigkeiten fest, wie einer Fußnote der Dissertation von Rolf Pöhler “Trinität, Christologie und Pneumatologie im Wandel adventistischer Glaubenslehre” zu entnehmen ist:

3 James White erklärte 1871, dass die Visionen seiner Frau ”nicht mit dem Bekenntnis der Trinitarier übereinstimmten” (“Mutual Obligation,” RH, 13. Juni 1871, 204).
 

Punkt 4 – Merkwürdigkeiten und Ungereimtheiten beim Entstehen der adventistischen Trinitätslehre

      Dörnbrack schreibt:

      Die ersten klaren Aussagen zur Persönlichkeit des Heiligen Geistes machte Ellen White, als sie in Australien war. So schrieb sie am 6. Februar 1896 in einem Brief an die Brüder in Amerika:87

87 Dieser Brief wurde allerdings erst ein Jahr später am 28. Januar 1897 kopiert und verschickt. Möglicherweise sah Ellen White die Zeit damals als noch nicht reif an.

Welcher Mensch kommt auf die Idee, einen Brief zu schreiben, um ihn dann ein Jahr liegen zu lassen und erst dann zu verschicken. Wenn man einen Brief schreibt, und sich dann überlegt, dass der Brief nicht geeignet ist, wird er üblicherweise vernichtet und bei Gelegenheit neu geschrieben.

    Weiter schreibt er: Man hat den Eindruck, als wenn einige nur auf Ellen Whites Äußerung gewartet haben, um ihre trinitarischen Ansichten öffentlich zu vertreten.

    Damit könnte Dörnbrack sogar recht haben. Rolf Pöhler schreibt nämlich:

    “Tatsächlich wurde die Trinitätslehre zwischen 1846 und 1886 generell abgelehnt ...Offensichtlich meldete sich keine einzige Stimme zu Wort – Ellen White eingeschlossen, die dieser negativen Einschätzung widersprochen hätte.”

    ... und weiter:

    “Der erste Hinweis, dass die Gemeinschaft sich allmählich einem trinitarischen Standpunkt näherte, war 1892 die Veröffentlichung des kleinen Traktats Doctrine of the Trinity.10 W. W. Prescott hat wohl in den späten 1890er Jahren die Trinität unterstützt, denn er wurde später beschuldigt, diese “tödliche Häresie” in die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten eingeführt zu haben.”.11

    nochmals Rolf Pöhler:

    “Die ersten trinitarischen Stellungnahmen aus der Feder von Ellen White stammen aus den Jahren 1897 und 1898, als sie – zur Überraschung vieler ihrer Glaubensgeschwister – vom Heiligen Geist als von “der dritten Person der Gottheit” sprach.12 Andere folgten ihrem Beispiel”.13

    Wenn sich also Ellen White als Erste zur Trinität bekannte, wie von Dörnbrack dargestellt, warum wurde dann z.B. wie oben angeführt, Prescott Jahre später beschuldigt, diese “tödliche Häresie” in die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten eingeführt zu haben?

    Offenbar waren den Beschuldigern die angeblichen trinitarischen Aussagen von Ellen White zum damaligen Zeitpunkt nicht bekannt!!!

    Dies legt doch den Schluß nahe, dass nicht Ellen White die Triebfeder für trinitarische Ansichten war, sondern dass bei Dritten (Prescott, Froom, Underwood u.a.) ein berechtigtes Interesse daran bestand, die Trinität in der Adventgemeinde einzuführen.

    Jetzt wird es aber erst richtig spannend:

    Punkt 5: Ellen White und der Vorwurf der Fälschung

    Manfred Böttcher behauptet in seiner Arbeit zur Trinität “Auseinandersetzungen zum Verständnis des Heiligen Geistes”:

    “Erst durch die Konferenz von Minneapolis 1888 wurde eine bewusste christozentrische Wende in der adventistischen Theologie eingeleitet....

    Führend in diesem Prozess wurde E.G. White – zumal sie selbst aus der Methodistischen Kirche stammte, die sich eindeutig zur Trinität bekennt.”

    weiter schreibt er:

    “Die ersten schriftlichen Aussagen von E.G. White, in denen sie ihre trinitarische Überzeugung zum Ausdruck brachte, sind in jenen Büchern von ihr enthalten, die von ihr zwischen 1890 und 1900 geschrieben wurden, wie “Weg zu Christus”, “Das Leben Jesu”, “Christi Gleichnisse”, “Wirken der Apostel”. Für viele Adventisten überraschend, ja sogar schockierend waren zum Beispiel die knappen Hinweise im Buch “Das Leben Jesu” (Desire of Ages) Darin sagt sie von Christus: “In Christus ist ureigenes, nicht entliehenes und nicht abgeleitetes Leben”1 und ausführlich schrieb sie in diesem Buch auch über die Wirksamkeit des Heiligen Geist, “der dritten Person der Gottheit””2.

    1 “In Christ is life, original, unborrowed, underived” Desire of Ages, S. 530

    2 “Das Leben Jesu”, S. 670 (Desire of Ages, p.671)

    Interessanterweise fehlen genau diese Aussagen in dem Buch “Life of Christ”, dem ursprünglichen “Leben Jesu”-Buch, das wohl eine Zusammenfassung verschiedener Veröffentlichungen (z.B. in Spirit of Prophecy) ist – das White Estate konnte mir das auch nicht genau sagen, da dieses Buch nicht in dem offiziellen Literaturverzeichnis ist !?),  das vor ihrem Aufenthalt in Australien bei Pacific Press in den USA veröffentlicht wurde (deutsche Erstausgabe in den USA: 1888)

    Zweitens behauptet Böttcher, dass gleich vier Bücher von Ellen White trinitarische Aussagen enthielten, bleibt einen Nachweis aber schuldig. Das Ziel solcher Aussagen ist klar: Es soll der Eindruck erweckt werden, als habe Ellen White auf breiter Front ihre neue Meinung kundgetan, tatsächlich sind es jedoch nur zwei bis drei knappe Aussagen im Buch “Desire of Ages”- (Das Leben Jesu), die eine solche Meinungsänderung aussagen könnten.

    Daher kann ich sagen, dass Ellen White nur dadurch “führend” bei der Einführung der Trinitätslehre in die Adventgemeinde wurde, indem man sie ohne ihr Wissen als Werkzeug benutzt hat, wie die weiteren Ausführungen darlegen werden. Wie wir weiter sehen werden, war sie genau zu der Zeit, als die oben erwähnten Bücher erschienen, im Ausland (Australien). Was geschah also in dieser Zeit?

    Ellen White wurde zusammen mit ihrem jüngsten Sohn 1891 nach Australien abgeordnet (gegen ihren Willen, wie man aus Internas entnehmen kann*). Sie blieb dort bis 1900, ehe sie in die USA zurückkehrte (zurückkehren konnte).

    so schrieb sie 1888 an die leitenden Brüder:

    “Die Bibel muss der Maßstab sein für jede Glaubenslehre und für all unser Handeln.”

    “Viele unserer Prediger legen eine höchst merkwürdige Trägheit an den Tag; sie lassen andere [...] die Bibel studieren und akzeptieren deren Worte als Tatsachen, ohne sich durch eigenes Studium und mit der Hilfe des Geistes Gottes davon zu überzeugen, dass es sich wirklich um biblische Wahrheit handelt...”

    aus: EGW to Brethren, 5.August 1888 – zitiert nach George Knight: ”Es war nicht immer so”

    * kein Wunder, dass sie daraufhin nach Australien "verbannt" wurde.

