Jeremia Kap. 9 - 18


zurück
 


JEREMIA Kapitel 9 bis 18 (einschließlich) -- > Ganze Seite: Luther 1912 <

Kapitel 9

Jeremias Klage über sein Volk.

Revised 1833 WEBSTER Version in PDF

Revised 1833 WEBSTER Version in PDF

Jer 9,1  Ach, daß ich eine Herberge hätte in der Wüste, so wollte ich mein Volk verlassen und von ihnen ziehen! Denn es sind eitel Ehebrecher und ein frecher Haufe.

Jer 9,2   Sie schießen mit ihren Zungen eitel Lüge und keine Wahrheit und treiben's mit Gewalt im Lande und gehen von einer Bosheit zur andern und achten mich nicht, spricht JAHWEH.

Jer 9,3   Ein jeglicher hüte sich vor seinem Freunde und traue auch seinem Bruder nicht; denn ein Bruder unterdrückt den andern, und ein Freund verrät den andern.
Micha 7,5.6

Jer 9,4   Ein Freund täuscht den andern und reden kein wahres Wort; sie fleißigen sich darauf, wie einer den andern betrüge, und ist ihnen nicht leid, daß sie es ärger machen können.

Jer 9,5   Es ist allenthalben eitel Trügerei unter ihnen, und vor Trügerei wollen sie mich nicht kennen, spricht JAHWEH.

Jer 9,6   Darum spricht JAHWEH Zebaoth also: Siehe, ich will sie schmelzen und prüfen. Denn was soll ich sonst tun, wenn ich ansehe die Tochter meines Volks?

Jer 9,7   Ihre falschen Zungen sind mörderische Pfeile; mit ihrem Munde reden sie freundlich gegen den Nächsten, aber im Herzen lauern sie auf ihn.

Jer 9,8   Sollte ich nun solches nicht heimsuchen an ihnen, spricht JAHWEH, und meine Seele sollte sich nicht rächen an solchem Volk, wie dies ist?
Kap 5,9

Jer 9,9   Ich muß auf den Bergen weinen und heulen und bei den Hürden in der Wüste klagen; denn sie sind so gar verheert, daß niemand da wandelt und man auch nicht ein Vieh schreien hört. Es ist beides, Vögel des Himmels und das Vieh, alles weg.
Kap 4,25; 12,4

Jer 9,10   Und ich will Jerusalem zum Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale machen und will die Städte Juda's wüst machen, daß niemand darin wohnen soll.
Kap 26,18

Jer 9,11   Wer nun weise wäre und ließe es sich zu Herzen gehen und verkündigte, was JAHWEH’s Mund zu ihm sagt, warum das Land verderbt und verheert wird wie eine Wüste, da niemand wandelt!
5. Mose 32,29

Jer 9,12   Und JAHWEH sprach: Darum daß sie mein Gesetz verlassen, daß ich ihnen vorgelegt habe, und gehorchen meiner Rede nicht, leben auch nicht darnach,

Jer 9,13   sondern folgen ihres Herzens Gedünken und den Herren (übersetzt: Baalim, babylonische Sonnengötter), wie sie ihre Väter gelehrt haben:
Kap 7,24

Jer 9,14   darum spricht JAHWEH Zebaoth, der Gott Israels, also: Siehe ich will dies Volk mit Wermut speisen und mit Galle tränken;
Kap 23,15

Jer 9,15   ich will sie unter die Heiden zerstreuen, welche weder sie noch ihre Väter gekannt haben, und will das Schwert hinter sie schicken, bis daß es aus mit ihnen sei.
3. Mose 26,33

Jer 9,16   So spricht JAHWEH Zebaoth: Schaffet und bestellt Klageweiber, daß sie kommen, und schickt nach denen, die es wohl können,

Jer 9,17   daß sie eilend um uns klagen, daß unsre Augen von Tränen rinnen und unsre Augenlider von Wasser fließen,

Jer 9,18   daß man ein klägliches Geschrei höre zu Zion: Ach, wie sind wir so gar verstört und zu Schanden geworden! Wir müssen das Land räumen; denn sie haben unsere Wohnungen geschleift.

Jer 9,19   So höret nun, ihr Weiber, JAHWEH’s Wort und nehmet zu Ohren seines Mundes Rede; lehret eure Töchter weinen, und eine lehre die andere klagen:

Jer 9,20   Der Tod ist zu unseren Fenstern eingefallen und in unsere Paläste gekommen, die Kinder zu würgen auf der Gasse und die Jünglinge auf der Straße.

Jer 9,21   So spricht JAHWEH: Sage: Der Menschen Leichname sollen liegen wie der Mist auf dem Felde und wie Garben hinter dem Schnitter, die niemand sammelt.
Kap 7,33

Jer 9,22   So spricht JAHWEH: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums;

Jer. 9,23 VOR 1866 (24) = SONDERN WER SICH RÜHMEN WILL, DER RÜHME SICH DESSEN, DASS ER MICH WISSE (KLUG SEI) UND KENNE, DASS ICH JAHWEH BIN, DER BARMHERZIGKEIT, RECHT UND GERECHTIGKEIT ÜBT AUF ERDEN, DENN SOLCHES GEFÄLLT MIR, SPRICHT JAHWEH.
1. Kor 1,31; 2. Kor 10,17

Israel ein unbeschnittenes Volk.

Jer 9,24   Siehe, es kommt die Zeit, spricht JAHWEH, daß ich heimsuchen werde alle, die Beschnittenen mit den Unbeschnittenen:

Jer 9,25   Ägypten, Juda, Edom, die Kinder Ammon, Moab und alle, die das Haar rundumher abschneiden, die in der Wüste wohnen. Denn alle Heiden haben unbeschnittenen Vorhaut; aber das ganze Israel hat ein unbeschnittenes Herz.
3. Mose 19,27; Kap 4,4; 5. Mose 30,6

Kapitel 10

Die toten Götzen und der lebendige Gott.

Jer 10,1   Höret, was JAHWEH zu euch vom Hause Israel redet.

Jer 10,2   So spricht JAHWEH: Ihr sollt nicht nach der Heiden Weise lernen und sollt euch nicht fürchten vor den Zeichen des Himmels, wie die Heiden sich fürchten.

Jer 10,3   Denn der Heiden Satzungen sind lauter Nichts. Denn sie hauen im Walde einen Baum, und der Werkmeister macht Götter mit dem Beil
Jes 44,10-20

Jer 10,4   und schmückt sie mit Silber und Gold und heftet sie mit Nägeln und Hämmern, daß sie nicht umfallen.

Jer 10,5   Es sind ja nichts als überzogene Säulen. Sie können nicht reden; so muß man sie auch tragen, denn sie können nicht gehen. Darum sollt ihr euch nicht vor ihnen fürchten: denn sie können weder helfen noch Schaden tun.

