Ellen White und adventist. Theologie


Ellen White und die adventistische Theologie
Prominente adventistische Theologen behaupten übereinstimmend, dass “die Frage der
Trinität zwischen den Jahren 1890 und 1900 von Ellen White entschieden” wurde.
Wie vertrauenswürdig sind die weit verbreiteten Behauptungen
adventistischer Historiker und Autoren?
Stimmt es, dass sich Ellen Whites Erkenntnis über Gott veränderte und dass sie die
Trinitätslehre in die Adventgemeinde einführte?
Bestand Ellen White tatsächlich darauf, dass der Heilige Geist eine Person,
die dritte Person in der Dreieinigkeit sei?
 

Dr. Rolf Pöhler untersuchte für seine Dissertation viele historische Dokumente mit verbürgten Aussagen von Zeitgenossen Ellen Whites. Bei seinen Recherchen fand er u. a. die Aussage ihres Ehemannes, der wohl unbestreitbar der glaubwürdigste Augenzeuge ist.
James White hat unmissverständlich erklärt, dass die Visionen seiner Frau ‚nicht mit dem Bekenntnis der Trinitarier übereinstimmten‘.

Glücklicherweise ist noch heute ein Teil der Siebenten-Tags-Adventisten fest davon überzeugt, dass Ellen White ihre Gesichte und die prophetische Gabe von Gott erhielt.
In ihren Visionen sah sie immer nur Gott den Vater und seinen Sohn auf dem himmlischen Thron.
Der Sohn Gottes sitzt zur Rechten seines Vaters, genauso wie es die Heilige Schrift offenbart. Stephanus, der erste Märtyrer und der Apostel Johannes bezeugen, dass sie auf dem himmlischen Thron nur den Vater und den Sohn sahen, aber niemals eine dritte göttliche Person. Keiner der adventistischen Historiker erbringt den Beweis für den angeblichen Sinneswandel Ellen Whites. Kein einziger Autor kann seine Behauptung mit Visionen von Ellen White, in denen sie von Gott eine neue Erkenntnis über Gott bekommen hätte, belegen. Durch keine einzige Originalaufzeichnung der Prophetin Gottes ist belegbar, dass Gott ihr eine “dritte Person”, den “Gott heiliger Geist”, oder gar ein “himmlisches Trio” mit drei himmlischen Würdenträgern offenbart hätte.
Trotzdem behaupten adventistische Theologen in großer Übereinstimmung, dass Gottes Prophetin Ellen White gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine andere und bessere Erkenntnis über Gott bekommen hätte.
Wir möchten Klarheit daruber haben, ob Gottes Dienerin ein anderes Gottesbild als ihr Ehemann oder die führenden Persönlichkeiten des frühen Adventismus hatte.

George Knight schreibt:
“Vielmehr verlangte auch das 1888 entstandene neue Verständnis des Erlösungsplanes nach einem anderen Verständnis der Gottheit.
Bevor wir Ellen Whites Beitrag zu adventistischen Ansichten über die Gottheit untersuchen, soll noch erwähnt werden, dass sie vor den 90er Jahren - im Gegensatz zu ihrem Mann und zu den meisten anderen führenden Persönlichkeiten des frühen Adventismus - keine eindeutig antitrinitarischen [wirklich nicht?] oder semi-arianischen Erklärungen abgegeben hat. Sie hat den leitenden Brüdern allerdings auch nicht öffentlich [vielleicht nur heimlich?] widersprochen. Ihre Äußerungen zu diesem Thema waren so vage, dass sie so oder so interpretiert werden konnten.
[Gottes Boten hatten stets den Auftrag, seine Botschaften unzweideutig zu verkündigen!].
Der Wechsel, der sich nun vollzog, verlangte nicht die Umkehrung ihrer Gedanken, sondern sollte das Verständnis der Gottheit klären und vertiefen (vgl. Min, Oktober 1993,10-15) ...
Dennoch war es Ellen White. die das adventistische Denken über die Dreieinigkeit in den Jahren zwischen 1888 und 1950 vollkommen veränderte. [Veränderte Ellen White tatsächlich selbst, oder wurden ihre Schriften von den neuen Theologen, den Wölfen im Schafspelz, verändert?]
Sie gebrauchte zwar nie den Ausdruck “Dreieinigkeit”, aber sie sagte: “Das himmlische Trio besteht aus drei lebenden Personen ... dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.” (S. 615) 1901 schrieb sie über “die drei himmlischen Würdenträger - Gott. Christus und der Heilige Geist” (EV, S. 616).
Wiederholt nannte sie den Heiligen Geist die “Dritte Person der Gottheit” (Ev, S. 617, DA, S. 691)”
“Ellen White bestand auch darauf, dass der Heilige Geist eine Person ist, und zwar eine “göttliche Person, in gleicher Weise, wie Gott eine Person ist” (Ev, S. 616/617).
Für sie war der Heilige Geist die “Dritte Person der Gottheit” (DA, S. 671).”
(G. Knight, »Es war nicht immer so«, S. 109/110)

  • War für Ellen White Gottes heiliger Geist tatsächlich die "dritte Person der Gottheit"?

  • Weshalb zitiert George Knight nur die Bücher »Evangelism« und »Desire of Ages« als Beleg für Ellen Whites scheinbar anderes Gottesbild?
Über die Entstehung des Buches »Evangelism« ließ Prof. Froom selbst einiges durchblicken. Über die Entstehung von »Desire of Ages« berichten wir später.

Im Jahr 1974 war im Adventecho zu lesen:
“E.G. White trug in den nachfolgenden Jahren [nach 1888] vieles zur Klärung der strittigen Fragen bei.”

