Roger Williams - Glaubensgrundsätze

 

Um ihren Glauben frei ausleben zu können, wanderten viele gläubige Menschen in die “Neue Welt” aus. Amerika war das Land, in das viele Menschen flüchteten, die um ihres Glaubens willen verfolgt oder bedroht wurden. Roger Williams (1603 - 1683) gründete dort den ersten Staat, dessen zivile Verwaltung auf der Basis der völligen Gewissensfreiheit beruhte. Diese Grundsätze wurden zu den Ecksteinen dieser neuen Republik. - aus: DER GROSSE KONFLIKT, S. 247 ff.

11 Jahre nach der Gründung der ersten Kolonie kam Roger Williams in die Neue Welt. Wie die früheren Pilgerväter kam er, um sich der Religionsfreiheit zu erfreuen, aber im Gegensatz zu ihnen sah er – was so wenige seiner Zeit sahen -, dass diese Freiheit das unveräußerliche Recht aller Menschen ist, wie ihr Glaubensbekenntnis auch lauten mag. Williams war ein ernster Wahrheitsforscher und hielt es, wie auch Robinson, für unmöglich, dass sie schon alles Licht aus dem Wort Gottes erhalten hätten. Er „war der erste Mann im neueren Christentum, der die zivile Verwaltung auf die Lehre von der Gewissensfreiheit und der Gleichberechtigung der Anschauungen vor dem Gesetz gründete“. - aus: Bancroft, 1. Teil, Kapitel 15, 16. Abschnitt

Er erklärte, dass es die Pflicht der Behörde sei, Verbrechen zu verhindern, dass sie aber nie das Gewissen beherrschen dürfe. „Das Volk oder die Behörden“, sagte er, „mögen entscheiden, was der Mensch dem Menschen schuldig ist. Versuchen sie aber einem Menschen seine Pflicht gegen Gott vorzuschreiben, dann tun sie, was nicht ihres Amtes ist, und man kann sich auf sie nicht mit Sicherheit verlassen, denn es ist klar, der Magistrat, wenn er die Macht hat, heute diese und morgen jene Meinungen oder Bekenntnisse vorschreiben mag, wie es in England von den verschiedenen Königen und Königinnen und in der römischen Kirche von etlichen Päpsten und Konzilien getan wurde, so dass der Glaube zu einem einzigen Chaos würde. - aus: Martyn, Bd. V, S. 340

Den Gottesdiensten der Staatskirche beizuwohnen, wurde unter Androhung von Geld- oder Gefängnisstrafe verlangt. „Williams lehnte dieses Gesetz ab, denn die schlimmste Satzung im englischen Gesetzbuch sei die, welche den Besuch der Landeskirche verlange. Leute zu zwingen, sich mit Andersgläubigen zu vereinen, betrachtete er als eine offene Verletzung ihrer natürlichen Rechte. Religionsverächter und Unwillige zum öffentlichen Gottesdienst zu schleppen, hieße Heuchelei verlangen ... 'Niemand sollte zur Anbetung oder Unterstützung eines Gottesdienstes gezwungen werden', fügte er hinzu. - 'Was!' riefen seine Gegner über seine Grundsätze erstaunt aus, 'ist nicht der Arbeiter seines Lohnes wert?' - 'Ja,' erwiderte er, 'von denen, die ihn anstellen'. - aus: Bancroft, 1. Teil, Kap. 15, 2. Abschnitt

Roger Williams wurde als ein treuer Prediger, ein Mann von seltenen Gaben, von unbeugsamer Rechtschaffenheit und echter Güte geachtet und geliebt, doch konnte man es nicht vertragen, dass er den zivilen Behörden so entschieden das Recht absprach, über der Kirche zu stehen, und religiöse Freiheit verlangte. Die Anwendung dieser neuen Lehre, behauptete man, „würde die Grundlage der Regierung des Landes untergraben.“- aus: Bancroft, 1. Teil, Kapitel 15, 10. Abschnitt

Er wurde aus den Kolonien verbannt und sah sich schließlich, um der Verhaftung zu entgehen, gezwungen, inmitten der Kälte und Stürme des Winters in die noch dichten, unberührten Wälder zu fliehen.