Jer 10,6   Aber dir, JAHWEH, ist niemand gleich; du bist groß, und dein Name ist groß, und kannst es mit der Tat beweisen.

Jer 10,7   Wer sollte dich nicht fürchten, du König der Heiden? Dir sollte man gehorchen; denn es ist unter allen Weisen der Heiden und in allen Königreichen deinesgleichen nicht.

Jer 10,8   Sie sind allzumal Narren und Toren; denn ein Holz muß ja ein nichtiger Gottesdienst sein.

Jer 10,9   Silbernes Blech bringt man aus Tharsis, Gold aus Uphas, durch den Meister und Goldschmied zugerichtet; blauen und roten Purpur zieht man ihm an, und ist alles der Weisen Werk.

Jer 10,10   Aber JAHWEH ist ein rechter Gott, ein lebendiger Gott, ein ewiger König. Vor seinem Zorn bebt die Erde, und die Heiden können sein Drohen nicht ertragen.

Jer 10,11   So sprecht nun zu ihnen also: Die Götter, die Himmel und Erde nicht gemacht haben, müssen vertilgt werden von der Erde und unter dem Himmel.

Jer 10,12   Er hat aber die Erde durch seine Kraft gemacht und den Weltkreis bereitet durch seine Weisheit und den Himmel ausgebreitet durch seinen Verstand.
Kap 51,15-19

Jer 10,13   Wenn er donnert, so ist des Wassers die Menge unter dem Himmel, und er zieht die Nebel auf vom Ende der Erde; er macht die Blitze im Regen und läßt den Wind kommen aus seinen Vorratskammern.
Ps 135,7; Hiob 38,24-30

Jer 10,14   Alle Menschen sind Narren mit ihrer Kunst, und alle Goldschmiede bestehen mit Schanden mit ihren Bildern; denn ihre Götzen sind Trügerei und haben kein Leben.

Jer 10,15   Es ist eitel Nichts und ein verführerisches Werk; sie müssen umkommen, wenn sie heimgesucht werden.

Jer 10,16   Aber also ist der nicht, der Jakobs Schatz ist; sondern er ist's, der alles geschaffen hat, und Israel ist sein Erbteil. Er heißt JAHWEH Zebaoth.
Ps 16,5; 5. Mose 32,9

Worte des Gerichts und der Klage

Jer 10,17   Tue deinen Kram weg aus dem Lande, die du wohnest in der Feste.

Jer 10,18   Denn so spricht JAHWEH: Siehe, ich will die Einwohner des Landes auf diesmal wegschleudern und will sie ängsten, daß sie es fühlen sollen.

Jer 10,19   Ach mein Jammer und mein Herzeleid! Ich denke aber: Es ist meine Plage; ich muß sie leiden.
Ps 77,11

Jer 10,20   Meine Hütte ist zerstört, und alle meine Seile sind zerrissen. Meine Kinder sind von mir gegangen und nicht mehr da. Niemand ist, der meine Hütte wieder aufrichte und mein Gezelt aufschlage.

Jer 10,21   Denn die Hirten sind zu Narren geworden und fragen nach JAHWEH nicht; darum können sie auch nichts Rechtes lehren, und ihre ganze Herde ist zerstreut.

Jer 10,22   Siehe, es kommt ein Geschrei daher und ein großes Beben aus dem Lande von Mitternacht, daß die Städte Juda's verwüstet und zur Wohnung der Schakale werden sollen.

Jer 10,23   Ich weiß, JAHWEH, daß des Menschen Tun steht nicht in seiner Gewalt, und steht in niemands Macht, wie er wandle oder seinen Gang richte.
Spr 16,9; Pred 9,11

Jer 10,24   Züchtige mich, JAHWEH, doch mit Maßen und nicht in deinem Grimm, auf daß du mich nicht aufreibest.
Kap 46,28; Ps 6,2; Hab 1,12

Jer 10,25   Schütte aber deinen Zorn über die Heiden, so dich nicht kennen, und über die Geschlechter, so deinen Namen nicht anrufen. Denn sie haben Jakob aufgefressen und verschlungen; sie haben ihn weggeräumt und seine Wohnung verwüstet.
Ps 79,6

Kapitel 11

Der Bundesbruch des Volkes und Gottes Gericht.

Jer 11,1   Dies ist das Wort, das zu Jeremia geschah vom JAHWEH, und sprach:

Jer 11,2   Höret die Worte dieses Bundes, daß ihr sie denen in Juda und den Bürgern zu Jerusalem saget.

Jer 11,3   Und sprich zu ihnen: So spricht JAHWEH, der Gott Israels: Verflucht sei, wer nicht gehorcht den Worten dieses Bundes,
5. Mose 27,26

Jer 11,4   den ich euren Vätern gebot des Tages, da ich sie aus Ägyptenland führte, aus einem eisernen Ofen, und sprach: Gehorchet meiner Stimme und tut, wie ich euch geboten habe, so sollt ihr mein Volk sein, und ich will euer Gott sein,

Jer 11,5   auf daß ich den Eid halten möge, den ich euren Vätern geschworen habe, ihnen zu geben ein Land, darin Milch und Honig fließt, wie es denn heutigestages steht. Ich antwortete und sprach: JAHWEH, ja, es sei also!
2. Mose 3,8

Jer 11,6   Und JAHWEH sprach zu mir: Predige alle diese Worte in den Städten Juda's und auf allen Gassen zu Jerusalem und sprich: Höret die Worte dieses Bundes und tut darnach!

Jer 11,7   Denn ich habe euren Vätern gezeugt von dem Tage an, da ich sie aus Ägyptenland führte, bis auf den heutigen Tag und zeugte stets und sprach: Gehorchet meiner Stimme!

Jer 11,8   Aber sie gehorchten nicht, neigten auch ihre Ohren nicht; sondern ein jeglicher ging nach seines bösen Herzens Gedünken. Darum habe ich auch über sie kommen lassen alle Worte dieses Bundes, den ich geboten habe zu tun, und nach dem sie doch nicht getan haben.
Kap 7,24.26

Die Treulosigkeit des Volks

Jer 11,9   Und JAHWEH sprach zu mir: Ich weiß wohl, wie sie in Juda und zu Jerusalem sich rotten.

Jer 11,10   Sie kehren sich eben zu den Sünden ihrer Väter, die vormals waren, welche auch nicht gehorchen wollten meinen Worten und folgten auch andern Göttern nach und dienten ihnen. Also hat das Haus Israel und das Haus Juda meinen Bund gebrochen, den ich mit ihren Vätern gemacht habe.