(Dr. Lukas Haenel, Basel, “Wozu gibt Gott seinen Geist? ”»Adventecho« 14. Februar 1974)

Anmerkung: Das stimmt tatsächlich. Wenn wir Ellen Whites Bücher »Erziehung« und »In den Fußspuren des großen Arztes« lesen, die sie in den Jahren 1903 und 1905 schrieb, stellen wir fest: Ellen White hat sich nicht gestritten, sondern einfach nur bezeugt, dass sie im 20.Jahrhundert noch die gleiche Erkenntnis über Gott hatte. Sie hatte noch immer denselben Glauben wie damals, als James White im Jahr 1871 bezeugte, dass die Visionen seiner Frau nicht mit dem Bekenntnis der Trinitarier übereinstimmen.

Doch Russel Holt behauptet in seiner Studie über die Zeit von 1890-1900:
“Ungefähr in diesem Zeitraum wurde der Kurs der Gemeinde über die Frage der Trinität durch Aussagen von Ellen G. White entschieden.”
-

  • War es tatsächlich Ellen White, die mit ihren angeblichen Aussagen über die Trinität den Kurs der Gemeinde entschieden hat?

  • Oder haben neue Theologen den neuen, anderen Kurs bestimmt?
Diesen Fragen werden wir später nachgehen.

Weiter schreibt Russel Holt über die Zeit von 1900-1930:
“In dieser Zeit (1900 - 1930) starben die meisten Pioniere, welche die anti-trinitarische Position gehalten und verteidigt hatten. An ihre Stelle traten Männer, die entweder ihr Denken änderten oder nie gegen diese Lehre waren. Man begann die Trinität zu veröffentlichen, bis sie schließlich um das Jahr 1931 triumphiert hatte. Es wurde zur Standardposition der Gemeinschaft. Zwar weigerten sich noch einzelne treue Glieder nachzugehen, aber das Ergebnis stand fest.”

Das Ergebnis stand fest - aber nicht durch Ellen Whites Aussagen - sondern durch “Männer, die entweder ihr Denken änderten oder nie gegen diese Lehre [Trinität] waren”.

Die neuen Theologen waren jung, dynamisch und fest entschlossen, den neuen Kurs der Adventgemeinde in die trinitarische Richtung unwiderruflich festzuschreiben.
Sie hatten Zeit und konnten abwarten, bis die alten Adventpioniere, welche die antitrinitarische Position verteidigten, altersbedingt für immer schwiegen.

Wie glaubwürdig sind Prof. Frooms Ausführungen über die dritte Person, den Gott Heiliger Geist und die Dreieinigkeit, wenn er selbst zugibt (siehe S. 34, 37, 38):
“dass sich ... gar nichts in unserer Literatur finden ließ”, “außer den kostbaren Wegweisern des Geistes der Weissagung”, nur in “Büchern ... die von Männern außerhalb unseres Glaubens geschrieben wurden” und dass “Männer außerhalb unseres Glaubens eine tiefergehende Einsicht ... bezüglich des Geistes Gottes haben, als viele unserer eigenen Männer damals über den Heiligen Geist ... hatten”. [EDITOR: DAS IST VERRAT!]
Obwohl L.R. Froom angeblich etwas in “den kostbaren Wegweisern des Geistes der Weissagung” fand, ist es erstaunlich, dass es Widerstand vom White Estate gab, als er mit Hilfe einiger seiner Gesinnungsgenossen Auszüge aus Ellen Whites Büchern mit Ideen von “Männern außerhalb unseres Glaubens” “ergänzte”, als er 30 Jahre nach Ellen Whites Tod das Buch »Evangelism« zusammenstellte. Allerdings gab er das erst im Jahr 1971 in seinem Buch »Movement of Destiny« zu.

  • Kann man den Aussagen über die Dreieinigkeit im Buch »Evangelism« vertrauen, wenn zu bezweifeln ist, dass tatsächlich sämtliche Zitate von Ellen White stammen?

  • Wie ist Prof. Frooms seltsame Behauptung zu verstehen, dass Männer "außerhalb unseres Glaubens mehr Erkenntnis über den heiligen Geist" als unsere Pioniere hatten?
Ein Mann “außerhalb unseres Glaubens” war z.B. Dr. Reuben Archer Torrey. Er war davon überzeugt, dass der Heilige Geist eine Person sein muss.
Nicht nur Prof. Froom musste zugeben, dass er seine neuen Ideen - besonders über die dritte Person, den Gott Heiliger Geist - nur beweisen konnte, wenn er Werke nichtadventistischer Autoren zu Rate zog.
Dr. Reuben Archer Torrey war kein Adventist; trotzdem sind seine Bücher noch heute eine der wichtigsten Stützen adventistischer Theologen, wenn sie die Trinitätslehre beweisen wollen. Sein Gedankengut aus dem Buch »Der Heilige Geist - sein Wesen und Wirken« wird von STA-Theologen noch immer angeführt, um die Trinitätslehre zu beweisen. [EDITOR: So wird der HERR die Spreu von Weizen entsprechend trennen.]

So auch im deutschen »Studienheft zur Bibel«. Am 31. März 2006 zitierte man “THG”, um zu “vertiefen”, dass man sich “den Heiligen Geist als eigenständige Person vorstellen muss”.
Es ist äußerst aufschlussreich, dass die Verfasser des deutschen »Studienheftes zur Bibel« als Beweis für die Existenz der “dritten Person der Dreieinigkeit” ein Zitat R. A. Torreys anführen mussten. Wer sich selbst vergewissern möchte:
Auf Seite 112 ist unter der Abkürzung “THG” zu lesen: “Torrey, R.A., Der Heilige Geist - sein Wesen und Wirken”.
Mit gleichem Titel erschien im Jahr 2005 das Buch des adventistischen Professors Dr. Dr. M. Kobialka. Nicht nur die Titel beider Bücher »Der Heilige Geist — sein Wesen und Wirken« sind identisch. Auch die Gedankengänge und Schlussfolgerungen beider Verfasser unterscheiden sich kaum voneinander.
Dr. R.A. Torreys Buch wurde vor mehr als 40 Jahren in Deutschland veröffentlicht.