    Und man muß sich angesichts der Dreieinigkeitslehre fragen:

    Könnten diese Aussagen über die Prediger auch heute noch Gültigkeit besitzen?

    Die Bibel sagt über Prediger:

    »Nicht so viele von euch sollen Lehrer werden, meine Brüder. Ihr wißt, daß wir im Gericht strenger beurteilt werden« (Jak 3,1).

    Noch viel drastischer äußert sich Paulus über sogenannte “Irrlehrer”:

Gal 1,8 Aber wenn auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium verkündigte außer dem, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei verflucht!

1898, also 7 Jahre, nachdem Ellen White die USA verlassen hatte, erschien das Buch “Desire of Ages” – “Das Leben Jesu”, das zum ersten Mal trinitarische Aussagen von “Ellen White” enthält.

Besondere Brisanz erhält diese Sache dadurch, dass Ellen White zwei ihrer Bücher während ihrer Abwesenheit (“Steps to Christ/Der Weg zu Christo” 1892 und “Gedanken vom Berg der Seligpreisungen” 1896) in einem anderen Verlag (Revell) veröffentlichen ließ, weil sie ihren eigenen Brüdern in der adventistischen Druckerei nicht traute. Diese Druckerei brannte dann auch um die Jahrhundertwende ebenso wie das Battle Creek Sanatorium des Dr. Kellogg vollständig ab. Nicht wenige sehen darin ein Gottesgericht, weil die dortigen Druckerzeugnisse nicht dem Willen Gottes entsprachen. In dieser Zeit war auch die Kelloggs-Krise, die von Ellen White als das Alpha des Glaubensabfalls bezeichnet wurde und die mit ihren pantheistischen Ideen die Gemeinschaft zu spalten drohte Kellogg verließ dann auch später die Gemeinschaft.

        Liegt es aufgrund dieser Gegebenheiten so fern, eine Fälschung auszuschließen?

        Die entscheidende Frage, die sich stellt, ist doch:

        Warum erschien während ihrer Abwesenheit ein Buch “Desire of Ages” in einem adventistischen Verlag, während zwei andere Bücher bei einem anderen Verlag erschienen?

        Die mögliche Antwort:

        Bei den zwei Büchern in dem anderen Verlag handelt es sich um Neuerscheinungen, während es sich bei “Desire of Ages” um eine erweiterte Neuauflage handelt! – ein kleiner aber feiner Unterschied.

        Wenn man heute nachfragt, wann das Buch “Das Leben Jesu” erstmals erschien, erhält man zur Antwort 1898. Kein Wort davon, dass es schon davor ein solches Buch gab. Der Vorläufer “Das Leben Jesu Christi” wurde 1997 aus der Bibliothek von Friedensau mit Ausmusterungsstempel ausgesondert.

        Fußnote von Rolf Pöhler:

    Die ersten gedruckten trinitarischen Aussagen erschienen ein Jahr später in dem Buch Das Leben Jesu: Nach der Heiligen Schrift erzählt von Ellen G. White (Hamburg: Saatkorn-Verlag, 1991; englisches Original: 1898),

    Der Vorläufer von Ellen White zum Thema Leben Jesu “Desire of Ages” heißt “Life of Christ”, in Deutsch “Das Leben Jesu Christi” und erschien ca. 1887.

    “Desire of Ages” wurde vom Umfang her erheblich ergänzt. “Das Leben Jesu Christi” hat in der deutschen Ausgabe 583 Seiten, “Das Leben Jesu” heute jedoch 840 Seiten.

    Fragen, die sich heute stellen:

    Wer schrieb die restlichen Seiten zu “Desire of Ages”?

    Was wurde geändert oder ergänzt?

    In dem Vorläufer von “Desire of Ages” fehlen jedenfalls sämtliche trinitarischen Hinweise.

    Marian Davis wird als die “Buchmacherin” von Ellen White bezeichnet. Sie war die rechte Hand von Ellen White in Australien, schrieb die handschriftlichen Manuskripte von Ellen White auf Schreibmaschine ab und war auch für die Zusammenstellung der Bücher verantwortlich.

    Wie das Buch “Desire of Ages” erstellt wurde, ist uns überliefert. Es wurde nicht nach der herkömmlichen Art Seite für Seite geschrieben, sondern Marian Davis sammelte im Auftrag von Ellen White sämtliche Zitate und Veröffentlichungen, die diese zu bestimmten Themen gemacht hatte und erstellte aus überwiegend vorhandenem Material eine Zusammenstellung, die dann noch ergänzt und überarbeitet wurde.

    Von den zwei Mitarbeiterinnen Fanny Bolton und Marian Davis wissen wir, dass beide ein Problem damit hatten, dass ihre Mitarbeit an den Büchern von Ellen White nicht ausreichend gewürdigt wurde und sie ihr eigenes schriftstellerisches Talent gerne auch gezeigt hätten. So setzte offenbar Fanny Bolton das Gerücht in Umlauf, “Steps to Christ” (Der Weg zu Christo) selbst geschrieben zu haben, das dann unter dem Namen von Ellen White veröffentlicht wurde.

    Grundlagen: “The Fanny Bolton Story” und Miss Marians Gold”

    Auch wird überliefert, dass W.W. Prescott, der ja beschuldigt wurde, die Lehre von der Dreieinigkeit in die Adventgemeinde eingeführt zu haben, auch Vorträge zu diesem Thema in Australien hielt, als Ellen White dort wohnte, aber gerade auf Reisen war. Marian Davis soll die Vorträge besucht und eifrig mitgeschrieben haben.

    Eine andere Möglichkeit, wie diese umstrittenen Stellen zur Trinität in das Buch kamen, ist der Druck. Da das mit Schreibmaschine abgetippte Manuskript zum Druck nach Amerika geschickt wurde, konnte Ellen White den Druckvorgang nicht überwachen. Dass selbst Fehler oder Änderungen am fertigen Manuskript gemacht werden, geht aus einer Aussage von Martin Luther hervor, der in einem Vorwort zum Nachdruck seiner Bibelübersetzung schreibt, dass er manchmal seine eigene Arbeit nicht erkenne, wenn er den Druck zurückerhalte und dass die Drucker auch ganz gezielt Veränderungen vorgenommen hätten.

    Wer also für die trinitarischen Änderungen verantwortlich ist, Marian Davis in Australien oder die Drucker in Amerika, lässt sich leider nicht mehr nachvollziehen, Tatsache ist jedoch, dass sich die Aussagen in diesem Buch teilweise widersprechen (s.a. Anhang Ellen White-Zitate).

    Wenn also nachträglich Stellen eingefügt wurden, die vorher nicht enthalten waren, müssten sich im Gesamtzusammenhang Unstimmigkeiten feststellen lassen.

    Und genau dies ist auch der Fall!

    So heißt es in einer Fußnote von Rolf Pöhler zum Buch “Das Leben Jesu”:

    38 Ellen White, Das Leben Jesu, 500 (das englische Original wurde 1898 veröffentlicht). Nach Whidden wurde Ellen Whites Verständnis charakterisiert durch “zahlreiche problematische, antithetische Aussagen, die ihrer Christologie einen zutiefst dialektischen Beigeschmack geben. Dies gilt sowohl für das Verhältnis zwischen seiner vollen Göttlichkeit und Menschlichkeit als auch für die Art und Weise, wie seine menschliche Natur sich zur menschlichen Sündhaftigkeit verhielt” (“The Soteriology of Ellen G. White,” 158).