Jer 11,11   Darum siehe, spricht JAHWEH, ich will ein Unglück über sie gehen lassen, dem sie nicht sollen entgehen können; und wenn sie zu mir Schreien, will ich sie nicht hören.
Spr 1,28; Jes 1,15

Jer 11,12   So laß denn die Städte Juda's und die Bürger zu Jerusalem hingehen und zu ihren Göttern schreien, denen sie geräuchert haben; aber sie werden ihnen nicht helfen in ihrer Not.
Kap 2,28; 5. Mose 32,37.38

Jer 11,13   Denn so manche Stadt, so manche Götter hast du, Juda; und so manche Gassen zu Jerusalem sind, so manchen Schandaltar habt ihr aufgerichtet, dem Herrn (übersetzt: Baal, babylonischer Sonnengott) zu räuchern.

Jer 11,14   So bitte du nun nicht für dieses Volk und tue kein Flehen noch Gebet für sie; denn ich will sie nicht hören, wenn sie zu mir schreien in ihrer Not.
Kap 7,16; 14,11

Jer 11,15   Was haben meine Freunde in meinem Haus zu schaffen? Sie treiben alle Schalkheit und meinen, das heilige Fleisch soll es von ihnen nehmen; und wenn sie übeltun, sind sie guter Dinge darüber.

Jer 11,16   JAHWEH nannte dich einen grünen, schönen, fruchtbaren Ölbaum; aber nun hat er mit einem Mordgeschrei ein Feuer um ihn lassen anzünden, daß seine Äste verderben müssen.

Jer 11,17   Denn JAHWEH Zebaoth, der dich gepflanzt hat, hat dir ein Unglück gedroht um der Bosheit willen des Hauses Israel und des Hauses Juda, welche sie treiben, daß sie mich erzürnen mit ihrem Räuchern, das sie dem Herrn (übersetzt: Baal) tun.

Jeremia in Lebensgefahr

Jer 11,18   JAHWEH hat mir's offenbart, daß ich's weiß, und zeigte mir ihr Vornehmen,

Jer 11,19   nämlich, daß sie mich wie ein armes Schaf zur Schlachtbank führen wollen. Denn ich wußte nicht, daß sie wider mich beratschlagt hatten und gesagt: Laßt uns den Baum mit seinen Früchten verderben und ihn aus dem Lande der Lebendigen ausrotten, daß seines Namen nimmermehr gedacht werde.
Jes 53,7

Jer 11,20   Aber du, JAHWEH Zebaoth, du gerechter Richter, der du Nieren und Herzen prüfst, laß mich deine Rache über sie sehen; denn ich habe dir meine Sache befohlen.
Ps 7,10

Jer 11,21   Darum spricht JAHWEH also wider die Männer zu Anathoth, die dir nach deinem Leben stehen und sprechen: Weissage uns nicht im Namen JAHWEH’s, willst du anders nicht von unsern Händen sterben!
Kap 1,1

Jer 11,22   darum spricht JAHWEH Zebaoth also: Siehe, ich will sie heimsuchen; ihre junge Mannschaft soll mit dem Schwert getötet werden, und ihre Söhne und Töchter sollen Hungers sterben, daß nichts von ihnen übrigbleibe;

Jer 11,23   denn ich will über die Männer zu Anathtoth Unglück kommen lassen des Jahres, wann sie heimgesucht werden sollen.

Kapitel 12

Jeremias Anstoß am Glück der Gottlosen und Gottes Antwort.

Jer 12,1   JAHWEH, wenn ich gleich mit dir rechten wollte, so behältst du doch recht; dennoch muß ich vom Recht mit dir reden. Warum geht's doch den Gottlosen so wohl und die Verächter haben alles die Fülle?
Hiob 21,7; Ps 73,3

Jer 12,2   Du pflanzt sie, daß sie wurzeln und wachsen und Frucht bringen. Nahe bist du in ihrem Munde, aber ferne von ihrem Herzen;

Jer 12,3   mich aber, JAHWEH, kennst du und siehst mich und prüfst mein Herz vor dir. Reiße sie weg wie Schafe, daß sie geschlachtet werden; sondere sie aus, daß sie gewürgt werden.

Jer 12,4   Wie lange soll doch das Land so jämmerlich stehen und das Gras auf dem Felde allenthalben verdorren um der Einwohner Bosheit willen, daß beide, Vieh und Vögel, nimmer da sind? denn sie sprechen: Ja, er weiß viel, wie es uns gehen wird.
Kap 9,9

Jer 12,5   Wenn dich die müde machen, die zu Fuße gehen, wie will dir's gehen wenn du mit den Reitern laufen sollst? Und so du in dem Lande, da es Friede ist, Sicherheit suchst, was will mit dir werden bei dem stolzen Jordan?

Jer 12,6   Denn es verachten dich auch deine Brüder und deines Vaters Haus und schreien zeter! über dich. Darum vertraue du ihnen nicht, wenn sie gleich freundlich mit dir reden.

Jer 12,7   Ich habe mein Haus verlassen müssen und mein Erbe meiden, und was meine Seele liebt, in der Feinde Hand geben.

Jer 12,8   Mein Erbe ist mir geworden wie ein Löwe im Walde und brüllt wider mich; darum bin ich ihm gram geworden.

Jer 12,9   Mein Erbe ist wie der sprenklige Vogel, um welchen sich die Vögel sammeln. Wohlauf, sammelt euch, alle Feldtiere, kommt und fresset.

Jer 12,10   Es haben Hirten, und deren viel, meinen Weinberg verderbt und meinen Acker zertreten; sie haben meinen schönen Acker zur Wüste gemacht, sie haben's öde gemacht.

Jer 12,11   Ich sehe bereits wie es so jämmerlich verwüstet ist; ja das ganze Land ist wüst. Aber es will's niemand zu Herzen nehmen.

Jer 12,12   Denn die Verstörer fahren daher über alle Hügel der Wüste, und das fressende Schwert JAHWEH’s von einem Ende des Landes bis zum andern; und kein Fleisch wird Frieden haben.

Jer 12,13   Sie säen Weizen, aber Disteln werden sie ernten; sie lassen's sich sauer werden, aber sie werden's nicht genießen; sie werden ihres Einkommens nicht froh werden vor dem grimmigen Zorn JAHWEH’s.
5. Mose 28,38; Hos 8,7

Weissagung über benachbarte Völker

Jer 12,14   So spricht JAHWEH wider alle meine bösen Nachbarn, so das Erbteil antasten, das ich meinem Volk Israel ausgeteilt habe: Siehe, ich will sie aus ihrem Lande ausreißen und das Haus Juda aus ihrer Mitte reißen.

Jer 12,15   Und wenn ich sie nun ausgerissen habe, will ich mich wiederum über sie erbarmen und will einen jeglichen zu seinem Erbteil und in sein Land wiederbringen.