Wenn heutzutage die Existenz einer “dritten Person der Dreieinigkeit” angezweifelt wird, berufen sich STA- Pastoren stets auf das von Prof. Froom zusammenstellte Nachschlagewerk »Evangelism«. Durch Zitate aus einem Kapitel mit angeblichen Aussagen Ellen Whites soll die Existenz der “dritten Person in der Dreieinigkeit” und im “himmlischen Trio” bewiesen werden.
Auch das Buch »Auf den Spuren des Heiligen Geistes«, für das im 2. Viertel 2006 in beiden Studienheften Werbung gemacht wurde, enthält die gleichen Vorstellungen über die “dritte Person”, wie sie Dr. Torreys Buch enthält.
Leider weist aber das Buch des adventistischen Verfassers Dr. J. Mager kaum Ähnlichkeiten mit Ellen Whites biblischer und wahrer Gotteserkenntnis auf, die sie in ihrem Buch »Auf den Spuren des großen Arztes« beschrieben hat. (erschienen im Adventverlag, Seiten 337-350)

Professor Froom erinnert sich, dass er damals im Jahr 1928 verbale “Prügel” von den noch lebenden glaubenstreuen Adventisten bekam, als er den heiligen Geist als “3.Person der Gottheit” bezeichnete. Deshalb nannte er die alten Brüder abfällig “Old Timer”. Doch sie hatten in seinen “Beweisführungen” sofort die unbiblischen Ansätze in seiner neuen Theologie über Gott durchschaut.
Später brüstete sich Froom voller Genugtuung:
“Aber mein Werk [»Das Kommen des Heiligen Geistes«] ist heute allgemein als Standard anerkannt”.
[EDITOR: Der Abfall vom Wort Gottes ist deutlich sichtbar]

Aber leider wurde der biblische Standard, die Erkenntnis über den Vater und den Sohn, mit Hilfe seines Einflusses, von der STA-Führung nach und nach aufgegeben. Ellen White warnte in ihren letzten Lebensjahren vor dem Omega, das dem Alpha der Glaubenskrise bald folgen würde. Bereits zur Jahrhundertwende hatte Dr. Kellogg (auch Hersteller von Cornflakes) mit seinen pantheistischen Ideen über Gott erfolgreich den biblischen Glauben vieler STA zerstört. Ellen White bezeichnete seine falsche Gottesvorstellung als Alpha-Krise. Sie schrieb:

“In dem Buch »Living Temple« wird der Anfang (das Alpha) einer schädlichen Irrlehre vor Augen geführt.
Das Ende (Omega) wird folgen und von denen angenommen werden, die nicht bereit sind, die von Gott gegebenen Warnungen zu beachten.
Die Meinungen, die hier vorgebracht werden, geben kein wahres Bild von Gott.
Im ganzen Buch werden Bibeltexte verwendet. Die Texte werden so geschickt eingefügt, daß Irrtümer hier als Wahrheit erscheinen. Falsche Ansichten werden in einer so gefälligen Weise geschildert, daß viele irregeführt werden, wenn man nicht genau aufpaßt.
[!]
Wir brauchen den Mystizismus dieses Buches nicht. Wer sich mit diesen Verfälschungen befaßt, wird sich schon bald dort befinden. wo der Feind mit ihm sprechen und ihn von Gott weigführen kann. Mir wurde gezeigt, daß der Autor dieses Buches auf der falschen Spur ist. Er hat die charakteristischen Wahrheiten für diese Zeit aus den Augen verloren. Er weiß nicht, wohin sein Weg führt.
Der Pfad der Wahrheit liegt dicht neben dem Pfad des Irrtums. Denen, die nicht unter dem Einfluß des heiligen Geistes stehen, mögen beide Pfade als ein und derselbe Pfad erscheinen. Deshalb wird der Unterschied zwischen Wahrheit und Irrtum nicht gleich erkennbar. Ich bin gezwunuen, mich gegen die Behauptung zu wehren, daß die Lehren im »Living Temple« durch Angaben aus meiner Literatur unterstützt werden könnten. Es mag in diesem Buch Erklärungen und Ansichten geben, die mit meinen Arbeiten übereinstimmen. In meinen Werken mag es auch manche Formulierungen geben, die, nimmt man sie aus dem Zusammenhang heraus und legt sie entsprechend der Meinung des Autors von »Living Temple« aus, den Anschein erwecken können, daß hier eine Überelnstimmung mit den Lehren dieses Buches besteht.
Dies mag dazu beitragen, daß bebauptet wird, die Ansichten im »Living Temple« entsprächen dem Gedankengut meiner Literatur. Möge Gott verhüten, daß sich diese Auffassung durchsetzt.”
(Ellen White, »Serie B«, Nr. 2, S. 49/50)

Anmerkung: Doch in unserer Zeit werden die einst von Kellogg vertretenen pantheistischen Ideen über die Gottheit in den verschiedensten Varianten aufs Neue von einigen Adventisten präsentiert. Wer jetzt nicht genau aufpasst, wird irregeführt wie damals vor 100 Jahren viele Adventisten verführt wurden.