Ellen White´s Aussagen im “Leben Jesu”

widersprechen im Ganzen der Trinität


Diese Aussage von Whidden ist bei der Beurteilung der trinitarischen Aussagen im Buch “Das Leben Jesu” von entscheidender Bedeutung, wenn wir über Ellen White und die Trinität reden.

Es sagt nämlich aus, dass Ellen White entweder

- sich selbst widerspricht, oder

- keine klare Vorstellung von dem hatte, was sie schrieb, oder

- einfach ausgedrückt, dass sie Jesus nicht als den allmächtigen Gott ansah, sondern als den göttlichen Sohn Gottes, der in seiner Ganzheit Mensch wurde, wie es die Bibel sagt.

Ellen White soll also einerseits für die Einführung der Trinität herhalten, andererseits wird festgestellt, dass vieles, was sie im gleichen Buch geschrieben hat, der Trinität eigentlich widerspricht!

Sollte also das trinitarische Gedankengut nicht von Ellen White eingefügt sein, würde dies auch erklären, warum ihre angebliche Meinungsänderung hin zur Trinität nirgends näher ausgeführt wird und auch die trinitarischen Textstellen wie eingefügte Fremdkörper wirken.

Es durften jedenfalls nicht zu viele trinitarischen Stellen erscheinen, damit dies Ellen White zu ihren Lebzeiten nicht auffallen konnte. Trotzdem mußte diese Änderung zu ihren Lebzeiten erscheinen, um ihr die Autorität Ellen Whites zu verleihen.

Rolf Pöhler schreibt:

“Nachdem Ellen White selber im Jahre 1898 den Heiligen Geist öffentlich als “die dritte Person der Gottheit” bezeichnet hatte, fand die neue Lehre offene Unterstützung innerhalb der Adventgemeinde.”

Diese Behauptung einer öffentlichen Äußerung läßt sich jetzt wohl nicht mehr nachprüfen, ist aber ein gutes Argument, um Zweifler zum Schweigen zu bringen.

Dass Ellen White den Heiligen Geist als Person bezeichnet oder mit einer Person verglichen hat, ist unbestritten. Hierzu wird dann immer ihre Ansprache in Avondale/Australien an die Studenten angeführt:

“Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass der Heilige Geist, der so wahr eine Person ist, wie Gott eine Person ist, über dieses Gelände geht".

(Aus einer Ansprache an die Studenten der Avondale-Schule in Australien. Manuskript 66, 1899; auch in Evangelism 616 bzw. Evangelisation 559.)

Auf den ersten Blick klingt diese Aussage wie eine eindeutige Bestätigung der Trinität und der 3. Person Gottes. Wenn aber der Zusammenhang dieser Ansprache betrachtet wird, geht es da um Jesus Christus.

Wen meint Ellen White also, wenn sie von dem Heiligen Geist als einer Person spricht?

Die Antwort ist nicht eindeutig, da es gegensätzliche Aussagen gibt, die unter ihrem Namen veröffentlicht wurden.

Einmal soll sie gesagt haben:

“In dem himmlischen Trio sind drei lebende Personen.…Diese Mächte werden den gehorsamen Kindern Gottes auch in ihrem Bemühen helfen, ein neues Leben in Christus zu führen."

(Special Testimonies, Serie B, Nr. 7, S. 62.65, 1905; auch in Evangelism 615 bzw. Evangelisation 558.)

Ein anderes Mal sagt sie (ungefähr zur gleichen Zeit):

”Mit Menschlichkeit belastet, konnte Christus nicht an jedem Ort persönlich anwesend sein; deshalb war es für alle von Nutzen, dass er sie verlassen sollte, um zu seinem Vater zu gehen und den heiligen Geist, als seinen Stellvertreter auf Erden zu senden. Der heilige Geist ist er selbst, entkleidet von der Personalität der Menschlichkeit und deshalb unabhängig davon. Er ist überall anwesend durch seinen heiligen Geist.”

(Ellen White - Manuscript Release, Band 14, S. 23 )

Jetzt kann sich zwar Jeder das Seinige aussuchen, aber damit kommen wir der Lösung des Rätsels keinen Schritt weiter. Es liegt aber der Verdacht nahe, dass nicht überall Ellen White drin ist, wo Ellen White draufsteht. Offenbar hat Gott dies zugelassen, damit wir in seinem Wort nach der Lösung suchen sollen. Wenn wir diese Frage nur mit Ellen White beantworten könnten, würde das ja heißen, dass das Wort Gottes in dieser Frage nicht eindeutig sei; das ist aber nicht zutreffend. Doch die Bibel sagt:

Hebr 4,12:
 Denn das Wort Gottes ist
lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Beurteiler {O. Richter} der Gedanken und Gesinnungen des Herzens;

und sollte uns daher auch Klarheit über die Frage der Trinität verschaffen!

Zudem heißt es im Epheserbrief:

Eph 1,17 auf daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst,

Wer daher behauptet, mit der Bibel könne diese Frage nicht beantwortet werden, der täuscht sich selbst und andere.

Ellen White schrieb 54 Bücher, 4000 Artikel für den “Review” und “Signs”, sowie 500 andere Beiträge. Ihre schriftstellerische Hinterlassenschaft beträgt ca. 100.000 handgeschriebene Manuskriptseiten!

Es war Ellen White also gar nicht möglich, alles, was sie geschrieben hat, nach Drucklegung nochmals zu lesen und zu kontrollieren. Vor dem Hintergrund ihres großen Werkes nehmen sich ihre trinitarischen Äußerungen doch äußerst bescheiden aus. Die meisten Zitate entstammen zudem nur einem Buch, nämlich “Evangelism - Evangelisation”, dass aus Briefen, Manuskripten und ähnlichen Hinterlassenschaften wohl von Froom zusammengestellt wurde, der, wie wir wissen, selbst ein großes Interesse an der Einführung der Trinität in die Adventgemeinde hatte und auch vor falschen Aussagen nicht zurückschreckte (s. dazu unter Punkt 2). Zwischen den verschiedenen Manuskripen wäre es ein Leichtes, trinitarische Ergänzungen unterzubringen.

Dörnbrack behauptet unter Punkt 4.1:Wer die in dieser Arbeit angeführten Zitate sorgsam gelesen hat, sieht, dass eine solche Behauptung nicht haltbar ist.”

    Bevor man eine solche Aussage treffen kann, müßten alle verfügbaren Argumente geprüft sein. Dies ist nicht geschehen – s.o.

    Im Adventecho 2/2004 wird neben verschiedenen Zitaten von “Ellen White” auch eine handschriftliche Originalseite abgedruckt, unter der steht, dass es sich um eine Originalabschrift ihrer Sekretärinnen handelt!? Gab es kein einziges Originalblatt von Ellen White selbst, das veröffentlicht werden konnte???

    Aber spätestens seit den “Hitler-Tagebüchern” wissen wir ja, dass sich auch Handschriften fälschen lassen.