Jer 12,16   Und soll geschehen, wo sie von meinem Volk lernen werden, daß sie schwören bei meinem Namen: "So wahr JAHWEH lebt!", wie sie zuvor mein Volk gelehrt haben schwören bei dem Herrn (übersetzt: Baal, babylonischer Sonnengott), so sollen sie unter meinem Volk erbaut werden.
Kap 4,2; 5. Mose 6,13

Jer 12,17   Wo sie aber nicht hören wollen, so will ich solches Volk ausreißen und umbringen, spricht JAHWEH.

Kapitel 13

Der verdorbene Gürtel.

Jer 13,1   So spricht JAHWEH zu mir: Gehe hin und kaufe dir einen leinenen Gürtel und gürte damit deine Lenden und mache ihn nicht naß.

Jer 13,2   Und ich kaufte einen Gürtel nach dem Befehl JAHWEH’s und gürtete ihn um meine Lenden.

Jer 13,3   Da geschah JAHWEH’s Wort zum andernmal zu mir und sprach:

Jer 13,4   Nimm den Gürtel, den du gekauft und um deine Lenden gegürtet hast, und mache dich auf und gehe hin an den Euphrat und verstecke ihn daselbst in einem Steinritz.

Jer 13,5   Ich ging hin und versteckte ihn am Euphrat, wie mir JAHWEH geboten hatte.

Jer 13,6   Nach langer Zeit aber sprach JAHWEH zu mir: Mache dich auf und hole den Gürtel wieder, den ich dich hieß daselbst verstecken.

Jer 13,7   Ich ging hin an den Euphrat und grub auf und nahm den Gürtel von dem Ort, dahin ich ihn versteckt hatte; und siehe, der Gürtel war verdorben, daß er nichts mehr taugte.

Jer 13,8   Da geschah JAHWEH’s Wort zu mir und sprach:

Jer 13,9   So spricht JAHWEH: Eben also will ich auch verderben die große Hoffart Juda's und Jerusalems.

Jer 13,10   Das böse Volk, das meine Worte nicht hören will, sondern gehen hin nach Gedünken ihres Herzens und folgen andern Göttern, daß sie ihnen dienen und sie anbeten: sie sollen werden wie der Gürtel, der nichts mehr taugt.
Kap 11,8

Jer 13,11   Denn gleichwie ein Mann den Gürtel um seine Lenden bindet, also habe ich, spricht JAHWEH, das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda um mich gegürtet, daß sie mein Volk sein sollten, mir zu einem Namen, zu Lob und Ehren; aber sie wollen nicht hören.

Jer 13,12   So sage ihnen nun dies Wort: So spricht JAHWEH, der Gott Israels: Es sollen alle Krüge mit Wein gefüllt werden. So werden sie zu dir sagen: Wer weiß das nicht, daß man alle Krüge mit Wein füllen soll?

Jer 13,13   So sprich zu ihnen: So spricht JAHWEH: Siehe, ich will alle, die in diesem Lande wohnen, die Könige, die auf dem Stuhl Davids sitzen, die Priester und Propheten und alle Einwohner zu Jerusalem füllen, daß sie trunken werden sollen;
Kap 25,15-18; Jes 51,17

Jer 13,14   und will einen mit dem andern, die Väter samt den Kindern, verstreuen, spricht JAHWEH; und will weder schonen noch übersehen noch barmherzig sein über ihrem Verderben.

Die Wegführung des Volks

Jer 13,15   So höret nun und merket auf und trotzt nicht; denn JAHWEH hat's geredet.

Jer 13,16   Gebet JAHWEH, eurem Gott, die Ehre, ehe denn es finster werde, und ehe eure Füße sich an den dunklen Bergen stoßen, daß ihr des Lichts wartet, so er's doch gar finster und dunkel machen wird.

Jer 13,17   Wollt ihr aber solches nicht hören, so muß meine Seele heimlich weinen über solche Hoffart; meine Augen müssen von Tränen fließen, daß JAHWEH’s Herde gefangen wird.
Kap 8,23

Jer 13,18   Sage dem König und der Königin: Setzt euch herunter; denn die Krone der Herrlichkeit ist euch von eurem Haupt gefallen.
Klagel 5,16

Jer 13,19   Die Städte gegen Mittag sind verschlossen, und ist niemand, der sie auftue; das ganze Juda ist rein weggeführt.

Jer 13,20   Hebt eure Augen auf und sehet, wie sie von Mitternacht daherkommen. Wo ist nun die Herde, so dir befohlen war, deine herrliche Herde?

Jer 13,21   Was willst du sagen, wenn er dich so heimsuchen wird? Denn du hast sie so gewöhnt wider dich, daß sie Fürsten und Häupter sein wollen. Was gilt's? es wird dich Angst ankommen wie ein Weib in Kindsnöten.

Jer 13,22   Und wenn du in deinem Herzen sagen willst: "Warum begegnet doch mir solches?" Um der Menge willen deiner Missetaten sind dir deine Säume aufgedeckt und ist deinen Fersen Gewalt geschehen.
Jes 47,2.3; Hes 16,37

Jer 13,23   Kann auch ein Mohr seine Haut wandeln oder ein Parder seine Flecken? So könnt ihr auch Gutes tun, die ihr des Bösen gewohnt seid.
Ps 55,20

Jer 13,24   Darum will ich sie zerstreuen wie Stoppeln, die vor dem Winde aus der Wüste verweht werden.

Jer 13,25   Das soll dein Lohn sein und dein Teil, den ich dir zugemessen habe, spricht JAHWEH. Darum daß du mein vergessen hast und verlässest dich auf Lügen,

Jer 13,26   so will ich auch deine Säume hoch aufdecken, daß man deine Schande sehen muß.
V. 22

Jer 13,27   Denn ich habe gesehen deine Ehebrecherei, dein Geilheit, deine freche Hurerei, ja, deine Greuel auf Hügeln und auf Äckern. Weh dir, Jerusalem! Wann wirst du doch endlich rein werden?

Kapitel 14

Vergebliche Bitte bei Dürre und Kriegsnot.

Jer 14,1   Dies ist das Wort, das JAHWEH zu Jeremia sagte von der teuren Zeit:

Jer 14,2   Juda liegt jämmerlich, ihre Tore stehen elend; es steht kläglich auf dem Lande, und ist zu Jerusalem ein großes Geschrei.

Jer 14,3   Die Großen schicken die Kleinen nach Wasser; aber wenn sie zum Brunnen kommen, finden sie kein Wasser und bringen ihre Gefäße leer wieder; sie gehen traurig und betrübt und verhüllen ihre Häupter.

Jer 14,4   Darum daß die Erde lechzt, weil es nicht regnet auf die Erde, gehen die Ackerleute traurig und verhüllen ihre Häupter.
Joel 1,11

Jer 14,5   Denn auch die Hinden*, die auf dem Felde werfen, verlassen ihre Jungen, weil kein Gras wächst.
* Hirschkühe

Jer 14,6   Das Wild steht auf den Hügeln und schnappt nach der Luft wie die Drachen und verschmachtet, weil kein Kraut wächst.