Dr. Kellogg vermischte in seinem Buch pantheistische Ideen geschickt mit Zitaten aus den »Zeugnissen«, um sie zu “untermauern”. Ellen White erhob scharfen Widerspruch gegen Kelloggs Missbrauch ihrer inspirierten Schriften. Deutlich zeigte sie auf, mit welchen raffinierten Methoden Dr. Kellogg vorging, um das Vertrauen der Geschwister in den Geist der Weissagung zu erschüttern.
Doch wie angekündigt folgte das “Omega” bereits kurze Zeit später.
30 Jahre nach Ellen Whites Tod verbreitete Prof. Froom Gedankengut von Männern außerhalb unseres Glaubens im Buch »Evangelism«.

An der Zusammenstellung dieses Buches waren Roy Allen Anderson, eine gewisse Miss Kleusser und LeRoy Froom selbst beteiligt, wie aus seinem Brief an R. A. Anderson vom 18. Januar 1966 hervorgeht.
Als das Buch »Evangelism« im Jahr 1946 veröffentlicht wurde, lebte Ellen White nicht mehr. Trotzdem wird ihr Name als Verfasserin des Buches »Evangelism« angegeben!
Als Prof. Froom das Buch “Evangelism” zusammenstellte, benutzte er die gleichen Methoden wie Dr. Kellogg vierzig Jahre zuvor.
Prof. Froom war beeindruckt von den Ideen der “Männer außerhalb unseres Glaubens”,
zu denen u.a. Dr. R. A. Torrey gehörte.
Seiner Meinung nach besaßen diese “tiefergehende Erkenntnisse” über Gott als Ellen White, die Prophetin Gottes.
Froom vermischte die Ideen dieser Männer über die “Dreieinigkeit” und besonders über die “dritte Person der Gottheit” mit Zeugnissen Ellen Whites.
Er behauptete aber, “kostbare Wegweiser” im Geist der Weissagung gefunden zu haben.

  • Wollte LeRoy Froom damit sagen, dass die "kostbaren Wegweiser" zur "dritten Person der Gottheit" auf Torreys Ideen hinwiesen?

  • Hatte Dr. Torrey wie Ellen White den Geist der Weissagung von Gott erhalten?
Verständlicherweise konnte Ellen White im Jahr 1946 keinen Einspruch mehr gegen derartig dreiste Manipulationen erheben.
Und die Proteste der Verwalter des White-Estate hat man damals erfolgreich totgeschwiegen.
Viele vertrauensselige Adventisten wurden seitdem irregeführt, weil sie eben nicht genau aufpassten, wie die Dienerin Gottes empfohlen hatte. So konnte Prof. Froom (fast) unbemerkt die kostbaren Wegweiser des Geistes der Weissagung in Richtung Rom umdrehen.

In dem im Jahre 1975 in der DDR erschienenen Buch »Leben und Lehre der STA -Grundbegriffe A-Z« wird erklärt:
“Schon im Apostolischen und Nicäischen Glaubensbekenntnis (381) wird eindeutig bezeugt, daß der Heilige Geist ein Teil der Dreieinigkeit ist. Im letzteren wird noch festgestellt, daß er vom Vater ausgegangen ist. Die arianischen Häretiker leugneten die Göttlichkeit des Geistes, Athanasius und andere dagegen bekannten sich zu dem Glauben, daß der Geist wesensgleich ist mit dem Vater und dem Sohn. Der überwiegende Teil der Christenheit hat stets die uneingeschränkte Göttlichkeit und Persönlichkeit des Heiligen Geistes bejaht.
Als sich vor mehr als hundert Jahren die Glaubenslehren der Siebenten-Tags-Adventisten herausbildeten, gab es Meinungsverschiedenheiten bezüglich des Heiligen Geistes.
Die Gläubigen jener Frühzeit waren ernste Christen, die aus verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften kamen und unterschiedliche Auffassungen vertraten. Gewisse Meinungsverschiedenheiten waren also zu erwarten.
Offenbar glaubten damals viele, daß der Heilige Geist lediglich eine “Kraft” oder ein “Einfluß”, nicht aber eine Person sei ...
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts bestand allgemeine Einmütigkeit darüber, daß der Heilige Geist die dritte Person der Dreieinigkeit ist. E. G. White spricht wiederholt vom Heiligen Geist als der “dritten Person der Gottheit” (LJ, S. 423) und “einer göttlichen Person”. (Ev, S. 617)
Siebenten-Tags-Adventisten glauben, daß der Heilige Geist ebenso Person ist wie Vater und Sohn Personen der Gottheit sind.”

(»Leben und Lehre der STA« S. 139-140,347)[EDITOR: Der neue Glaube wurde allerdings erst im Jahr 1931 eingeführt!]

Wir wissen aber, dass der “überwiegende Teil der Christenheit” der katholischen Kirche und den evangelischen Kirchen angehört, aus denen die Adventpioniere einst ausgegangen waren oder ausgeschlossen wurden.
Der überwiegende Teil der Christenheit bejaht außer der Trinität übrigens auch den Sonntag [EDITOR: An Sonntagen wird das Hochfest der Dreieinigkeit in der röm.-kath. Kirche gefeiert!] ist der , die Unsterblichkeit der Seele und die Säuglingstaufe.
Als “Beweis” dafür, dass am Ende des 19. Jahrhunderts “allgemeine Einmütigkeit darüber bestand, dass der Heilige Geist eine Person ist”, werden auch hier die zwei Bücher »Das Leben Jesu« [»Desire of Ages«j und »Evangelism« angeführt.