    In einer Fußnote schreibt Rolf Pöhler über die Reaktionen auf “Das Leben Jesu”:

22 ...Ein halbes Jahrhundert später erinnerte sich M. L. Andreasen an erste Reaktionen von einigen Gemeindegliedern auf diese neue, provozierende Vorstellung: “Ich erinnere mich, wie erstaunt wir waren, als Das Leben Jesu zum ersten Mal gedruckt wurde, denn es enthielt Dinge, die wir für unglaublich hielten; dazu zählte unter anderem die Trinitätslehre, die damals von den Adventisten nicht allgemein akzeptiert wurde. ... Ich war besonders an einer Aussage im Leben Jesu interessiert, die früher ernsthafte theologische Bedenken in der Gemeinschaft ausgelöst hatte: ,In Christus ist ursprüngliches, echtes, eigenes Leben.‘ S. 523. Dieser Satz mag heute nicht sehr revolutionär klingen, aber für uns war er das. Wir konnten es kaum glauben” (“The Spirit of Prophecy” [1948], zitiert in Holt, 20).

In diesem Zusammenhang ist auch interessant, was Manfred Böttcher schreibt:

“Nun gab es einige adventistische Theologen, die der Meinung waren, dass die Redaktion beim Druck ihre Aussagen im trinitarischen Sinne verändert hätte. Einer von ihnen – M. L. Andreasen4 – erbat sich daraufhin die Erlaubnis alle handschriftlichen Aufzeichungen zu diesem Buch durchzusehen. Das wurde ihm gern gewährt und er stellte fest, dass diese Aussagen tatsächlich in dieser Formulierung von E.G. White selber stammten.”

Die Frage, die sich hier stellt:

Warum sprach keiner dieser Theologen während der letzten 15 Jahre ihres Lebens persönlich mit Ellen White, oder stellten sich diese Fragen erst nach ihrem Tod?

Ellen White starb 1915, Andreasen lebte von 1876-1962.

Waren diese Aufzeichnungen etwa auch Abschriften ihrer Sekretärinnen, wie die “Originalseite” im Adventecho 2/2004?

Eine weitere Merkwürdigkeit ergibt sich daraus, dass Andreasen nach Böttcher die handschriftlichen Manuskripte zu “Desire of Ages” in Ellen Whites Haus durchsah, um die trinitarischen Stellen im Buch mit den handschriftlichen Manuskripten von Ellen White zu vergleichen. Warum gibt es diese Manuskripte heute nicht mehr?

Wo sind diese Manuskripte heute?

Wenn sie damals bei Ellen White waren, sind sie heute im Besitz des White-Estate. Dr. Veltman hat jedoch in einer Untersuchung des Buches "Desire of Ages" im Auftrag der GK festgestellt, dass es kein handschriftliches Manuskript des Buches mehr gibt, dass aber Teile davon aus früheren (pre-DA), noch vorhandenen Manuskripten abgeleitet werden können.

Was hat also Br. Andreasen wirklich gesehen?
 

Pastor Fred Veltmann hat im Auftrag der GK die Quellen des Buches “Desire of Ages” acht Jahre lang untersucht (zwischen 1982 und 1990). Er kommt zu dem Ergebnis, dass es weder von dem ganzen Buch, noch von einzelnen Kapiteln handschriftliche Manuskripte gibt.


Hinweis: Ich möchte mit diesen Ausführen und der Darstellung einer möglichen Fälschung des aktuellen “Das Leben Jesu”-Buches dieses nicht verurteilen. Es enthält ja auf jeden Fall überwiegend die kostbaren Gedanken von Ellen White und kann viele Menschen zum Glauben führen. Trotzdem kann man sich nicht der Tatsache verschließen, das darin auch einige Irrtümer enthalten sind, die gezielt eingestreut wurden, um möglicherweise die Grundlage für eine Änderung der Theologie in der Adventgemeinde zu legen. Für den einfachen Leser mögen sie bedeutungslos sein, doch Anderen dienen sie als Beweismittel für die Richtigkeit der Trinitätslehre.

Wenn in den über 800 Seiten auch nur 2 Sätze falsch sind, so reicht dies Satan aus, um damit seine Irrlehre von der Trinität zu begründen.

Dass Satan für Fälschungen kein Aufwand zu groß ist, sieht man auch z.B. am Comma Johanneum, wo es angeblich ein Mönch eine komplette griechische Handschrift des NT inklusive des Comma Johanneums herstellte, um dem Bibelverleger Erasmus von Rotterdam zu beweisen, dass das Comma Johanneum zum Grundtext gehören würde.

Manfred Böttcher vermutet:

“Führend in diesem Prozess [Anerkennung der Trinität] wurde E.G. White – zumal sie selbst aus der Methodistischen Kirche stammte, die sich eindeutig zur Trinität bekennt. Man mag sich fragen, weshalb E.G. White vor Minneapolis nicht bewusst die trinitarische Glaubensüberzeugung in aller Öffentlichkeit vertreten hatte. Vielleicht sah man die sogenannten “Unterscheidungslehren”, die landmarks, in den ersten Jahrzehnten der Gemeinschaft als wichtiger an. Ein weiterer Grund mag auch darin bestanden haben, dass E. G. White die damals bestehenden Gegensätze unter den frühen Adventisten nicht noch verschärfen wollte, und sie die Zeit noch nicht reif hielt für eine notwendige theologische Klärung in der Frage der Trinität.”

Ellen White starb 1915. Lange nach dem Tod von Ellen White war die Trinität also immer noch umstritten, obwohl sich ja angeblich Ellen White mit ihrem Gewicht des Zeugnisses des “Geistes der Weissagung”, den sie hatte, noch zu ihren Lebzeiten dafür eingesetzt haben soll. Offensichtlich hat sie im persönlichen Kontakt oder in Gesprächen wenig erreicht (falls diese je stattgefunden haben sollten). Über Diskussionen zu diesem Thema mit Ellen White ist jedenfalls nichts überliefert. Es stehen ein paar Schlagwörter im Raum, aber keiner der damals Lebenden scheint sich getraut zu haben, Ellen White persönlich anzusprechen, ob sie dies so gesagt hat oder wie sie dies gemeint hat, für eine neue Lehre jedenfalls sehr ungewöhnlich.

Rolf Pöhler:

“Die ersten trinitarischen Stellungnahmen aus der Feder von Ellen White stammen aus den Jahren 1897 und 1898, als sie – zur Überraschung vieler ihrer Glaubensgeschwister – vom Heiligen Geist als von “der dritten Person der Gottheit” sprach.12 Andere folgten ihrem Beispiel.”13

12 Ellen White, Special Testimonies, Serie A, Nr. 10 (1897), 37; veröffentlicht in dies., Evangelism (Washington, D.C.: RHPA, 1946; reprint 1970), 617. Die ersten gedruckten trinitarischen Aussagen erschienen ein Jahr später in dem Buch Das Leben Jesu: Nach der Heiligen Schrift erzählt von Ellen G. White (Hamburg: Saatkorn-Verlag, 1991; englisches Original: 1898),

13 Siehe z.B. R. A. Underwood, “The Holy Spirit a Person,” RH, 17. Mai 1898, 310 (“die Person der Gottheit – der Vater, Sohn und Heiliger Geist”); und “Blended Personalities,” RH, 3. April 1900, 210 (“die verschmolzenen Personalitäten unseres dreieinigen Gottes”).