Jer 14,7 VOR 1866 = ACH, JAHWEH, UNSERE MISSETATEN HABEN ES JA VERDIENT, ABER HILF DOCH UM DEINES NAMENS WILLEN! DENN UNSER UNGEHORSAM IST GROSS, WOMIT WIR WIDER DICH GESÜNDIGT HABEN.
Dan 9,4-14

Jer 14,8   Du bist der Trost Israels und sein Nothelfer; warum stellst du dich, als wärest du ein Gast im Lande und ein Fremder, der nur über Nacht darin bleibt?

Jer 14,9   Warum stellst du dich wie ein Held, der verzagt ist, und wie ein Riese, der nicht helfen kann? Du bist ja doch unter uns, JAHWEH, und wir heißen nach deinem Namen; verlaß uns nicht!
Kap 15,16; Jes 43,7

Jer 14,10   So spricht JAHWEH von diesem Volk: Sie laufen gern hin und wieder und bleiben nicht gern daheim; darum will sie JAHWEH nicht, sondern er denkt nun an ihre Missetat und will ihre Sünden heimsuchen.

Jer 14,11   Und JAHWEH sprach zu mir: Du sollst nicht für dies Volk um Gnade bitten.
Kap 7,16; 11,14

Jer 14,12   Denn ob sie gleich fasten, so will ich doch ihr Flehen nicht hören; und ob sie Brandopfer und Speisopfer bringen, so gefallen sie mir doch nicht, sondern ich will sie mit Schwert, Hunger und Pestilenz aufreiben.
Jes 58,3; Kap 6,20

Jer 14,13   Da sprach ich: Ach JAHWEH, mein Gott, siehe, die Propheten sagen ihnen: Ihr werdet kein Schwert sehen und keine Teuerung bei euch haben; sondern ich will euch guten Frieden geben an diesem Ort.

Jer 14,14   Und JAHWEH sprach zu mir: Die Propheten weissagen falsch in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt und ihnen nichts befohlen und nichts mit ihnen geredet. Sie predigen euch falsche Gesichte, Deutungen, Abgötterei und ihres Herzens Trügerei.
Kap 23,21; 27,14.15; 29,8.9

Jer 14,15   Darum so spricht JAHWEH von den Propheten, die in meinem Namen weissagen, so ich sie doch nicht gesandt habe, und die dennoch predigen, es werde kein Schwert und keine Teuerung in dies Land kommen: Solche Propheten sollen sterben durch Schwert und Hunger.
5. Mose 18,20

Jer 14,16   Und die Leute, denen sie weissagen, sollen vom Schwert und Hunger auf den Gassen zu Jerusalem hin und her liegen, daß sie niemand begraben wird, also auch ihre Weiber, Söhne und Töchter; und ich will ihre Bosheit über sie schütten.
Kap 8,2

Jer 14,17   Und du sollst zu ihnen sagen dies Wort: Meine Augen fließen von Tränen Tag und Nacht und hören nicht auf; denn die Jungfrau, die Tochter meines Volks, ist greulich zerplagt und jämmerlich geschlagen.
Kap 8,23

Jer 14,18   Gehe ich hinaus aufs Feld, siehe, so liegen da Erschlagene mit dem Schwert; komme ich in die Stadt, so liegen da vor Hunger Verschmachtete. Denn es müssen auch die Propheten, dazu auch die Priester in ein Land ziehen, das sie nicht kennen.

Jeremias Fürbitte

Jer 14,19   Hast du denn Juda verworfen, oder hat deine Seele einen Ekel an Zion? Warum hast du uns denn so geschlagen, daß es niemand heilen kann? Wir hofften, es sollte Friede werden; so kommt nichts Gutes. Wir hofften, wir sollten heil werden; aber siehe, so ist mehr Schaden da.
Kap 8,15

Jer 14,20   JAHWEH, wir erkennen unser gottlos Wesen und unsrer Väter Missetat; denn wir haben wider dich gesündigt.

Jer 14,21   Aber um deines Namens willen laß uns nicht geschändet werden; laß den Thron deiner Herrlichkeit nicht verspottet werden; gedenke doch und laß deinen Bund mit uns nicht aufhören.

Jer 14,22   Es ist doch ja unter der Heiden Götzen keiner, der Regen könnte geben; auch der Himmel kann nicht regnen. Du bist doch ja JAHWEH, unser Gott, auf den wir hoffen; denn du kannst solches alles tun.

Kapitel 15

Jer 15,1   Und JAHWEH sprach zu mir: Und wenngleich Mose und Samuel vor mir stünden, so habe ich doch kein Herz zu diesem Volk; treibe sie weg von mir und laß sie hinfahren!
Ps 99,6; Hes 14,14

Jer 15,2   Und wenn sie zu dir sagen: Wo sollen wir hin? so sprich zu ihnen: So spricht JAHWEH: Wen der Tod trifft, den treffe er; wen das Schwert trifft, den treffe es; wen der Hunger trifft, den treffe er; wen das Gefängnis trifft, den treffe es.
Kap 43,11; Sach 11,9

Jer 15,3   Denn ich will sie heimsuchen mit vielerlei Plagen, spricht JAHWEH: mit dem Schwert, daß sie erwürgt werden; mit Hunden, die sie schleifen sollen; mit den Vögeln des Himmels und mit Tieren auf Erden, daß sie gefressen und vertilgt werden sollen.
Hes 14,21

Jer 15,4   Und ich will sie in allen Königreichen auf Erden hin und her treiben lassen um Manasses willen, des Sohnes Hiskias, des Königs in Juda, um deswillen, was er zu Jerusalem begangen hat.
2. Kön 21,11-16; 23,26

Jer 15,5   Wer will denn sich dein erbarmen, Jerusalem? Wer wird denn Mitleiden mit dir haben? Wer wird denn hingehen und dir Frieden wünschen?

Jer 15,6   Du hast mich verlassen, spricht JAHWEH, und bist von mir abgefallen; darum habe ich meine Hand ausgestreckt wider dich, daß ich dich verderben will; ich bin des Erbarmens müde.