Im »Adventecho« war im Februar 1974 zu lesen:
“Die mittelalterliche Kirche hielt sich an die Lehre des Athanasius und stützte sich dabei auf Ihren größten Kirchenlehrer: Augustln (354-430)[EDITOR: Welche Zehn Gebote hat denn Augustin befürwortetet?]. Dieser verteidigte die Dreieinigkeit Gottes und lehrte die Gottgleichheit des Heiligen Geistes ...

In seinem Buche »Gedanken über Daniel und die Offenbarung« setzte sich Uriah Smith für die Idee ein, dass ... der heilige Geist ein “göttlicher Hauch”, eine Ausstrahlung göttlicher Macht, nicht aber ein eigenständiges, persönliches Wesen ist. ... wobei insbesondere die Generalkonferenz von Minneapolis (1888) einen wichtigen Markstein darstellte (Vorträge von E. J. Waggoner über die Dreieinigkeit)
E.G. White trug in den nachfolgenden Jahren vieles zur Klärung der strittigen Fragen bei.
Als im Jahre 1931 [!] die Glaubensgrundsätze der Adventisten neu formuliert wurden, brachte man die Wesensgleichheit Christi und des Heiligen Geistes mit dem Vater klar zum Ausdruck. Seither wird der Heilige Geist in unserer Literatur als die “dritte Person der Gottheit” bezeichnet - ein Glaubensbekenntnis, das uns mit den meisten christlichen Kirchen verbindet.”
(Dr. Lukas Haenel, Basel, “Wozu gibt Gott seinen Geist?”»Adventecho« 14. Februar 1974)

Anmerkung:
Im Jahr 1931 lebten Ellen White und die Pioniere der Adventbewegung längst nicht mehr. Seitdem aber der heilige Geist in unserer Literatur als “dritte Person der Gottheit” bezeichnet wird, verbindet er die Adventisten mit den meisten Kirchen.
Doch im Wort Gottes sucht man ein Bekenntnis zur “dritten Person der Gottheit” vergeblich! -

  • War die Adventbewegung aus dem Grund entstanden, weil Adventisten schon immer dasselbe glaubten, was die katholische Kirche und evangelische Kirchen lehrten?

Soweit uns bekannt ist, beriefen sich alle Adventpioniere nur auf die Bibel und betrachteten die Heilige Schrift als alleinigen Maßstab für ihren Glauben. Das Wort Gottes genügte ihnen als alleiniges Glaubensbekenntnis.

  • Wie konnte es geschehen, dass den Siebenten-Tags-Adventisten im Laufe der Jahre ein gemeinsames Glaubensbekenntnis mit anderen Kirchen wichtiger wurde als die Bibel und die Erkenntnis aus dem Geist der Weissagung?

Wenn STA seit 1931 das gleiche Glaubensbekenntnis zum "dreieinigen" oder "dreifaltigen" Gott haben wie die meisten christlichen Kirchen, müsste man eigentlich nachdenklich werden und sich fragen:

  • Wer besitzt größtes Interesse daran, dass heidnische und mittelalterliche Vorstellungen (z.B.: Trinität und Unsterblichkeit der Seele) in der Christenheit erhalten bleiben und bei STA als "biblisch fundierte Lehren" gelten?

Deshalb die sicher nicht unberechtigte Frage:

  • Weshalb überhaupt Siebenten-Tags-Adventisten, wenn heutige "adventistische" Theologen ihr Glaubensbekenntnis auf den Kirchenvater Augustin zurückführen?
Augustin lehrte zum Beispiel auch, dass Christus sich selbst von den Toten auferweckte. Demnach müsste der Sohn Gottes nur halb tot gewesen sein, als er nach seiner Kreuzigung im Grab lag. Augustin behauptete vor ca. 1600 Jahren:

“Kein toter Mensch kann sich selbst auferwecken. Er, [Christus] allein war imstande, sich selbst aufzuerwecken, welcher obwohl sein Körner tot war - nicht tot war. Denn er hat das, was tot war, wieder auferweckt. Er hat sich selbst auferweckt, der in sich selbst am Leben war. Jedoch in seinem Körper, den er auferweckt hat, war er tot. Denn nicht nur allein der Vater, von dem gesagt wurde durch den Apostel: ‚darum hat ihn auch Gott erhöht ...‘, hat den Sohn auferweckt, sondern auch der Herr hat sich selbst auferweckt, das heißt seinen Körper”.
(Nicene & Post-Nicene Fathers, series 1, volume 6, page 656, St. Augustine, “Sermons von Selected Lessons of the New Testament”)

Die Lehren des Kirchenvaters Augustin werden seit 1980 auch im “STA-Katechismus” »Was Adventisten glauben« im Kapitel “Gott der Sohn” vertreten. Auf Seite 81 ist zu lesen:
“Bei seiner Menschwerdung hat Christus nicht aufgehört, Gott zu sein ... Bei der Kreuzigung starb seine menschliche Natur, nicht die göttliche, denn das wäre unmöglich gewesen.”*

Anmerkung:
Bereits im Buch »Desire of Ages« ist diese Lehre enthalten. Sie ist jedoch nirgends in der Heiligen Schrift zu finden, sondern erinnert eher an die Lehre von der “unsterblichen Seele”.
In »Desire of Ages« heißt es:
“Bei seiner Auferstehung “erschien der Heiland aus seiner Gruft durch das ihm innewohnende Leben.”
(»Desire of Ages« S. 782, deutsch »Das Leben Jesu« S. 787)


Christus besaß in seiner Gottheit die Kraft, die Fesseln des Todes zu brechen.”
(»Desire of Ages« ‚ S. 785, deutsch S. 788)

“In Christus ist ursprüngliches, echtes, eigenes Leben.”
(»Desire of Ages«, S. 530, deutsch S. 523)