„14 Wochen lang“, so schrieb er, „musste ich mich in der kalten Jahreszeit herumschlagen, und ich wusste nicht, was Brot oder Bett heißt. Die Raben speisten mich in der Wüste.“ - aus: Martyn, Bd. V, S. 349 f.

Ein hohler Baum diente ihm oft als Obdach. So setzte er seine mühevolle Flucht durch Schnee und pfadlose Wälder fort, bis er bei einem Indianerstamm Zuflucht fand, dessen Vertrauen und Liebe er gewann, während er sich bemühte, ihnen die Wahrheiten des Evangeliums zu predigen. Nach Monaten wechselvollen Wanderns kam er schließlich an die Küste der Narragansett-Bucht und legte dort den Grund zum ersten Staat der Neuzeit, der im vollen Sinne das Recht auf religiöse Freiheit anerkannte. Der Grundsatz, auf dem die Kolonie Roger Williams' beruhte, lautete, „dass jedermann das Recht haben sollte, Gott nach seinem eigenen Gewissen zu ehren.“ - aus: Martyn, Bd. V, S. 349 f

Sein kleiner Staat, Rhode Island, wurde der Zufluchtsort Unterdrückter und er wuchs und gedieh, bis seine Grundfesten – die bürgerliche und religiöse Freiheit – auch die Ecksteine der amerikanischen Republik wurden.

In jenem bedeutenden alten Schriftstück, dass diese Männer als ihre Verfassung – es war die Unabhängigkeitserklärung – aufstellten, sagten sie: „Wir halten diese Wahrheiten als selbstverständlich: Dass alle Menschen gleich geschaffen sind; dass ihnen der Schöpfer bestimmte unveräußerliche Rechte verliehen hat; dass zu diesem Leben, Freiheit und Erlangung des Glückes gehören.“ Und die Verfassung schützt ganz deutlich die Unverletzlichkeit des Gewissens: „Keine Religionsprüfung soll mehr erforderlich sein zur Bekleidung irgendeines öffentlichen Vertrauenspostens in den Vereinigten Staaten.“ - „Der Kongress soll kein Gesetz erlassen, das die Einführung einer Religion bezweckt oder deren freie Ausübung verbietet.“

Die Verfasser der Konstitution erkannten den ewigen Grundsatz an, dass die Beziehungen des Menschen zu seinem Gott über der menschlichen Gesetzgebung stehen, und sein Gewissensrecht unveräußerlich ist. Es waren zur Begründung dieser Wahrheit keine Vernunftschlüsse erforderlich; wir sind uns ihrer in unserem eigenen Herzen bewusst. Dieser Bewusstsein ist es, das, den menschlichen Gesetzen Trotz bietend, so viele Märtyrer in Qualen und Flammen standhaft machte. Sie fühlten, dass ihre Pflicht gegen Gott über menschliche Verordnungen erhaben sei, und dass Menschen keine Autorität über ihr Gewissen ausüben könnten. Es ist dies ein angeborener Grundsatz, den nichts auszutilgen vermag.“ - aus: Congressional Documents (USA), Serien-Nr. 200, Urk. 271

Als sich die Nachricht von einem Land, in dem jeder die Frucht seiner eigenen Arbeit genießen und der Überzeugung seines eigenen Gewissens folgen könnte, in Europa verbreitete, wanderten Tausende nach Nordamerika aus. Schnell hintereinander wurde eine Kolonie nach der anderen gegründete. „Massachusetts bot durch eine besondere Verordnung den Christen jeder Nation, die sich über den Atlantischen Ozean flüchteten, 'um Kriegen, Hungersnot oder der Unterdrückung ihrer Verfolger zu entgehen', freundliche, unentgeltliche Aufnahme und Hilfe an. Somit wurden die Flüchtlinge und die Unterdrückten durch gesetzliche Verordnungen Gäste des Staates.“ - aus: Martyn, Bd. V, S. 417

In den ersten 20 Jahren nach der Landung in Plymouth hatten sich ebenso viele tausend Pilger in Neuengland niedergelassen.