Jer 15,7   Ich will sie mit der Wurfschaufel zum Lande hinausworfeln und will mein Volk, so von seinem Wesen sich nicht bekehren will, zu eitel Waisen machen und umbringen.
Matth 3,12

Jer 15,8   Es sollen mir mehr Witwen unter ihnen werden, denn Sand am Meer ist. Ich will über die Mutter der jungen Mannschaft kommen lassen einen offenbaren Verderber und die Stadt damit plötzlich und unversehens überfallen lassen,

Jer 15,9   daß die, die sieben Kinder hat, soll elend sein und von Herzen seufzen. Denn ihre Sonne soll bei hohem Tage untergehen, daß ihr Ruhm und ihre Freude ein Ende haben soll. Und die übrigen will ich ins Schwert geben vor ihren Feinden, spricht JAHWEH.
Amos 8,9

Die Klage des Propheten

Jer 15,10   Ach, meine Mutter, daß du mich geboren hast, wider den jedermann hadert und zankt im ganzen Lande! Habe ich doch weder auf Wucher geliehen noch genommen; doch flucht mir jedermann.
Kap 20,14

Jer 15,11   JAHWEH sprach: Wohlan, ich will euer etliche übrigbehalten, denen es soll wieder wohl gehen, und will euch zu Hilfe kommen in der Not und Angst unter den Feinden.

Jer 15,12   Meinst du nicht, daß etwa ein Eisen sei, welches könnte das Eisen und Erz von Mitternacht zerschlagen?

Jer 15,13   Ich will aber zuvor euer Gut und eure Schätze zum Raub geben, daß ihr nichts dafür kriegen sollt, und das um aller eurer Sünden willen, die ihr in allen euren Grenzen begangen habt.

Jer 15,14   Und ich will euch zu euren Feinden bringen in ein Land, das ihr nicht kennt; denn es ist das Feuer in meinem Zorn über euch angegangen.

Ein Trostwort für Jeremia

Jer 15,15   Ach JAHWEH, du weißt es; gedenke an mich und nimm dich meiner an und räche mich an meinen Verfolgern. Nimm mich auf und verzieh nicht deinem Zorn über sie; denn du weißt, daß ich um deinetwillen geschmäht werde.

Jer 15,16 VOR 1866 = DEIN WORT WARD MIR SPEISE (INDESSEN ENTHALTE UNS DEIN WORT), DA ICH ES EMPFING; UND DEIN WORT IST MEINES HERZENS FREUDE UND TROST, DENN ICH BIN JA NACH DEINEM NAMEN GENANNT, GOTT, JAHWEH ZEBAOTH.
Hes 3,1-3

Jer 15,17   Ich habe mich nicht zu den Spöttern gesellt noch mich mit ihnen gefreut, sondern bin allein geblieben vor deiner Hand; denn du hattest mich gefüllt mit deinem Grimm.

Jer 15,18   Warum währt doch mein Leiden so lange, und meine Wunden sind so gar böse, daß sie niemand heilen kann? Du bist mir geworden wie ein Born, der nicht mehr quellen will.
Kap 30,12

Jer 15,19   Darum spricht JAHWEH also: Wo du dich zu mir hältst, so will ich mich zu dir halten, und du sollst mein Prediger bleiben. Und wo du die Frommen lehrst sich sondern von den bösen Leuten, so sollst du mein Mund sein. Und ehe du solltest zu ihnen fallen, so müssen sie eher zu dir fallen.

Jer 15,20   Denn ich habe dich wider dies Volk zur festen, ehernen Mauer gemacht; ob sie wider dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben; denn ich bin bei dir, daß ich dir helfe und dich errette, spricht JAHWEH,
Kap 1,18

Jer 15,21   und will dich erretten aus der Hand der Bösen und erlösen aus der Hand der Tyrannen.

Kapitel 16

Jeremias Einsamkeit als Vorzeichen des Gerichts

Jer 16,1   Und JAHWEH’s Wort geschah zu mir und sprach:

Jer 16,2   Du sollst kein Weib nehmen und weder Söhne noch Töchter zeugen an diesem Ort.

Jer 16,3   Denn so spricht JAHWEH von den Söhnen und Töchtern, die an diesem Ort geboren werden, dazu von ihren Müttern die sie gebären, und von ihren Vätern, die sie zeugen in diesem Lande:

Jer 16,4   Sie sollen an Krankheiten sterben und weder beklagt noch begraben werden, sondern sollen Dung werden auf dem Lande, dazu durch Schwert und Hunger umkommen, und ihre Leichname sollen der Vögel des Himmels und der Tiere auf Erden Speise sein.

Jer 16,5   Denn so spricht JAHWEH: Du sollst nicht zum Trauerhaus gehen und sollst auch nirgend hin zu Klagen gehen noch Mitleiden über sie haben; denn ich habe meinen Frieden von diesem Volk weggenommen, spricht JAHWEH, samt meiner Gnade und Barmherzigkeit,

Jer 16,6   daß beide, groß und klein, sollen in diesem Lande sterben und nicht begraben noch beklagt werden, und niemand wird sich über sie zerritzen noch kahl scheren.

Jer 16,7   Und man wird auch nicht unter sie Brot austeilen bei der Klage, sie zu trösten über die Leiche, und ihnen auch nicht aus dem Trostbecher zu trinken geben über Vater und Mutter.

Jer 16,8   Du sollst auch in kein Trinkhaus gehen, bei ihnen zu sitzen, weder zu essen noch zu trinken.

Jer 16,9   Denn so spricht JAHWEH Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will an diesem Ort wegnehmen vor euren Augen und bei eurem Leben die Stimme der Freude und Wonne, die Stimme des Bräutigams und der Braut.

Jer 16,10   Und wenn du solches alles diesem Volk gesagt hast und sie zu dir sprechen werden: Warum redet JAHWEH über uns all dies Unglück? welches ist die Missetat und Sünde, damit wir wider JAHWEH, unsern Gott, gesündigt haben?

Jer 16,11   sollst du ihnen sagen: Darum daß eure Väter mich verlassen haben, spricht JAHWEH, und andern Göttern gefolgt sind, ihnen gedient und sie angebetet, mich aber verlassen und mein Gesetz nicht gehalten haben

Jer 16,12   und ihr noch ärger tut als eure Väter. Denn siehe, ein jeglicher lebt nach seines bösen Herzens Gedünken, daß er mir nicht gehorche.

Jer 16,13   Darum will ich euch aus diesem Lande stoßen in ein Land, davon weder ihr noch eure Väter gewußt haben; daselbst sollt ihr andern Göttern dienen Tag und Nacht, dieweil ich euch keine Gnade erzeigen will.

Durch Gericht zum Heil

Jer 16,14   Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht JAHWEH, daß man nicht mehr sagen wird: So wahr JAHWEH lebt, der die Kinder Israel aus Ägyptenland geführt hat!

Jer 16,15   sondern: So wahr JAHWEH lebt, der die Kinder Israel geführt hat aus dem Lande der Mitternacht und aus allen Ländern, dahin er sie verstoßen hatte! Denn ich will sie wiederbringen in das Land, das ich ihren Vätern gegeben habe.

Jer 16,16   Siehe, ich will viel Fischer aussenden, spricht JAHWEH, die sollen sie fischen; und darnach will ich viel Jäger aussenden, die sollen sie fangen auf allen Bergen und auf allen Hügeln und in allen Steinritzen.