Manfred Böttcher schreibt:

“Aber erst nach dem Tode der frühen Generation adventistischer Theologen konnte sich das trinitarische Verständnis uneingeschränkt durchsetzen, erstmalig wurde es 1931 auch in den grundlegenden adventistischen Glaubenslehren (Fundamental Beliefs) formuliert.”

weiterhin ist sehr interessant, was er über die Bücher von Uriah Smith schreibt:

“1944 wurden auch alle antitrinitarischen und semiarianischen Aussagen aus den früher von Uriah Smith5 veröffentlichten Büchern, soweit sie nachgedruckt worden sind, in Anmerkungen verändert oder gestrichen.”

5 Uriah Smith (183?-1903), seit seiner Kindheit mit der Adventbewegung verbunden, 1855 übernahm er die Schriftleitung des Review and Herald, einer der fruchtbarsten Schriftsteller der Gemeinschaft, er hatte maßgeblichen Einfluss auf die adventistische prophetische Auslegung. Am bekanntesten geworden sind seine Bücher über Offenbarung (1867) und über Daniel (1873).

Interessant ist dies zum einen, weil Ellen White diese Bücher den Glaubensgeschwistern zu ihren Lebzeiten noch wärmstens empfohlen hatte, obwohl sie eindeutig antitrinitarische Aussagen enthalten.

Zum anderen ist dadurch erkennbar, dass die Inhalte von Büchern nicht immer unverändert überliefert werden, sondern von Leuten, die sich dafür befähigt und autorisiert halten, “angepasst” werden, ohne dass dies dem Leser bewusst ist.

Punkt 6: “Ellen White” Zitate zur Dreieinigkeit, die sich widersprechen:

“Bist du wiedergeboren worden? Bist du ein neuer Mensch in Christus Jesus geworden? Dann arbeite mit diesen großen Mächten des Himmels zusammen, die für dich wirken.”112

112 White, Ellen G., ”Christ’s Prayer for Us”, ST, 19. June 1901

”Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist, die drei heiligen Würdenträger des Himmels, haben erklärt, dass sie den Menschen stärken werden, um die Mächte der Dunkelheit zu überwinden.”114

114 White, Ellen G., Manuskript 92, 1901; zitiert in: Adventist Bible Commentary, Band 6, S. 1110

”Wenn der Christ sein Taufversprechen gibt, wird ihm göttliche Hilfe zugesagt. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist stehen bereit, für ihn zu wirken.”126

126 White, Ellen G., ”Lights in the World”, RH, 18. Februar 1904

Dann schreibt sie wiederum in “Desire of Ages” – Im “Leben Jesu” auf S. 670:

“Nur durch die machtvolle Kraft der dritten Person der Gottheit konnte der Sünde widerstanden und sie überwunden werden.”

Wenn also alle 3 Personen der Gottheit gleichzeitig wirken, wieso kann dann die Sünde nur durch die 3. Person überwunden werden - ein Widerspruch zu den vorherigen 3 Aussagen. Hier zeigt sich wieder mal das Satanische der Trinitätslehre – die Allmacht des Vaters und des Sohnes wird strikt geleugnet und die 3. Person über die anderen zwei erhöht.

Wenn dagegen die dritte Person durch den heiligen Geist ersetzt wird und der heilige Geist der Geist des Vaters und des Sohnes ist, ergibt sich wieder eine völlige Logik und Harmonie.

In der Gebetstagslesung von 1908 wird dieser Abschnitt aus dem Buch "Desire of Ages" (1898) zitiert. Dort heißt es nun plötzlich:

Der Sünde konnte nur widerstanden, sie konnte nur überwunden werden durch die mächtige Kraft des heiligen Geistes.

Kein Wort von einer 3.Person! Warum wohl? Könnte es sein, dass die Zeit, aus welchen Gründen auch immer, noch nicht reif war, diese Aussage allen Adventisten nahezubringen? Oder hätte Ellen White ansonsten gemerkt, dass ihre Aussage verändert wurde?

Zudem widersprechen sich zwei Ellen White-Zitate im selben Buch, nämlich in “Das Leben Jesu”.

Während es also auf S. 670 heißt:

Nur durch die machtvolle Kraft der dritten Person der Gottheit konnte der Sünde widerstanden und sie überwunden werden.

... heißt es auf Seite 315:

"Der einzige Schutz gegen das Böse besteht darin, daß Christus durch den Glauben an seine Gerechtigkeit in uns wohnt."

Im Buch “Jesus von Nazareth”, das eine Zusammenstellung aus dem Buch “Desire of Ages” ist, heißt es auf Seite 237:

Der einzige Schutz gegen das Böse besteht darin, durch den Glauben eng mit Christus verbunden zu bleiben.”

auf Seite 240 heißt es:

“Macht dir die Sünde zu schaffen? Jesus macht dich frei. Fühlst du dich schwach? Er gibt dir Kraft.”

Wie man es auch dreht und wendet, nach der Trinitätslehre ist es nicht Christus, der uns vor dem Bösen bewahrt, sondern die mysteriöse 3. Person Gottes, die dies im Namen und Auftrag Christi tut.

auf Seite 283 desselben Buches heißt es:

Durch den Heiligen Geist sorgt Christus dafür, dass unser Leben mit dem seinen zu einer untrennbaren Einheit verschmilzt.”

auf Seite 308 heißt es:

Nur Christus konnte die Angriffe Satans abweisen; deshalb ist auch nur er das Fundament der Gemeinde.”

auf Seite 320 heißt es:

“Es gibt keine Versuchung, der wir nicht mit Christi Hilfe widerstehen, und keine Sünde, die wir nicht mit ihm überwinden könnten.”

Wie gesagt, niemand bestreitet, dass es den heiligen Geist gibt, die Frage ist nur, wer oder was ist der Heilige Geist? Ist er eine eigene dritte Person oder ist er die persönliche Kraft Gottes, die uns durch Jesus zur Verfügung gestellt wird?

Zur Verfügung gestellt nicht in dem Sinne, wie Helmut Mayer behauptet, dass wir sie dann beliebig für eigene Zwecke gebrauchen könnten, sondern zu Verfügung gestellt im Glauben, wie auch die Gebetserhörung nur im Glauben geschieht.

Über diesen zentralen Punkt der Personalität des heiligen Geistes herrscht viel Unklarheit.

Der Heilige Geist

eine Metapher für das Wirken Gottes und seine unmittelbare Gegenwart


    Wie schon eingangs erwähnt behauptet die Adventgemeinde heute:

    Entweder ist der Heilige Geist eine göttliche Person oder eine unpersönliche Kraft.

    Dass der heilige Geist aber auch die persönliche Kraft Gottes sein könnte, wird schlicht übergangen, denn eine persönliche Kraft muß keine eigene Person sein.

    Dass diese Kraft manchmal Dinge tut, die nur eine Person tun kann, liegt daran, dass die Bibel manchmal auch Jesus Christus unter der Bezeichnung des heiligen Geistes auftreten lässt, denn Christus ist ja seit seiner Himmelfahrt ebenfalls ein Geist:

1Kor 15,45 So steht auch geschrieben: "Der erste Mensch, Adam, ward eine lebendige Seele"; {1. Mose 2,7} der letzte Adam ein lebendig machender Geist.

Joh 5,21 Denn gleichwie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, also macht auch der Sohn lebendig, welche er will.

Trinitarier sagen ja, Christus wohne durch den Heiligen Geist in uns – also die 2. Person der Gottheit wohnt durch die 3. Person der Gottheit in uns.