“Dann wurden sie gewahr, wie Jesus seinem Grabe entstieg und über der leeren Grabeshöhle laut ausrief: ‚Ich bin die Auferstehung und das Leben.”
(»Desire of Ages«, S. 780, deutsch S. 784)

Bibelkenner wissen: Jesus rief diese Worte nicht bei seiner eigenen Auferstehung aus!
Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass nach der Veröffentlichung von »Desire of Ages« Geschwister in Battle Creek den Verdacht äußerten, dass diese Sätze niemals von Ellen White stammen konnten. (Darauf kommen wir später zurück.)
Denn sie kannte nicht nur ihre Bibel, sondern auch ihren Herrn sehr gut.
Doch auch in der Studienanleitung der Original “Weltfeldausgabe” am 13. April 2006 fanden wir die Argumentation des Kirchenvaters Augustin. Es ist kaum noch ein Unterschied zur mittelalterlichen Kirchenlehre zu finden!
Auf Seite 40 heißt es:
“Gott ist ein Gott. aber ein dreieiniger Gott.
Die drei Personen der Dreieinigkeit wirken zusammen.
Sie sind in ihrem Wirken ganz eng miteinander verbunden. Auch wenn dieser Text sagt, dass Jesus von dem Geist von den Toten auferweckt wurde, heißt das, dass die anderen beiden Personen der Gottheit gemeinsam Jesus auferweckten.
Über dem aufgebrochenen Grabe hatte Jesus sieghaft erklärt: ‚Ich bin die Auferstehung und das Leben.‘
Diese Worte konnten nur von der Gottheit selbst gesprochen sein ... Nur der mit Gott eins ist, konnte sagen: ‚Ich habe Macht, mein Leben zu lassen, und habe Macht, es wieder zu nehmen‘. Christus besaß in seiner Gottheit die Kraft, die Fesseln des Todes zu brechen.” (LJ, S. 787f. (Leben Jesu))

* In »Spirit of Prophecy« (Geist der Prophetie) Band III “Lord Jesus Christ” (“Der Herr Jesus Christus”) Seite 203/204 hat Ellen White im Jahr 1878 unmissverständlich erklärt:
“Jesus sagte zu Maria: “Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater.” Als er seine Augen am Kreuz im Tode schloß, ging seine Seele nicht sofort in den Himmel, wie viele glauben - wie sollte sein Wort sonst wahr sein: “Ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater”? Der Geist Jesu schlief im Grabe mit seinem Leibe und schwang sich nicht zum Himmel auf, um dort ein vom Leibe getrenntes Dasein zu rühren und hinunter zu blicken auf die trauernden Jünger, die den Körper einbalsamierten, dem die Seele entflohen war. Alles [!]. was das Leben und den Verstand Jesu umfaßte, blieb mit seinem Leib im Grabe; und als er hervorkam, war er ein ganzer Mensch: Er musste nicht erst seinen Geist aus dem Himmel herabrufen. Er hatte Macht, sein Leben zu lassen und es wieder
[in Empfang] zu nehmen.”
(3SP, S. 203,204;(»Das Leben Jesu Christi« (1888) Seite 537); vgl. »Bibelkommentar« S. 340, zu Joh. 10,18. “Der ganze Christus blieb im Grabe”)

ALLES,
was das Leben Jesu ausmachte, ruhte mit ihm im Grab. Er war kein unsterblicher Gott, sondern wurde in allem uns Menschen gleich. Der Sohn Gottes erniedrigte sich bis zu seinem Tod am Kreuz. Er, der sich selbst als “Gottes Sohn” und “Menschensohn” bezeichnete, war gestorben; kein Teil von Jesus lebte weiter, als er tot im Grab lag. Weil allein Gott der Vater Unsterblichkeit besitzt, war nur er in der Lage, seinen Sohn von den Toten aufzuerwecken.
Der Vater gab seinem Sohn das Leben zurück, nachdem Jesus sein Leben für uns am Kreuz geopfert hatte. Jesus war wirklich tot und bekam bei seiner Auferstehung durch seinen Vater das unsterbliche Leben zurück. Und der Vater gab seinem Sohn die Macht, dieses unsterbliche Leben auch an die Erlösten bei der Auferstehung weiter zu geben.
Kein Schriftwort bezeugt, dass Jesus Gott ist und sich selbst von den Toten auferweckt hätte oder dass eine “dritte Person der Gottheit” an der Auferstehung Jesu beteiligt gewesen wäre.


Doch in der ersten Woche des zweiten Viertels (Quartals) 2006 hat man versucht zu erklären, dass der heilige Geist eine Person, die “dritte Person der Gottheit” sei.

  • Sind die Verfasser der Bibelschulbetrachtung auch zu der Schlussfolgerung gelangt, dass die "dritte Person" der Vater Jesu sein müsste und dass diese "dritte Person" den Sohn Gottes von den Toten auferweckt hätte?
Hier wird deutlich ersichtlich, wozu diese Lehre dient und von wem sie inszeniert wurde:
Bereits vor mehr als 100 Jahren wurde die “dritte Person der Gottheit” in das Buch »Desire of Ages« eingeschmuggelt.
Auf Seite 670/671 steht geschrieben:
“Nur durch die machtvolle Kraft der dritten Person der Gottheit konnte der Sünde widerstanden und sie überwunden werden.”
Wenn nur die dritte Person allein die Macht hätte, uns die Kraft zu verleihen, der Sünde zu widerstehen und sie zu überwinden, würde das bedeuten: Der allmächtige Gott, der seinen Sohn aus Liebe für uns Sünder gab (Joh. 3,16), und der Sohn Gottes, welcher sein Leben für uns opferte, wären gegenüber der Sünde machtlos!
Wenn die Aussage in »Desire of Ages« der Wahrheit entspräche, hätte der Nächste nach dem Sohn Gottes (der schon immer dem Allerhöchsten gleich sein wollte!) den allmächtigen Gott und unseren Erlöser besiegt!