Jer 16,17   Denn meine Augen sehen auf ihre Wege, daß sie vor mir sich nicht verhehlen können; und ihre Missetat ist vor meinen Augen unverborgen.

Jer 16,18   Aber zuvor will ich ihre Missetat und Sünde zwiefach bezahlen, darum daß sie mein Land mit den Leichen ihrer Abgötterei verunreinigt und mein Erbe mit Greueln angefüllt haben.

Jer 16,19 VOR 1866 + MENGE = O JAHWEH, DU BIST MEINE STÄRKE UND MEINE BURG UND MEINE ZUFLUCHT IN DER NOT! Zu dir werden die Völker von den Enden der Erde her kommen und sagen: “Nichts als Trug haben unsere Väter in Besitz gehabt, nichtige Götzen, von denen keiner zu helfen vermag.

Jer 16,20   WIE KANN EIN MENSCH GÖTTER MACHEN, DIE DOCH KEINE GÖTTER SIND?”

Jer 16,21   MENGE = ”DARUM WISSET WOHL: DIESMAL WILL ICH SIE ZUR ERKENNTNIS FÜHREN; WILL SIE MEINE HAND UND MEINE KRAFT FÜHLEN LASSEN; DANN WERDEN SIE ERKENNEN, DASS MEIN NAME IST ‘JAHWEH’”.

Kapitel 17

Gottes gerechte Vergeltung.

Jer 17,1   Die Sünde Juda's ist geschrieben mit eisernen Griffeln, und spitzigen Demanten geschrieben, und auf die Tafel ihres Herzens gegraben und auf die Hörner an ihren Altären,

Jer 17,2   daß die Kinder gedenken sollen derselben Altäre und Ascherabilder bei den grünen Bäumen, auf den hohen Bergen.

Jer 17,3   Aber ich will deine Höhen, beide, auf den Bergen und Feldern, samt deiner Habe und allen deinen Schätzen zum Raube geben um der Sünde willen, in allen deinen Grenzen begangen.

Jer 17,4   Und du sollst aus deinem Erbe verstoßen werden, das ich dir gegeben habe, und ich will dich zu Knechten deiner Feinde machen in einem Lande, das du nicht kennst; denn ihr habt ein Feuer meines Zorns angezündet, das ewiglich brennen wird.
Kap 15,14

Jer 17,5 VOR 1866 = So spricht JAHWEH: VERFLUCHT IST DER MANN, DER SICH AUF MENSCHEN VERLÄSST UND HÄLT FLEISCH FÜR SEINEN ARM UND MIT SEINEM HERZEN VOM JAHWEH WEICHT.
Ps 118,8; 146,3

Jer 17,6   Der wird sein wie die Heide in der Wüste und wird nicht sehen den zukünftigen Trost, sondern bleiben in der Dürre, in der Wüste, in einem unfruchtbaren Lande, da niemand wohnt.
Kap 48,6

Jer 17,7 VOR 1866 = GESEGNET ABER IST DER MANN, DER SICH AUF JAHWEH VERLÄSST UND JAHWEH SEINE ZUVERSICHT IST.
Ps 146,5

Jer 17,8   Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt und am Bach gewurzelt. Denn obgleich eine Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht, sondern seine Blätter bleiben grün, und sorgt nicht, wenn ein dürres Jahr kommt sondern er bringt ohne Aufhören Früchte.

Jer 17,9 VOR 1866 = ES IST DAS HERZ EIN TROTZIG UND VERZAGTES DING, WER KANN ES ERGRÜNDEN?
Ps 1,3

Jer 17,10   MENGE = “ICH, JAHWEH, ERFORSCHE DAS HERZ UND PRÜFE DIE NIEREN, UND ZWAR UM EINEM JEDEN ZU VERGELTEN NACH SEINEM WANDEL, WIE SEIN GANZES TUN ES VERDIENT”.
Ps 7,10; Röm 2,6

Jer 17,11   Denn gleichwie ein Vogel, der sich über Eier setzt und brütet sie nicht aus, also ist der, so unrecht Gut sammelt; denn er muß davon, wenn er's am wenigsten achtet, und muß zuletzt Spott dazu haben.
Ps 39,7

Jer 17,12   ABER DIE STÄTTE UNSERES HEILIGTUMS, DER THRON GÖTTLICHER EHRE / DER HERRLICHKEIT, IST ALLEZEIT FEST GEBLIEBEN.

Jer 17,13   DENN, JAHWEH, DU BIST DIE HOFFNUNG ISRAELS. ALLE, DIE DICH VERLASSEN, MÜSSEN ZU SCHANDEN WERDEN, UND DIE ABTRÜNNIGEN MÜSSEN IN DIE ERDE GESCHRIEBEN WERDEN; DENN SIE VERLASSEN JAHWEH, DIE QUELLE DES LEBENDIGEN WASSERS.
Kap 2,13

Jeremias Gebet in Anfechtung.

Jer 17,14 VOR 1866 = HEILE DU MICH, JAHWEH, SO WERDE ICH HEIL; HILF DU MIR, SO IST MIR GEHOLFEN: DENN DU BIST MEIN RUHM.

Jer 17,15   Siehe, sie sprechen zu mir: Wo ist denn JAHWEH’s Wort? Laß es doch kommen!
Jes 5,19

Jer 17,16   Aber ich bin nicht von dir geflohen, daß ich nicht dein Hirte wäre; so habe ich den bösen Tag nicht begehrt, das weißt du; was ich gepredigt habe, das ist recht vor dir.

Jer 17,17   Sei du nur nicht schrecklich, meine Zuversicht in der Not!

Jer 17,18   Laß sie zu Schanden werden, die mich verfolgen, und mich nicht; laß sie erschrecken, und mich nicht; laß den Tag des Unglücks über sie kommen und zerschlage sie zwiefach!

Mahnung zur Heiligung des Sabbats

Jer 17,19   So spricht JAHWEH zu mir: Gehe hin und tritt unter das Tor des Volks, dadurch die Könige Juda's aus und ein gehen, und unter alle Tore zu Jerusalem

Jer 17,20   und sprich zu ihnen: Höret JAHWEH’s Wort, ihr Könige Juda's und ganz Juda und alle Einwohner zu Jerusalem, so zu diesem Tor eingehen.