Da die Bibel jedoch sagt, dass Gott Geist ist, bezieht sich das auf den ganzen Gott oder die ganze Gottheit und nicht nur auf die 3. Person.

Nach Trinitätslehre braucht also der Geist (die 2.Person der Gottheit) die Hilfe des Geistes (der 3. Person der Gottheit) um auf Erden wirken zu können. Wozu muß der eine allmächtige Gott im Auftrag des anderen allmächtigen Gottes handeln? Wenn wir uns nochmals die Grundaussagen der Trinität vor Augen führen (3 identische Wesen, allmächtig, allwissend und allgegenwärtig), sehen wir, dass das trinitarische Rollenspiel gar keinen Sinn ergibt.

Nach der Bibel gibt es also mehrere potentielle heilige Geister. Zuerst Gott, der Vater, dann sein Sohn Jesus Christus, und nicht zu vergessen die unzähligen Engel, die ebenfalls Geister und heilig sind.

In der adventistischen Lehre scheinen die Engel keine Rolle zu spielen, denn alles geschieht ja durch die 3. Person Gottes, den Heiligen Geist, der der einzig Handelnde ist. Doch die Bibel sagt mehrfach, dass auch die Engel uns als dienstbare Geister dienen.

Hebr 1,13 Zu welchem der Engel aber hat er je gesagt: "Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße"? {Ps. 110,1}

Hebr 1,14 Sind sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, welche die Seligkeit ererben sollen?

Wenn Engel im Auftrage Gottes unterwegs sind, dann nehmen wir nicht Engel wahr, (weil wir sie nicht sehen können), sondern wir verspüren die Wirkung von Gottes heiligem Geist.

Es ist daher nicht verkehrt, den Heiligen Geist als die Metapher von Gottes unmittelbarer Gegenwart zu bezeichnen, ob der jetzt im heiligen Geist Handelnde der Vater, der Sohn oder die Engel sind.

Vor diesem Hintergrund fällt auch die beliebte Beweisführung nach Apg. 5 in sich zusammen, mit der angeblich bewiesen ist, dass der Heilige Geist (ein) Gott ist. Wenn es dort in 5,3 heißt, “du hast den Heiligen Geist belogen” und in 5,4 “du hast Gott belogen”, so kann in Vers 3 mit dem Heiligen Geist ein Jeder gemeint sein, der im Auftrage Gottes unterwegs ist, denn wenn ich einen Boten Gottes belüge, dann belüge ich den Auftraggeber, Gott selbst. Aufgrund einer solchen Aussage den Boten zum Gott zu erklären, entbehrt nicht einer gewissen Absuridtät, aber solcherart sind halt die Beweise der Trinitarier, da die Bibel eben doch keine Dreieinigkeit lehrt.

Nach der Bibel ist Christus unser unmittelbarer Stellvertreter, durch den wir Zugang zum Vater haben – nach der Trinitätslehre haben wir aber weder direkten Zugang zum Vater noch zu Jesus, sondern nur über seinen Stellvertreter, die dritte Person Gottes, die sich zwischen uns und Christus schiebt.

Zudem schreibt Ellen White nochmals ganz eindeutig in “Der Große Kampf” S. 655:

        “Nachdem die Erlösten die Macht und Bosheit Satans erblickt haben, erkennen sie wie nie zuvor, daß keine andere Macht als die des Sohnes Gottes sie zum Siege führen konnte.”

        weiter schreibt sie (auf der gleichen Seite):

        Der Sohn Gottes und seine himmlischen Boten haben gegen die Macht des Bösen gestritten,…”

        Im Buch “auf den Spuren des großen Arztes” schreibt sie auf Seite 139:

        “Für jede Seele, die danach strebt, sich aus einem Leben in Sünde zu einem Leben in Reinheit zu erheben, liegt das Geheimnis der Kraft in dem einzigen Namen unter dem Himmel, der den Menschen gegeben ist, darin selig zu werden (vgl. Apostelgeschichte 4,12).”

        und:

        “Das einzige Mittel gegen die Sucht besteht in der Gnade und Kraft Christi.”

        Also beides Mal geht es um das gleiche Thema, den Schutz vor der Sünde oder dem Bösen.

        Einmal sagt der Geist der Weissagung, dass ihr nur durch Christus, die 2. Person, widerstanden werden kann."

        Ein anderes Mal sagt der gleiche Geist, dass ihr nur durch die Kraft der 3. Person widerstanden werden kann.

        Welcher Geist der Weissagung hat denn nun recht???

        Entweder ist also Christus die 3. Person Gottes, oder es gibt diese 3.Person Gottes gar nicht!

        Was sagt die Bibel dazu?

Hebr 13,20 Der Gott des Friedens aber, der aus den Toten wiederbrachte unseren Herrn Jesus, den großen Hirten der Schafe, in dem Blute des ewigen Bundes,

Hebr 13,21 vollende euch in jedem guten Werke, um seinen Willen zu tun, in euch schaffend, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesum Christum, welchem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! {W. in die Zeitalter der Zeitalter} Amen.

Ich habe erkannt, dass es tatsächlich Christus selbst ist, der in uns wohnen will, wie dies die Bibel auch an vielen Stellen sagt, z.B.:

Eph 3,17 daß der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, indem ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid,

Gal 4,6 Weil ihr aber Söhne seid, so hat Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, der da ruft: Abba, Vater!

Auch aus anderen Zitaten von Ellen White geht hervor, dass Christus in uns wohnt, so z.B. in “Der bessere Weg” – 1995 auf Seite 79:

“Und an anderer Stelle heißt es: “Es ist gut für euch, daß ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster [Heiliger Geist] nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden.” Von da an wohnte Christus durch den Heiligen Geist in den Herzen seiner Kinder. Diese Gemeinschaft mit ihm war nun enger als vorher ihr persönlicher Kontakt. Der Glanz, die Liebe und Macht des in ihnen wohnenden Christus…”

Da auch der heilige Geist in uns wohnen will, muß es ein- und derselbe Geist sein, denn auch Christus ist ein Geist, der lebendig macht (1. Kor 15,45). Oder wohnen jetzt etwa die 2. Person und die 3. Person Gottes in uns?

weiter heißt es in “Der bessere Weg S. 79:

Alles, was Christus für seine ersten Jünger war, will er auch heute für seine Kinder sein…. Jesus betete für uns, daß wir eins mit ihm werden, so wie er mit dem Vater eins ist.

Was meinte der Herr damit, als er von seinem Einssein mit dem Vater sprach?

Die Antwort hat er selbst gegeben:

“Der Sohn kann nichts von sich aus tun. Er handelt nur nach dem Vorbild seines Vaters.”

Diese Aussage “der Sohn kann nichts von sich aus tun – nur nach dem Vorbild des Vaters” (Joh. 5,19; 14,10) lässt sich auch nicht mit der Trinitätslehre dreier allmächtiger Gottheiten vereinbaren, und doch sind es die Worte Jesu!

Die Trinitätslehre führt uns dahin, dass wir den Worten Jesu nicht mehr uneingeschränkt vertrauen können. Wir kommen immer mehr zu der Überzeugung, selbst wenn Jesus das so gesagt hat, dann hat er es nicht so gemeint – damit wird die Trinitätslehre über die Bibel erhoben und die Bibel im Lichte der Trinität ausgelegt.

Wer neben Gott der große “Lichtbringer” ist, ist bekannt. Er ist unter anderem unter der Bezeichnung Luzifer bekannt!