Ellen White wusste sehr genau, wozu derjenige, der einst den nächsten Rang nach dem Sohn Gottes einnahm, seine mächtige Kraft benutzt.
“Satan hat an menschlichen Gemütern gearbeitet, und wird weiterhin versuchen, den Glauben durch Fälschungen zu ruinieren.”
(»The Writing and Sending Out of the Testimonies to the Church«, S. 25/26)

Bereits im Jahr 1886
warnte sie davor, dass Unbefugte Gottes Wahrheit in Lüge verwandeln würden. Gottes Dienerin wusste genau, dass ihre Artikel und Bücher manipuliert werden:
“So werden auch meine literarischen Werke von denen behandelt, die sie mißverstehen und verdrehen WOLLEN. Sie verwandeln die Wahrheit Gottes in eine Lüge. In der gleichen Weise wie man mit meinen geschriebenen Artikeln und meinen Büchern umgeht, so behandeln Skeptiker und Ungläubige die Bibel. Sie lesen darin je nach dem Bedürfnis, das Wort zu verdrehen, falsch zu deuten und die Aussagen willkürlich aus dem Zusammenhang zu reißen. Sie behaupten, daß die Bibel etwas und alles beweisen kann, daß jede Sekte die Richtigkeit ihrer Lehren beweist und daß die verschiedenen Lehrsätze durch die Bibel bestätigt werden.”
(»Manuscript 24«, 1886)


Wie bereits erwähnt, wurde in das Buch »Evangelism« ein Kapitel mit Aussagen über die “dritte Person der Gottheit” eingefügt.
Fast ein halbes Jahrhundert zuvor hatte man bereits die Ideen Augustins in das Buch »Desire of Ages« hineingebracht. Als Vorlage für »Desire of Ages« dienten die zwei Bände »The Spirit of Prophecy - Lord Jesus Christ«. Ellen White veröffentlichte sie in den Jahren 1877 und 1878. In diesen zwei Bänden ist auf mehr als 600 Seiten nichts von einer “dritten Person der Gottheit” zu lesen, ebenso wenig davon, dass in Christus eigenständiges Leben war, als er tot im Grab lag.
Außerdem wurde der Ausspruch des Sohnes Gottes “Ich bin die Auferstehung und das Leben” im Buch »Desire of Ages« in einen falschen Zusammenhang gebracht, um damit die irrige Vorstellung zu suggerieren, dass Jesus bei seiner eigenen Auferstehung ausgerufen hätte:
‚Jch bin die Auferstehung und das Leben!”
Mit keinem einzigen Bibeltext ist belegbar, dass Jesus Christus diesen Satz bei seiner eigenen Auferstehung gesagt hätte.
Scheinbar dachten die Verfasser von »Desire of Ages« - und dabei lagen sie gar nicht so falsch, dass die meisten STA die Bibeltexte sowieso nicht nachschlagen. Aber Ellen White, welche die Gabe der Weissagung besaß und ihre Bibel gut kannte, wusste sicherlich ganz genau, bei welchem Anlass Jesus Christus verkündete: “Ich bin die Auferstehung und das Leben” Wer seine Bibel kennt, weiß wo der Text steht. Wer nachschlagen möchte, findet ihn in Joh. 11,25. Jesus Christus tröstete die trauernde Martha mit den Worten: “Ich bin die Auferstehung und das Leben” bevor er Lazarus auferweckte!

Auch im Bibelkommentar wird auf Seite 291 und Seite 292 behauptet:
“Als Christus gekreuzigt wurde, war es seine menschliche Natur, die starb. Die göttliche Natur verschied nicht und starb nicht: das wäre unmöglich gewesen.
Als die Stimme des Engels erscholl, der da rief:
”Dein Vater ruft dich”, kam der aus dem Grab zum Leben, das in ihm selbst war, der gesagt hat: ”Ich lasse mein Leben, auf daß ich es wieder nehme” und ”brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn wieder aufrichten” Das menschliche Leben war gestorben, aber das göttliche nicht; darumkonnte Jesu über dem aufgebrochenen Grab verkündigen: “Ich bin die Auferstehung und das Leben.” In seiner göttlichen Natur besaß Christus nun die Macht, die Fesseln des Todes zu zerreißen ...
Nur der, der allein Unsterblichkeit hat, der im Licht und im Leben wohnt, konnte sagen:
”Ich habe Macht, mein Leben zu lassen, und habe Macht, es wieder zu nehmen.”
(MS, S. 131,1897).
”Ich bin die Auferstehung und das Leben.” Er, der gesagt hatte: ”Ich lasse mein Leben, auf daß ich‘s wiedernehme”, kam aus dem Grabe zu dem Leben, das in ihm selbst war, hervor.
Die menschliche Natur starb, die göttliche starb nicht. In seiner göttlichen Natur besaß Christus die Macht, die Fesseln des Todes zu zerreißen ...
Nur der, der allein Unsterblichkeit hat, der im Licht und im Leben wohnt, konnte sagen:
”Ich habe Macht, mein Leben zu lassen, und habe Macht, es wieder zu nehmen.”
(MS, S. 94, 1897)”

Hier ist deutlich zu sehen, wie raffiniert biblische Wahrheiten und menschliche Irrtümer miteinander vermischt werden.
Im Wort Gottes ist zu lesen, dass der Vater allein das Leben in sich hat und dass der Vater auch seinem Sohn dieses Leben gegeben hat. (Joh. 5,26.) Der Vater gab dem Sohn das Leben, damit er es an die Erlösten weitergeben kann, die er durch seinen Tod errettet hat.
Auf derselben Seite steht interessanterweise ganz richtig: “Er, der für die Sünden der Welt starb, sollte die festgelegte Zeit im Grabe bleiben ... Und nur sein Vater konnte ihn befreien. Hier ruhte Jesus während des Sabbats. Doch die Prophetie hatte darauf hingewiesen, dass Christus am dritten Tage von den Toten auferstehen würde. (»Bibelkommentar«, S. 292)

Wir fragen:

  • Wenn zum einen behauptet wird, dass der Sohn Gottes das Leben in sich selbst gehabt hätte und unsterblich gewesen sei, weshalb musste der tote Sohn Gottes von seinem Vater gerufen und vom Tode befreit werden?