Jer 17,21   So spricht JAHWEH: HÜTET EUCH UND TRAGT KEINE LAST AM SABBATTAGE DURCH DIE TORE HINEIN ZU JERUSALEM

Jer 17,22   UND FÜHRT KEINE LAST AM SABBATTAGE AUS EUREN HÄUSERN UND TUT KEINE ARBEIT, SONDERN HEILIGET DEN SABBATTAG, WIE ICH EUREN VÄTERN GEBOTEN HABE.
Jes 56,2; 58,13

Jer 17,23   Aber sie hören nicht und neigen ihre Ohren nicht, sondern bleiben halsstarrig, daß sie mich ja nicht hören noch sich ziehen lassen.
Kap 11,8

Jer 17,24   SO IHR MICH HÖREN WERDET, spricht JAHWEH, DASS IHR KEINE LAST TRAGET DES SABBATTAGES DURCH DIESER STADT TORE EIN, SONDERN IHN HEILIGET, DASS IHR KEINE ARBEIT AN DEMSELBEN TAGE TUT:

Jer 17,25   so sollen auch durch dieser Stadt Tore aus und ein gehen Könige und Fürsten, die auf dem Stuhl Davids
sitzen, und reiten und fahren, auf Wagen und Rossen, sie und ihre Fürsten samt allen, die in Juda und Jerusalem wohnen; und soll diese Stadt ewiglich bewohnt werden;

Jer 17,26   und sollen kommen aus den Städten Juda's, und die um Jerusalem her liegen, und aus dem Lande Benjamin, aus den Gründen und von den Gebirgen und vom Mittag, die da bringen Brandopfer, Schlachtopfer, Speisopfer und Weihrauch zum Hause JAHWEH’s.

Jer 17,27   Werdet ihr mich aber nicht hören, DASS IHR DEN SABBATTAG HEILIGET UND KEINE LAST TRAGT DURCH DIE TORE ZU JERUSALEM EIN AM SABBATTAGE, so will ich ein Feuer unter ihren Toren anzünden, das die Häuser zu Jerusalem verzehren und nicht gelöscht werden soll.

Kapitel 18

Das Gleichnis vom Töpfer.

Jer 18,1   Dies ist das Wort, das geschah vom JAHWEH zu Jeremia, und sprach:

Jer 18,2   Mache dich auf und gehe hinab in des Töpfers Haus; daselbst will ich dich meine Worte hören lassen.

Jer 18,3   Und ich ging hinab in des Töpfers Haus, und siehe, er arbeitete eben auf der Scheibe.

Jer 18,4   Und der Topf, den er aus dem Ton machte, mißriet ihm unter den Händen. Da machte er einen andern Topf daraus, wie es ihm gefiel.

Jer 18,5   Da geschah JAHWEH’s Wort zu mir und sprach:

Jer 18,6   Kann ich nicht also mit euch umgehen, ihr vom Hause Israel, wie dieser Töpfer? spricht JAHWEH. Siehe, wie der Ton ist in des Töpfers Hand, also seid auch ihr vom Hause Israel in meiner Hand.
Jes 45,9; Röm 9,21

Jer 18,7 VOR 1866 = BALD REDE ICH WIDER EIN VOLK UND EIN KÖNIGREICH, DASS ICH ES AUSROTTEN, ZERBRECHEN UND VERDERBEN WOLLE.
Kap 1,10

Jer 18,8 VOR 1866 = WO ES SICH ABER BEKEHRT VON SEINER BOSHEIT, DAWIDER ICH REDE, SO SOLL MICH AUCH REUEN DAS UNGLÜCK, DAS ICH IHM GEDACHTE ZU TUN.
Kap 26,3.19; Jona 3,10

Jer 18,9   Und plötzlich rede ich von einem Volk und Königreich, daß ich's bauen und pflanzen wolle.

Jer 18,10   So es aber Böses tut vor meinen Augen, daß es meiner Stimme nicht gehorcht, so soll mich auch reuen das Gute, das ich ihm verheißen hatte zu tun.

Jer 18,11   So sprich nun zu denen in Juda und zu den Bürgern zu Jerusalem: So spricht JAHWEH: Siehe, ich bereite euch ein Unglück zu und habe Gedanken wider euch: darum kehre sich ein jeglicher von seinem bösen Wesen und bessert euer Wesen und Tun.
Kap 25,5; 7,3

Jer 18,12   Aber sie sprachen: Daraus wird nichts; wir wollen nach unsern Gedanken wandeln und ein jeglicher tun nach Gedünken seines bösen Herzens.
Kap 6,16; 3,17

Jer 18,13   Darum spricht JAHWEH: Fragt doch unter den Heiden. Wer hat je desgleichen gehört? Daß die Jungfrau Israel so gar greuliche Dinge tut!

Jer 18,14   Bleibt doch der Schnee länger auf den Steinen im Felde, wenn's vom Libanon herab schneit, und das Regenwasser verschießt nicht so bald, wie mein Volk vergißt.

Jer 18,15   Sie räuchern den Göttern und richten Ärgernis an auf ihren Wegen für und für und gehen auf ungebahnten Straßen,

Jer 18,16   auf daß ihr Land zur Wüste werde, ihnen zur ewigen Schande, daß, wer vorübergeht, sich verwundere und den Kopf schüttle.

Jer 18,17   Denn ich will sie wie durch einen Ostwind zerstreuen vor ihren Feinden; ich will ihnen den Rücken, und nicht das Antlitz zeigen, wenn sie verderben.
Kap 2,27

Klage und Gebet Jeremias

Jer 18,18   Aber sie sprechen: Kommt und laßt uns wider Jeremia ratschlagen; denn die Priester können nicht irre gehen im Gesetz, und die Weisen können nicht fehlen mit Raten, und die Propheten können nicht unrecht lehren! Kommt her, laßt uns ihn mit der Zunge totschlagen und nichts geben auf alle seine Rede!

Jer 18,19   JAHWEH, habe acht auf mich und höre die Stimme meiner Widersacher!

Jer 18,20   Ist's recht, daß man Gutes mit Bösem vergilt? Denn sie haben meiner Seele eine Grube gegraben. Gedenke doch, wie ich vor dir gestanden bin, daß ich ihr Bestes redete und deinen Grimm von ihnen wendete.
Ps 35,7

Jer 18,21   So strafe nun ihre Kinder mit Hunger und laß sie ins Schwert fallen, daß ihre Weiber ohne Kinder und Witwen seien und ihre Männer zu Tode geschlagen und ihre junge Mannschaft im Streit durchs Schwert erwürgt werde;

Jer 18,22   daß ein Geschrei aus ihren Häusern gehört werde, wie du plötzlich habest Kriegsvolk über sie kommen
lassen. Denn sie haben eine Grube gegraben, mich zu fangen, und meinen Füßen Stricke gelegt.

Jer 18,23   Und weil du, JAHWEH, weißt alle ihre Anschläge wider mich, daß sie mich töten wollen, so vergib ihnen ihre Missetat nicht und laß ihre Sünde vor dir nicht ausgetilgt werden. Laß sie vor dir gestürzt werden und handle mit ihnen nach deinem Zorn.
Ps 109,14.15

weiter: JEREMIA Kapitel 19 bis 35
 

BuiltWithNOF


~ Design am Venere/Sabbath 20./21.09.2002 ~ Stand Sabbath, 09.11.2013 ~