Es gibt eindeutige Bibeltexte, nach denen der Vater und der Sohn, also die 1. und die 2. Person, in uns wohnen:

Joh 5,17 Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke.

Joh 14,23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, {O. bewahren; so auch V.24} und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.

1Jo 1,3 was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir euch, auf daß auch ihr mit uns Gemeinschaft habet; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohne Jesus Christus.

Christi Geist braucht nicht die Hilfe eines anderen Geistes, um in uns wohnen zu können!!!

      Wer ist dann dieser Geist, der sich an die Stelle Christi drängen will???

      Es ist der gleiche Geist, der sich auf der Erde einen Stellvertreter Christi bestimmt hat!!!

      Heiliger Geist - der Stellvertreter des Sohnes Gottes auf Erden?

      Im Adventecho 09/2006 nennt Rolf Pöhler den Heiligen Geist den Stellvertreter des Sohnes Gottes auf Erden. Wir wissen, dass es noch jemanden gibt, der diesen Titel für sich beansprucht, nämlich das Papsttum.

      Die eigentliche Frage lautet jedoch:

      Wozu braucht der Sohn Gottes, der selbst Geist ist, allmächtig und allgegenwärtig, überhaupt einen Stellvertreter?

      Kann er dies nicht selbst tun, was angeblich die 3. Person Gottes bewirkt?

Joh 5,17 Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke.

Joh 14,23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, {O. bewahren; so auch V.24} und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.

1Jo 1,3 was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir euch, auf daß auch ihr mit uns Gemeinschaft habet; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohne Jesus Christus.

Christi Geist braucht nicht die Hilfe eines anderen Geistes, um in uns wohnen zu können!!!

Wer ist dann dieser Geist, der sich an die Stelle Christi drängen will???

Es ist der gleiche Geist, der sich auf der Erde einen Stellvertreter Christi bestimmt hat!!!

Heiliger Geist - der Stellvertreter des Sohnes Gottes auf Erden?

Im Adventecho 09/2006 nennt Rolf Pöhler den Heiligen Geist den Stellvertreter des Sohnes Gottes auf Erden. Wir wissen, dass es noch jemanden gibt, der diesen Titel für sich beansprucht, nämlich das Papsttum.

Die eigentliche Frage lautet jedoch:

Wozu braucht der Sohn Gottes, der selbst Geist ist, allmächtig und allgegenwärtig, überhaupt einen Stellvertreter?

Kann er dies nicht selbst tun, was angeblich die 3. Person Gottes bewirkt?

Ende S. 75 ... weiter im Text (ab S. 76 ff) bitte hier klicken

 

... weiter geht es hier (Seite 105 ff)

Unser himmlischer Vater ist gnädig und geduldig und sieht daher auch über Zeiten der Unwissenheit hinweg. Wer sich aber trotz besseren Wissens der Wahrheit verschließt oder trotz Zweifeln diesen nicht nachgeht, kann am Ende keine Gnade erwarten, hat doch der Sohn Gottes sein Leben gelassen, damit wir leben können. Wer leugnet, dass der Sohn Gottes sein Leben gelassen hat, kann schwerlich damit rechnen, auf der Grundlage des Erlösungsopfers Christi gerettet zu werden.

Röm 5,10 Denn wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, viel mehr werden wir, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden.

1. Jo 5,12 Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.

Die Bibel gibt uns mehrfach die Warnung: Haltet fest an dem, was ihr durch die Augenzeugen und Apostel empfangen habt, geht nicht darüber hinaus, denn alle anderen Lehren sind vom Teufel und könnten uns das ewige Leben kosten!

Hebr 2,1 Deswegen sollen wir um so mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa abgleiten.

Hebr 2,2 Denn wenn das durch Engel geredete Wort fest war und jede Übertretung und jeder Ungehorsam gerechte Vergeltung empfing,

Hebr 2,3 wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung vernachlässigen? welche den Anfang ihrer Verkündigung durch den Herrn empfangen hat und uns von denen bestätigt worden ist, die es gehört haben,


Anhang Ellen White Zitate

      In diesem Anhang sind Zitate aus den Büchern von Ellen White zusammengefasst, die der Trinität widersprechen. Sie erheben weder den Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Neutralität, wie man sie auch bei Dörnbrack nicht vorfindet. Da die gegenteiligen Aussagen schon von Dörnbrack veröffentlicht wurden, verzichte ich hier auf nochmalige Auflistung.

      Die deutlichsten Aussagen gegen die Trinität sind im Buch “Patriarchen und Propheten” zu finden. Dennoch reichen diese klaren Aussagen nicht aus, da nach Dörnbrack und mehrheitlicher Meinung adventistischer Theologen Ellen White in späterer Zeit durch “neue Erkenntnisse” ihre Meinung geändert haben soll. Daher bitte ich insbesondere die Aussagen in dem Buch “Das Leben Jesu” zu beachten, da dieses spätere Buch ja ihren angeblichen Sinneswandel dokumentieren soll und tatsächlich auch (angeblich von Ellen White) Aussagen zur Trinität enthalten.

      Wie wir schon in der Beurteilung des Buches “Das Leben Jesu” gesehen haben, sind die Aussagen widersprüchlich und können daher den Beweis einer angeblichen Meinungsänderung durch neue Erkenntnisse nicht liefern.

      Patriarchen und Propheten:

      Nach heutiger adventistischer Lehre wird gesagt, die drei Personen der Gottheit haben bei der Schöpfung und der Erlösung zusammengewirkt.

      Was sagt Ellen White hierzu?

      Wie viele Personen waren an der Schöpfung beteiligt?

      Wer ist die dritte Person der Gottheit?

      Seite 6 Vorwort– Sie alle beleuchten den großen Plan, den Gott und sein Sohn Jesus Christus für die verlorene Menschheit gefaßt und durchgeführt haben.

      Seite 10 - Durch seinen Sohn wirkte der Vater bei der Erschaffung aller himmlischen Wesen.

      Seite 11 - Ihn [Luzifer] verlangte nach der Herrlichkeit, mit der der unendliche Vater seinen Sohn ausgestattet hatte. Dieser Engelfürst erstrebte das alleinige Hoheitsrecht Christi.

      Seite 12 - Nun begann dieser Engelfürst dem Sohne Gottes die Oberhoheit streitig zu machen und damit die Weisheit und Liebe des Schöpfers in Zweifel zu ziehen. Alle Kräfte dieses überragenden Geistes, der nach Christus der bedeutendste unter den himmlischen Heerscharen war

      Seite 12 - Der König des Universums berief die himmlischen Heerscharen vor sich, damit er in ihrer Gegenwart die wahre Stellung seines Sohnes darlegen und das Verhältnis aufzeigen konnte, das er zu allen geschaffenen Wesen unterhielt. Der Sohn Gottes teilte den Thron mit dem Vater, und die Herrlichkeit des Ewigen, aus sich Lebenden umschloß sie beide.

      Seite 12 - Vor den Bewohnern des Himmels erklärte der König, daß außer Christus, dem Eingeborenen Gottes, niemand seine Absichten ganz begreifen könne und daß ihm die Durchführung seiner Vorhaben übertragen sei. Der Sohn Gottes hatte des Vaters Willen schon bei der Erschaffung aller Himmelsheere ausgeführt. Ihm schuldeten sie wie Gott Ehrerbietung und Ergebenheit.