  • Weshalb musste der Vater seinen Sohn überhaupt rufen und aus dem Grab befreien, wenn, wie die meisten Christen - und nun auch STA seit einigen Jahrzehnten - behaupten, dass der Sohn Gottes ebenso Gott und ebenso unsterblich wie der Vater sei?

Nach 1. Tim. 6,16 gibt es nur Einen, der allein Unsterblichkeit besitzt, der in einem Licht wohnt, wo niemand hinkommt und der noch niemals von einem Menschen gesehen wurde.

Diese Unsterblichkeit kann nur der Vater allein besitzen; er wurde von keinem Menschen gesehen. Sein Sohn Jesus Christus hingegen wurde von den Aposteln - die in den Evangelien darüber berichten - und von vielen anderen Menschen gesehen.
Und wenn Gottes Sohn nicht wirklich für uns Sünder gestorben oder nur halb tot gewesen wäre, als er im Grab lag, würde kein Mensch erlöst.
Außerdem ist in der Heiligen Schrift mehr als zwanzigmal verbürgt, dass Gott. der Vater seinen Sohn von den Toten auferweckte. Keine Bibelstelle sagt aus, dass eine zweite oder dritte Person den Sohn Gottes von den Toten auferweckte — außer wenn STA-Theologen das Wort Gottes ebenso wie der Kirchenvater Augustin auslegen. Moderne STA-Theologen führen ihr Glaubensbekenntnis offensichtlich auf die mittelalterliche Kirche — auf Athanasius zurück. Deshalb ist es nicht verwunderlich, das sie sich auch lehrmäßig in anderen Fragen auf den Kirchenvater Augustin stützen.
Genauso wie einst der Kirchenvater Augustin verteidigen heutige STA-Theologen nicht das Wort Gottes. sondern die Dreieinigkeit und lehren, wie Augustin, dass der heilige Geist als dritte Person Gott gleich sei.


Schon im Jahr 1947 stellte A.W. Spalding einige Fragen, über die heutige Adventisten ernsthaft nachdenken sollten:
“Vor mir stehen zwei oder drei große Fragen. Eine davon ist die Geschichte der trinitarischen und antitrinitarischen Lehren unter uns. Ich habe bemerkt, dass einige unserer leitenden Männer der  Trinitätslehre  anfangs widerstanden; wenigstens wird dies durch  bestimmte Trinitarier deutlich gemacht.
Es gibt für mich einen Bereich des Zwielichtes in dieser Geschichte und ich möchte, dass dies aufgeklärt wird.
Haben all die Väter gesündigt?
Und wenn dem so ist, haben sie bereut?
Wie kann man eine Einheit im Glauben beweisen, wenn unsere Pioniere  Arianer (Antitrinitarier) waren und wir  als ihre Nachfolger Athanasier (Trinitarier) sind?”

(Brief von A. W Spalding an H. C. Lacy vom 2. Juni 1947)

Auch wir sind an der Aufklärung dieser zwielichtigen Geschichte interessiert.

Die Verfasser des Buches »77 Fragen an die Gemeinschaft der STA« haben u.a. Fragen gestellt, über die einige Siebenten-Tags-Adventisten, die noch wissen, weshalb sie überhaupt Adventisten geworden sind, schon länger nachdenken.
Eine der 77 Fragen in dem Buch lautet:
“Worin stimmen die Adventisten mit den meisten Christen überein? “Die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten weiß sich mit allen Kirchen verbunden, die ‚den Herrn Jesus Christus gemäß der Heiligen Schrift als Gott und Heiland bekennen und darum gemeinsam zu erfüllen trachten, wozu sie berufen sind zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes‘. Allerdings ist die ”Basis” des Ökumenischen Rates (aus der zitiert wurde) schmal und abstrakt, der kleinste gemeinsame Nenner. Im Einzelfall, von Kirche zu Kirche, kann das Maß an Übereinstimmung wesentlich größer sein. Mit den Katholiken und den orthodoxen Kirchen des Ostens glauben Adventisten an den dreieinigen Gott, Vater, Sohn und Heiligen Geist ...
Was bleibt als besonderes adventistisches Glaubensgut? Von der Kirchengeschichte her gesehen: wenig ...
Wenn das Darüberhinaus am Ende so klein ist, warum dann überhaupt Adventisten?”
(S. 71) (»77 Fragen an die Gemeinschaft der STA«, 1988)

Besonders den letzten beiden Fragen möchten wir uns anschließen.
Außerdem fragen wir nachdenklich, ob es sein könnte, dass die Adventgemeinde vielleicht in der Gefahr steht, ihre Existenzberechtigung vor Gott zu verlieren?
Nachdem wir seit einigen Jahren beobachten und erleben, dass die Adventisten vieles von dem nicht mehr glauben was die Adventpioniere glaubten, sollten wir nach den Ursachen für die Veränderung der adventistischen Glaubenslehren suchen.

 

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