Um ihr Ziel zu erreichen, „waren sie zufrieden, sich durch ein enthaltsames und arbeitsames Leben einen kargen Unterhalt verdienen zu können. Sie verlangten von dem Boden nur einen bescheidenen Ertrag ihrer Arbeit. Keine goldenen Aussichten warfen ihren trügerischen Schein auf ihren Pfad ... Sie waren mit dem langsamen aber beständigen Fortschritt ihres gesellschaftlichen Gemeinwesens zufrieden. Sie ertrugen geduldig die Entbehrungen der Wildnis, netzten den Baum der Freiheit mit ihren Tränen und mit dem Schweiß ihres Angesichts, bis er im Land tief Wurzel geschlagen hatte“.

Die Bibel galt ihnen als Grundlage des Glaubens, als Quelle der Weisheit und als Freiheitsbrief. Ihr Grundsätze wurden zu Hause, in der Schule und in der Kirche eifrig gelehrt, und ihre Früchte offenbarten sich in Wohlstand, Bildung, sittlicher Reinheit und Mäßigkeit. Man konnte jahrelang in den puritanischen Niederlassungen wohnen, ohne „einen Trunkenbold zu sehen, einen Fluch zu hören oder einem Bettler zu begegnen“. Aus: Bancroft, 1. Teil, Kapitel 19, 25. Abschnitt – Es wurde der Beweis erbracht, dass die Grundsätze der Heiligen Schrift der sicherste Garant für nationale Größe sind. Die schwachen und isolierten Kolonien wuchsen zu einer Verbindung mächtiger Staaten heran, und die Welt nahm mit Bewunderung den Frieden und das Gedeihen wahr, „eine Kirche ohne Papst und ein Staat ohne König“.

“Sehr wenige selbst der hervorragendsten Denker und Sittenlehrer des 17. Jahrhunderts hatten einen richtigen Begriff von jenem herrlichen, dem Neuen Testament entstammenden Grundsatz, der Gott als den einzigen Richter des menschlichen Glaubens anerkennt.” - aus: Martyn, Bd. V, S. 297

Die Lehre, dass Gott der Gemeinde das Recht verliehen habe, die Gewissen zu beherrschen und eine bestimmte Haltung als Ketzerei zu bezeichnen und zu bestrafen, ist einer der tief  eingewurzelten päpstlichen Irrtümer. Während die Reformatoren das Glaubensbekenntnis Roms verwarfen, waren sie doch nicht ganz frei von seinem unduldsamen Geist. Die dichte Finsternis, in die das Papsttum während der langen Zeit seiner Herrschaft die gesamte Christenheit eingehüllt hatte, war selbst jetzt noch nicht ganz gewichen.

Apg 4,10-12   So sei euch und allem Volk von Israel kundgetan, daß IN DEM NAMEN JAHSCHUA DEM MESSIAS VON NAZARETH, WELCHEN IHR GEKREUZIGT HABT, DEN JAHWEH VON DEN TOTEN AUFERWECKT HAT, STEHT DIESER ALLHIER VOR EUCH GESUND. DAS IST DER STEIN, VON EUCH BAULEUTEN VERWORFEN, DER ZUM ECKSTEIN GEWORDEN IST. UND IST IN KEINEM ANDEREN HEIL, IST AUCH KEIN ANDERER NAME DEN MENSCHEN GEGEBEN, DARINNEN WIR SOLLEN SELIG / GERETTET WERDEN.

 

 

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