      Seite 13 - Doch der Sohn Gottes stand über ihm und war dem Vater an Macht und Ansehen gleich. Er hatte Anteil an dessen Ratschlüssen, während Luzifer in solchem Maße niemals in Gottes Absichten einbezogen wurde. “Warum”, fragte dieser mächtige Engel, “soll Christus die Vorherrschaft haben? Warum wird er höher geehrt als ich?”

      Seite 13 - Nur Luzifers Neid, seine falsche Darstellung und die Forderung, Christus gleich zu sein, hatten es notwendig gemacht, die rechtmäßige Stellung des Sohnes Gottes darzulegen.

      Seite 14 - Dagegen waren sie bereit, Luzifers Verlangen nach gleichem Ansehen mit dem Sohne Gottes zu rechtfertigen. Aber treue, ergebene Engel unterstützten die Weisheit und Gerechtigkeit des göttlichen Ratschlusses und bemühten sich, jene Unzufriedenen mit dem Willen Gottes zu versöhnen. Christus war der Sohn Gottes. Er war eins mit seinem Vater und – schon bevor die Engel ins Dasein gerufen wurden – immer zur Rechten des Vaters gewesen.

      Seite 16 - Viele waren geneigt, diesen Rat zu beachten, ihre Unzufriedenheit zu bedauern und um die Gunst des Vaters und des Sohnes nachzusuchen. Aber Luzifer hatte schon eine andere Täuschung bereit.

      Seite 40 - Im gesamten Weltall aber gab es nur einen, der diesen Forderungen zugunsten des Menschen genügen konnte. Da Gottes Gesetz so heilig ist wie er selbst, konnte nur ein Wesen, das Gott gleich war, für die Übertretung sühnen. Niemand außer Christus war imstande, den gefallenen Menschen vom Fluch des Gesetzes loszukaufen und ihn wieder mit dem Himmel in Einklang zu bringen. Christus wollte Schuld und Schande der Sünde auf sich nehmen, die für einen heiligen Gott so beleidigend war, daß sie Vater und Sohn eine Zeitlang trennen mußte.

      Seite 40 - Er setzte sich vor dem Vater für die Sünder ein. Das Heer des Himmels erwartete das Ergebnis mit so lebhafter Anteilnahme... Lange verweilten beide in geheimnisvoller Unterredung und hielten den “Rat des Friedens” (Sacharja 6,13 Elberfelder) für die gefallenen Menschenkinder.

      Seite 41 - Doch bedeutete es selbst für den König des Weltalls einen Kampf, seinen Sohn für das schuldig gewordene Geschlecht in den Tod zu geben. Aber “also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.” Johannes 3,16

      Seite 46 - Das Opfer Christi zur Errettung der Menschen würde nicht nur ihnen den Himmel wieder erschließen, sondern Gott und seinen Sohn in ihrer Handlungsweise bei der Empörung Satans vor dem ganzen Weltall rechtfertigen.

      Seite 47 - Aber Gott ließ seinen eigenen, ihm treuen Sohn – also einen ihm völlig Ebenbürtigen – die Strafe der Übertretung tragen... Sein Tod beantwortete die Frage, ob Vater und Sohn den Menschen so sehr liebten,

      Seite 92 - Vater und Sohn wirken ununterbrochen im Naturgeschehen. Christus sagt: “Mein Vater wirket bis auf diesen Tag, und ich wirke auch.” Johannes 5,17

      Seite 119 - In Abraham lebte der Geist Christi. Der Sohn Gottes selbst ist der große Mittler zugunsten des Sünders.

      Das Leben Jesu

      Seite 11

      So wird auch in den himmlischen Vorhöfen verfahren, das gilt auch für Jesu Dienst für alle Geschöpfe: durch den geliebten Sohn wird das Leben des Vaters allem zuteil; über den Sohn kehrt es als Lobpreis und fröhlicher Dienst wieder zum Vater zurück, eine Flut der Liebe gleichsam, die zum erhabenen Ursprung aller Dinge zurückströmt.

      Seite 94

      Aber der Vater selbst wollte die Bitte seines Sohnes beantworten. Vom Throne Gottes her leuchtete strahlend seine Herrlichkeit. Der Himmel öffnete sich, und eine Lichtgestalt “wie eine Taube” ließ sich auf des Heilandes Haupt herab als ein Sinnbild für ihn, den Sanftmütigen und Demütigen.

      Seite 98

      Ihm war wohl bekannt, welche bevorzugte Stellung Jesus als der Geliebte des Vaters im Himmel innegehabt hatte. Daß dieser Sohn Gottes als Mensch auf die Erde kommen sollte, erfüllte ihn mit Bestürzung und Furcht

      Seite 112

      Satan hatte im Himmel gesündigt, indem er versuchte, sich über den Sohn Gottes zu erheben.

      Seite 193

       “Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern nur was er sieht den Vater tun.” Johannes 5,19.

      Der Sohn Gottes aber war dem Willen des Vaters untertan und von seiner Macht abhängig.

      Seite 527

      In allem, was er tat, wirkte Jesus mit seinem Vater zusammen.

      Seite 621

      Nachdem das Zeugnis des Vaters gegeben war, hob sich die Wolke und verteilte sich über ihnen. Die sichtbare Gemeinschaft zwischen dem Vater und dem Sohn war erst einmal wieder beendet.

      Seite 663

      Glaubten die Jünger an diese lebendige Verbindung zwischen dem Vater und dem Sohn, dann würde ihr Vertrauen auf Christus sie beim Anblick seines Leidens und Sterbens, wodurch er eine verlorene Welt zu retten hoffte, nicht verlassen

      Seite 689

      Aber der Vater im Himmel litt mit seinem Sohn, und die Engel waren Zeugen seiner Qualen.

      Seite 754

      Gott und seine heiligen Engel waren neben dem Kreuz; der Vater stand bei seinem Sohn. Gott verhüllte die letzte Seelenqual seines Sohnes in dichter Dunkelheit.

      Seite 771

      Bei der Schöpfung hatten Vater und Sohn am Sabbat von ihren Werken ausgeruht.

      Seite 784

      Die Soldaten sahen, daß er den Stein wie einen Kiesel zur Seite schob, und hörten ihn mit lauter Stimme rufen: Du Sohn Gottes, komm heraus! Dein Vater ruft dich!

      Seite 794

      Der Vater bestätigte das mit Christus getroffene Übereinkommen, daß er bußfertige und gehorsame Menschen aufnehmen und sie so lieben würde wie seinen Sohn auch.

      Seite 838

      Der himmlische Rat, vor dem Luzifer Gott und seinen Sohn beschuldigt hatte; die Angehörigen jener sündlosen Reiche, über die Satan seine Herrschaft ausdehnen wollte – sie alle stehen bereit, den  839 Erlöser zu grüßen.

      Seite 839

      Ehe der Welt Grund gelegt wurde, hatten der Vater und der Sohn gemeinsam beschlossen, den Menschen zu erlösen, falls er von der Macht Satans überwunden werden sollte.

      Der Vater schließt die Arme um den Sohn und befiehlt: “Es sollen ihn alle Engel Gottes anbeten.” Hebräer 1,6

      Schatzkammer der Zeugnisse – Band 3

      Seite 372

      An jenem Tage werden die Erlösten in der Herrlichkeit des Vaters und des Sohnes glänzen.

       

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